6. Drosselartige (Turdidae.)
Die Droſſelartigen beſitzen einen kräftigen Körper mit kurzem paſſend großem Kopfe, und einen geraden Schnabel mit einem ſeichten Einſchnitte vor der Spitze. Die Läuſe ſind ziemlich hoch. Die Färbung iſt in den meiſten Fällen eine düſtere.
Die Waſſeramsel (Cinclus aquaticus. Bechst.) (Fig. 151) erreicht eine Länge Von 26 Ctmr., die Oberſeite iſt ſchieferfarbig mit ſahlbraunnem Kopf und Nacken. Kehle und Hals ſind weiß, die Bruſt und der Bauch braun. Ihre Heimath bilden die Gebirge Europas, Weſt- und Mittelaſiens und des nordweſtlichen Afrika. Allenthalben hält ſie ſich ſtrenge an den Lauf der kriſtallhellen Bergwäſſer, in denen ſie völlig heimiſch iſt, indem ſie nicht nur vortrefflich ſchwimmt und taucht, ſondern ſelbſt am Grunde derſelben umherläuſt. Die Waſſeramsel iſt ein Standvogel, den ſelbſt der ſtrengſte Winter nicht Vertreibt. Ein Pärchen beherrſcht ein beſtimmtes Gebiet und vertreibt seinesgleichen wüthend aus demſelben, während es gegen andere Vögel gleichgiltig bleibt. Doch auch die Gatten bleiben nur während der Brutzeit vereinigt. Die Nahrung beſteht aus Inſecten und kleinen Waſſerthieren. Das Neſt wird ſo nahe als möglich dem Waſſer angelegt und im April vier bis ſechs reinweißen Eiern bedacht, von denen jedoch die Mehrzahl wegen der Feuchtigkeit verfault. Der einfache Gesang des Vogels erfreut umsomehr, als er auch an eisigen Wintertagen vernommen werden kann.
Zu den Droſſelartigen zählt man überdies neben Vielen anderen die Nachtigall (Luscinia philomela, Bp.) (Fig. 152), den Sproſſer (Luscinia major, Brehm.), die verſchiedenen echten Droſſeln, wie die Singdroſſel (Turdus musicus, L.), die Miſteldroſſel (Turdus viscivorus, L.), die Amsel (Turdus mori11a, L.), die als einsame Spatzen bezeichneten ſüdeuro-