ſteht ein Neſt vereinzelt, meiſtens ſind ihrer zwanzig bis dreißig an ein und demſelben Baume anzutreffen. Gewiſſe Arten bauen Neſter mit 3 bis 4 Neſtkammern, andere bauen ihre Neſter dicht zuſammen und geben ihnen eine gemeinsame Hülle. Mitunter bauen ſich die Männchen beſondere Neſter. Die Nahrung der über Südaſien, Indien, den indiſchen Archipel, Auſtralien und Afrika verbreiteten Vögel beſteht aus Samen, obgleich die Jungen mit Inſecten aufgefüttert werden. Nach deren Flüggewerden fallen die Webervögel oft in Schaaren zu Tausenden in die Felder ein und verurſachen großen Schaden.
Der Baya-Webervoge1 (Ploceus Baya, Blyth.) (Fig. 147) wird 20 Ctmr. lang und hat ein unſcheinbares braunes Federkleid mit ſchwarzem Geſicht und Vorderhals und gelbem Oberkopf bei dem Männchen. Seine Heimath iſt Südaſien, wo er ſeine Neſter mitunter auch an menſchlichen Wohnungen anbringt. Nach der Vollendung der Neſter werden regelmäßig Lehmklümpchen in dieſelben eingetragen, wahrſcheinlich um ihnen Halt und Feſtigkeit gegen den Wind zu verleihen. Zur Regenzeit werden zwei reinweiße Eier ausgebrütet.
Noch unſcheinbarer iſt der kleinere Siedelweber (Philetaerus socius, Gray.), deſſen Kleid einfarbig erdgrau, mit ſpärlichen ſchwarzen Zeichnungen iſt. Sein Verbreitungsgebiet reicht vom Oranjefluſſe weit nach Innerafrika. An großen Bäumen oder baumartigen Aloën weben an einem reichverzweigten Aſte viele Hunderte Weber ihre Neſter dicht neben einander und verſehen ſie mit einem vorragenden Dache. Wenn die Neſter fertig ſind, ſcheint es als ob über alle ein gemeinsames Dach gebaut worden wäre. Die Neſter werden nur einmal benützt, um die drei bis vier bläulichen, braungetüpfelten Eier zu legen; das nächſte Mal werden die neuen unter die alten befeſtigt und der Vorgang ſo lange wiederholt, als der ſtützende Aſt aushält.
2. Finken (Fringillidae.)
Der Finkenſchnabel hat an ſeiner Basis einen mehr oder weniger deutlichen Wulſt, und ſeine Ränder ſind bis an den Mundwinkel eingezogen, die Firſte ſpringt nicht zwiſchen das Stirngefieder ein, der Lauf beſitzt rükwärts ungetheilte Schienen.
Der Dompfaff oder Gimpel (Pyrrhula rubici11a, Pall.) (Fig. 148) iſt allgemein bekannt und braucht nicht beſchrieben zu werden. Er bewohnt ganz Europa und einen großen Theil Aſiens. Sein dichtes Gefieder macht ihn gegen Kälte ſehr unempfindlich, und nur Nahrungsmangel treibt ihn in kalten Wintern bis nach Spanien, Italien und Griechenland. Den Wald verläßt er nur, wenn es ihm an Nahrung gebricht, die aus Sämereien beſteht. Auch aus den Beeren löſt er nur die Samen los und läßt das Fleiſch liegen. Des Sommers leben die Gimpel paarweiſe, des Winters vereinigen ſie ſich zu größeren Truppen, immer mit großer Liebe und Treue aneinanderhängend. Das wohlverborgene Neſt liegt nicht hoch; im Mai werden vier bis fünf blaugrüne, violet, braun und ſchwarz gezeichnete Eier gelegt
Zu den Finken gehören. auch die Ammern (Emberitza), die Kreuzſchnäbel (Loxia), der Stieglitz (Fringilla carduelis, L.), der Hänfling (Fringilla cannabina, L.), der Buchfink (Frin