findet man ſie oft zu Hunderten klumpenweiſe an den Hinterbeinen aufgehängt. Da man ſie zufällig neben von anderen Thieren benagten Speckſeiten, die behufs Räucherung im Schornſteine hingen, auffand, entſtand wohl die Fabel, daß ſie Speck angingen, was im Vereine mit ihrem häßlichen Ausſehen der Grund zu dem ungerechtfertigten Haſſe ungebildeter Menſchen gegen dieſe Thiere legte. Ihr Nutzen, der daraus entnommen werden kann, daß eines dieſer kleinen, faſt ausſchließlich von im Fluge erhaſchten Inſecten lebenden Thierchen, nach einer Mahlzeit von 12 Maikäfern oder 60 Fliegen noch nicht geſättigt war, wird noch lange nicht hinreichend gewürdigt.
Ihr außerordentlich entwickeltes Taſtwermögen hat ſeinen Hauptſitz in der zarten Flughaut und den großen Ohren, ſowie in dem oft auffallend ſtark entwickelten Ohrendeckel (Fig. 20), wozu in vielen Fällen noch eigenthümliche Hautaufſätze auf der Naſe hinzutreten. Im Mai oder Juni werfen die Weibchen 1 bis 2 Junge.
Die große Hufeiſennaſe (Rhinolophus ferrum equinum, Keys. et. Blas.) (Fig. 21 u. 22) iſt die bei uns häufigſte derjenigen Fledermäuſe, welche einen Naſenaufſatz tragen. Sie bewohnt das gemäßigte und ſüdliche Europa und gehört, wie alle Hufeiſennaſen, zu den ſchlechteſten Fliegern. Obgleich verhältnißmäßig früh aus dem Winterſchlafe erwachend, fliegt ſie doch erſt ſpät Abends aus und niemals hoch. Gegen Näſſe und ſchlechte Witterung ſehr empfindlich, verläßt ſie bei ſolcher ihre Schlupfwinkel, Ruinen, Höhlen, Dächer u.ſ.w., In welchen ſie ſich ſchaarenweiſe aufhält, nur ſelten. Die Färbung iſt röthlichgrau, ihre Länge beträgt ſammt dem Schwanze 9 Ctm., die Flugweite 33 Ctm.