Pfeil links
— 112 —
Pfeil rechts
Alt: Text | Markdown
Bearbeiten
Neu: Text | Markdown

iſt entweder ganz nackt, oder nur mit haarähnlichen Dunen bedeckt. Die Krallen sind ſtumpf. Sie bewohnen die ganze Erde, mit Ausnahme Auſtraliens und der nördlichen Himmelsſtriche und werden gegen den Aequator zu immer zahlreicher. Faſt ausſchließlich nähren ſie ſich von Aas, das Flugvermögen iſt ein außerordentliches, und deshalb durchſtreifen ſie ſämmtlich weite Länderſtrecken und laſſen ſich nur durch das Brutgeſchäſt an eine beſtimmte Oertlichkeit feſſeln.

Der weißköpfige Geier (Gypsfulvus, Gm.) (Fig.167) wird ſammt dem Schwanze 137 Ctm. lang. Die Färbung iſt licht gelbbraun, unterſeits dunkler, die Flügelſpitzen und der Schwanz ſind ſchwarz. Seine Heimat bilden die Mittelmeerländer, von denen aus er auf ſeinen weiten Streifzügen auch manchmal in unſere Gegenden gelangt. In Aſien findet man ihn bis zum Himalaya. Die weißköpfigen Geier brüten geſellig, ja in Gemeinſchaft anderer Raubvögel, auf Felſen, in deren Höhlen ſie ihren Horſt zurecht machen. Im Februar und März wird das einzige, ſtark nach Moſchus riechende, weiße Ei von beiden Eltern abwechselnd bebrütet. Die Hauptnahrung dieſer Vögel bildet Aas, deſſen Eingeweide ſie vor Allem verſchlingen.

Von den zahlreichen übrigen Geiern erwähnen wir den in Südeuropa heimiſchen Mönchsgeier (Vultur monachus, L.) und den Nordafrika und Südeuropa bewohnenden Schmutzgeieri (Neophron percnopterus, Gray.).

5. Falken. (Falconidae.)

Der Schnabel der Falken iſt gleichmäßig gekrümmt, ohne beſonders gebogene Spitze, die Augen liegen tief unter den vorragenden oberen Angenhöhlenrändern, die Krallen ſind ſtark gebogen und spitzig.

Der Seeadler (Haliaëtus albicilla, Gras.) (Fig. 168), bewohnt die Küſten Europas, eines großen Theiles von Aſien, und im Winter auch jene Nordafrikas. Jüngere Thiere ziehen an den Strömen oſt weit in das Binnenland. Er ift ein mächtiger Vogel von 1 Meter Länge und 220 bis 250 Ctm. Spannweite. Die Färbung iſt veränderlich, im Allgemeinen fahlbraun, mit ſchwärzlichen Flügelſpitzen graulichem Kopf und Hals und gelbem Schnabel und Füßen. Er iſt ein unerbittlicher Feind aller lebenden Weſen, deren er mächtig werden kann, mögen dieſelben Säugethiere, Vögel oder Fiſche ſein; kleinere Thiere verſchmäht er; daß er ſelbſt auf Kinder Angriſſe wagt, iſt erwieſen. Sein mächtiger, 220 Ctm. breiter Horſt enthält im März 2 bis 3 entweder rein weiße oder rothbraun gefleckte, längliche Eier. Außer der Brutzeit findet man die Seeadler oſt zu größeren Geſellſchaften vereinigt.

Zu der durch die Körpergröße, den ausgebuchteten Schnabel, die freie Wachshaut und den langen und breiten Schwanz ausgezeichneten Gruppe der Adler gehören auch der Goldadler (Aquila chrysaëtus, Bp.), der Schlangenadler (Circaëtus gallicus, Boie.), der Flußadler (Pandion haliaëtus, Cuv.) und viele andere.

Der Wanderfalke (Falco peregrinus, L.) (Fig. 169), der Thurmfalke, (Tinnunculus alaudarius, L.) und andere, bilden die Gruppe der eigentlichen Falken; ſie ſind durch den großen Kopf und den kurzen Hals, den ſtark gebogenen mit einem Zahn verſehenen Schnabel und einen nackten Kreis um die Augen ausgezeichnet. Ein plumper Körper, ein zahnloſer Schnabel

Fig. 168

Der Seeadler. (Haliaetus abicilla, Gray.)

×

Fig. 169

Der Wanderfalke. (Falco peregrinus, L.)

×
iſt entweder ganz nackt, oder nur mit haarähnlichen Dunen bedeckt. Die
Krallen sind ſtumpf. Sie bewohnen die ganze Erde, mit Ausnahme
Auſtraliens und der nördlichen Himmelsſtriche und werden gegen den
Aequator zu immer zahlreicher. Faſt ausſchließlich nähren ſie ſich von
Aas, das Flugvermögen iſt ein außerordentliches, und deshalb
durchſtreifen ſie ſämmtlich weite Länderſtrecken und laſſen ſich nur
durch das Brutgeſchäſt an eine beſtimmte Oertlichkeit feſſeln.

Der _weißköpfige Geier_ (GYPSFULVUS, GM.) (Fig.167) wird ſammt dem
Schwanze 137 Ctm. lang. Die Färbung iſt licht gelbbraun, unterſeits
dunkler, die Flügelſpitzen und der Schwanz ſind ſchwarz. Seine Heimat
bilden die Mittelmeerländer, von denen aus er auf ſeinen weiten
Streifzügen auch manchmal in unſere Gegenden gelangt. In Aſien findet
man ihn bis zum Himalaya. Die weißköpfigen Geier brüten geſellig, ja in
Gemeinſchaft anderer Raubvögel, auf Felſen, in deren Höhlen ſie ihren
Horſt zurecht machen. Im Februar und März wird das einzige, ſtark nach
Moſchus riechende, weiße Ei von beiden Eltern abwechselnd bebrütet. Die
Hauptnahrung dieſer Vögel bildet Aas, deſſen Eingeweide ſie vor Allem
verſchlingen.

Von den zahlreichen übrigen Geiern erwähnen wir den in Südeuropa
heimiſchen _Mönchsgeier_ (VULTUR MONACHUS, L.) und den Nordafrika und
Südeuropa bewohnenden Schmutzgeieri (NEOPHRON PERCNOPTERUS, GRAY.).

5. Falken. (FALCONIDAE.)

Der Schnabel der Falken iſt gleichmäßig gekrümmt, ohne beſonders
gebogene Spitze, die Augen liegen tief unter den vorragenden oberen
Angenhöhlenrändern, die Krallen ſind ſtark gebogen und spitzig.

Der _Seeadler_ (HALIAËTUS ALBICILLA, GRAS.) (Fig. 168), bewohnt die
Küſten Europas, eines großen Theiles von Aſien, und im Winter auch jene
Nordafrikas. Jüngere Thiere ziehen an den Strömen oſt weit in das
Binnenland. Er ift ein mächtiger Vogel von 1 Meter Länge und 220 bis 250
Ctm. Spannweite. Die Färbung iſt veränderlich, im Allgemeinen fahlbraun,
mit ſchwärzlichen Flügelſpitzen graulichem Kopf und Hals und gelbem
Schnabel und Füßen. Er iſt ein unerbittlicher Feind aller lebenden
Weſen, deren er mächtig werden kann, mögen dieſelben Säugethiere, Vögel
oder Fiſche ſein; kleinere Thiere verſchmäht er; daß er ſelbſt auf
Kinder Angriſſe wagt, iſt erwieſen. Sein mächtiger, 220 Ctm. breiter
Horſt enthält im März 2 bis 3 entweder rein weiße oder rothbraun
gefleckte, längliche Eier. Außer der Brutzeit findet man die Seeadler
oſt zu größeren Geſellſchaften vereinigt.

Zu der durch die Körpergröße, den ausgebuchteten Schnabel, die freie
Wachshaut und den langen und breiten Schwanz ausgezeichneten Gruppe der
Adler gehören auch der _Goldadler_ (AQUILA CHRYSAËTUS, BP.), der
_Schlangenadler_ (CIRCAËTUS GALLICUS, BOIE.), der _Flußadler_ (PANDION
HALIAËTUS, CUV.) und viele andere.

Der _Wanderfalke_ (FALCO PEREGRINUS, L.) (Fig. 169), der _Thurmfalke_,
(TINNUNCULUS ALAUDARIUS, L.) und andere, bilden die Gruppe der
eigentlichen Falken; ſie ſind durch den großen Kopf und den kurzen Hals,
den ſtark gebogenen mit einem Zahn verſehenen Schnabel und einen nackten
Kreis um die Augen ausgezeichnet. Ein plumper Körper, ein zahnloſer
Schnabel
×
iſt entweder ganz nackt, oder nur mit haarähnlichen Dunen bedeckt. Die Krallen sind ſtumpf. Sie bewohnen die ganze Erde, mit Ausnahme Auſtraliens und der nördlichen Himmelsſtriche und werden gegen den Aequator zu immer zahlreicher.  Faſt ausſchließlich nähren ſie ſich von Aas, das Flugvermögen iſt ein außerordentliches, und deshalb durchſtreifen ſie ſämmtlich weite Länderſtrecken und laſſen ſich nur durch das Brutgeſchäſt an eine beſtimmte Oertlichkeit feſſeln.

Der _weißköpfige Geier_ __(Gypsfulvus, Gm.)__ (Fig.167) wird ſammt dem Schwanze 137 Ctm. lang.  Die Färbung iſt licht gelbbraun, unterſeits dunkler, die Flügelſpitzen und der Schwanz ſind ſchwarz. Seine Heimat bilden die Mittelmeerländer, von denen aus er auf ſeinen weiten Streifzügen auch manchmal in unſere Gegenden gelangt. In Aſien findet man ihn bis zum Himalaya. Die weißköpfigen Geier brüten geſellig, ja in Gemeinſchaft anderer Raubvögel, auf Felſen, in deren Höhlen ſie ihren Horſt zurecht machen.  Im Februar und März wird das einzige, ſtark nach Moſchus riechende, weiße Ei von beiden Eltern abwechselnd bebrütet.  Die Hauptnahrung dieſer Vögel bildet Aas, deſſen Eingeweide ſie vor Allem verſchlingen.

Von den zahlreichen übrigen Geiern erwähnen wir den in Südeuropa heimiſchen _Mönchsgeier_ __(Vultur monachus, L.)__ und den Nordafrika und Südeuropa bewohnenden Schmutzgeieri __(Neophron percnopterus, Gray.)__.

#### 5. Falken. __(Falconidae.)__

Der Schnabel der Falken iſt gleichmäßig gekrümmt, ohne beſonders gebogene Spitze, die Augen liegen tief unter den vorragenden oberen Angenhöhlenrändern, die Krallen ſind ſtark gebogen und spitzig.

Der _Seeadler_ __(Haliaëtus albicilla, Gras.)__ (Fig. 168), bewohnt die Küſten Europas, eines großen Theiles von Aſien, und im Winter auch jene Nordafrikas. Jüngere Thiere ziehen an den Strömen oſt weit in das Binnenland. Er ift ein mächtiger Vogel von 1 Meter Länge und 220 bis 250 Ctm. Spannweite. Die Färbung iſt veränderlich, im Allgemeinen fahlbraun, mit ſchwärzlichen Flügelſpitzen graulichem Kopf und Hals und gelbem Schnabel und Füßen. Er iſt ein unerbittlicher Feind aller lebenden Weſen, deren er mächtig werden kann, mögen dieſelben Säugethiere, Vögel oder Fiſche ſein; kleinere Thiere verſchmäht er; daß er ſelbſt auf Kinder Angriſſe wagt, iſt erwieſen. Sein mächtiger, 220 Ctm. breiter Horſt enthält im März 2 bis 3 entweder rein weiße oder rothbraun gefleckte, längliche Eier. Außer der Brutzeit findet man die Seeadler oſt zu größeren Geſellſchaften vereinigt.

Zu der durch die Körpergröße, den ausgebuchteten Schnabel, die freie Wachshaut und den langen und breiten Schwanz ausgezeichneten Gruppe der Adler gehören auch der _Goldadler_ __(Aquila chrysaëtus, Bp.)__, der _Schlangenadler_ __(Circaëtus gallicus, Boie.)__, der _Flußadler_ __(Pandion haliaëtus, Cuv.)__ und viele andere.

Der _Wanderfalke_ __(Falco peregrinus, L.)__ (Fig. 169), der _Thurmfalke_, __(Tinnunculus alaudarius, L.)__ und andere, bilden die Gruppe der eigentlichen Falken; ſie ſind durch den großen Kopf und den kurzen Hals, den ſtark gebogenen mit einem Zahn verſehenen Schnabel und einen nackten Kreis um die Augen ausgezeichnet. Ein plumper Körper, ein zahnloſer Schnabel
×
ist entweder ganz nackt, oder nur mit haarähnlichen Dunen bedeckt. Die
Krallen sind stumpf. Sie bewohnen die ganze Erde, mit Ausnahme
Australiens und der nördlichen Himmelsstriche und werden gegen den
Aequator zu immer zahlreicher. Fast ausschließlich nähren sie sich von
Aas, das Flugvermögen ist ein außerordentliches, und deshalb
durchstreifen sie sämmtlich weite Länderstrecken und lassen sich nur
durch das Brutgeschäst an eine bestimmte Oertlichkeit fesseln.

Der _weißköpfige Geier_ (GYPSFULVUS, GM.) (Fig.167) wird sammt dem
Schwanze 137 Ctm. lang. Die Färbung ist licht gelbbraun, unterseits
dunkler, die Flügelspitzen und der Schwanz sind schwarz. Seine Heimat
bilden die Mittelmeerländer, von denen aus er auf seinen weiten
Streifzügen auch manchmal in unsere Gegenden gelangt. In Asien findet
man ihn bis zum Himalaya. Die weißköpfigen Geier brüten gesellig, ja in
Gemeinschaft anderer Raubvögel, auf Felsen, in deren Höhlen sie ihren
Horst zurecht machen. Im Februar und März wird das einzige, stark nach
Moschus riechende, weiße Ei von beiden Eltern abwechselnd bebrütet. Die
Hauptnahrung dieser Vögel bildet Aas, dessen Eingeweide sie vor Allem
verschlingen.

Von den zahlreichen übrigen Geiern erwähnen wir den in Südeuropa
heimischen _Mönchsgeier_ (VULTUR MONACHUS, L.) und den Nordafrika und
Südeuropa bewohnenden Schmutzgeieri (NEOPHRON PERCNOPTERUS, GRAY.).

5. Falken. (FALCONIDAE.)

Der Schnabel der Falken ist gleichmäßig gekrümmt, ohne besonders
gebogene Spitze, die Augen liegen tief unter den vorragenden oberen
Angenhöhlenrändern, die Krallen sind stark gebogen und spitzig.

Der _Seeadler_ (HALIAËTUS ALBICILLA, GRAS.) (Fig. 168), bewohnt die
Küsten Europas, eines großen Theiles von Asien, und im Winter auch jene
Nordafrikas. Jüngere Thiere ziehen an den Strömen ost weit in das
Binnenland. Er ift ein mächtiger Vogel von 1 Meter Länge und 220 bis 250
Ctm. Spannweite. Die Färbung ist veränderlich, im Allgemeinen fahlbraun,
mit schwärzlichen Flügelspitzen graulichem Kopf und Hals und gelbem
Schnabel und Füßen. Er ist ein unerbittlicher Feind aller lebenden
Wesen, deren er mächtig werden kann, mögen dieselben Säugethiere, Vögel
oder Fische sein; kleinere Thiere verschmäht er; daß er selbst auf
Kinder Angrisse wagt, ist erwiesen. Sein mächtiger, 220 Ctm. breiter
Horst enthält im März 2 bis 3 entweder rein weiße oder rothbraun
gefleckte, längliche Eier. Außer der Brutzeit findet man die Seeadler
ost zu größeren Gesellschaften vereinigt.

Zu der durch die Körpergröße, den ausgebuchteten Schnabel, die freie
Wachshaut und den langen und breiten Schwanz ausgezeichneten Gruppe der
Adler gehören auch der _Goldadler_ (AQUILA CHRYSAËTUS, BP.), der
_Schlangenadler_ (CIRCAËTUS GALLICUS, BOIE.), der _Flußadler_ (PANDION
HALIAËTUS, CUV.) und viele andere.

Der _Wanderfalke_ (FALCO PEREGRINUS, L.) (Fig. 169), der _Thurmfalke_,
(TINNUNCULUS ALAUDARIUS, L.) und andere, bilden die Gruppe der
eigentlichen Falken; sie sind durch den großen Kopf und den kurzen Hals,
den stark gebogenen mit einem Zahn versehenen Schnabel und einen nackten
Kreis um die Augen ausgezeichnet. Ein plumper Körper, ein zahnloser
Schnabel
×
ist entweder ganz nackt, oder nur mit haarähnlichen Dunen bedeckt. Die Krallen sind stumpf. Sie bewohnen die ganze Erde, mit Ausnahme Australiens und der nördlichen Himmelsstriche und werden gegen den Aequator zu immer zahlreicher.  Fast ausschließlich nähren sie sich von Aas, das Flugvermögen ist ein außerordentliches, und deshalb durchstreifen sie sämmtlich weite Länderstrecken und lassen sich nur durch das Brutgeschäst an eine bestimmte Oertlichkeit fesseln.

Der _weißköpfige Geier_ __(Gypsfulvus, Gm.)__ (Fig.167) wird sammt dem Schwanze 137 Ctm. lang.  Die Färbung ist licht gelbbraun, unterseits dunkler, die Flügelspitzen und der Schwanz sind schwarz. Seine Heimat bilden die Mittelmeerländer, von denen aus er auf seinen weiten Streifzügen auch manchmal in unsere Gegenden gelangt. In Asien findet man ihn bis zum Himalaya. Die weißköpfigen Geier brüten gesellig, ja in Gemeinschaft anderer Raubvögel, auf Felsen, in deren Höhlen sie ihren Horst zurecht machen.  Im Februar und März wird das einzige, stark nach Moschus riechende, weiße Ei von beiden Eltern abwechselnd bebrütet.  Die Hauptnahrung dieser Vögel bildet Aas, dessen Eingeweide sie vor Allem verschlingen.

Von den zahlreichen übrigen Geiern erwähnen wir den in Südeuropa heimischen _Mönchsgeier_ __(Vultur monachus, L.)__ und den Nordafrika und Südeuropa bewohnenden Schmutzgeieri __(Neophron percnopterus, Gray.)__.

#### 5. Falken. __(Falconidae.)__

Der Schnabel der Falken ist gleichmäßig gekrümmt, ohne besonders gebogene Spitze, die Augen liegen tief unter den vorragenden oberen Angenhöhlenrändern, die Krallen sind stark gebogen und spitzig.

Der _Seeadler_ __(Haliaëtus albicilla, Gras.)__ (Fig. 168), bewohnt die Küsten Europas, eines großen Theiles von Asien, und im Winter auch jene Nordafrikas. Jüngere Thiere ziehen an den Strömen ost weit in das Binnenland. Er ift ein mächtiger Vogel von 1 Meter Länge und 220 bis 250 Ctm. Spannweite. Die Färbung ist veränderlich, im Allgemeinen fahlbraun, mit schwärzlichen Flügelspitzen graulichem Kopf und Hals und gelbem Schnabel und Füßen. Er ist ein unerbittlicher Feind aller lebenden Wesen, deren er mächtig werden kann, mögen dieselben Säugethiere, Vögel oder Fische sein; kleinere Thiere verschmäht er; daß er selbst auf Kinder Angrisse wagt, ist erwiesen. Sein mächtiger, 220 Ctm. breiter Horst enthält im März 2 bis 3 entweder rein weiße oder rothbraun gefleckte, längliche Eier. Außer der Brutzeit findet man die Seeadler ost zu größeren Gesellschaften vereinigt.

Zu der durch die Körpergröße, den ausgebuchteten Schnabel, die freie Wachshaut und den langen und breiten Schwanz ausgezeichneten Gruppe der Adler gehören auch der _Goldadler_ __(Aquila chrysaëtus, Bp.)__, der _Schlangenadler_ __(Circaëtus gallicus, Boie.)__, der _Flußadler_ __(Pandion haliaëtus, Cuv.)__ und viele andere.

Der _Wanderfalke_ __(Falco peregrinus, L.)__ (Fig. 169), der _Thurmfalke_, __(Tinnunculus alaudarius, L.)__ und andere, bilden die Gruppe der eigentlichen Falken; sie sind durch den großen Kopf und den kurzen Hals, den stark gebogenen mit einem Zahn versehenen Schnabel und einen nackten Kreis um die Augen ausgezeichnet. Ein plumper Körper, ein zahnloser Schnabel
×