fort von den Aeſten und der Rinde befreit zu werden. Im Weſentlichen iſt das Baumateriale der Dämme dasſelbe, wie das zu den Burgen verwendete. Jede Burg enthält nur eine, von 4 bis 8 Bibern und ihren Jungen bewohnte Kammer und wo mehrere Burgen nebeneinanderliegen, hat jede ihr Einfahrtsloch und ſtehen ſie in keiner Verbindung mit einander. Bei Waſſernoth entfliehen die Biber durch ein in das Dach der Burg genagtes Loch. Außer den Burgen haben die Biber noch weitläufige Uferlöcher, die ihnen als Zufluchtsſtätte dienen und gleichfalls den Zugang unter Waſſer haben. Die in kleineren Colonien oder vereinzelt lebenden haben nur ſolche. Die Nahrung der Biber beſteht aus Baumrinden und Wurzeln von Waſſerpflanzen, von welchen Nahrungsmitteln ſie Wintervorräthe anlegen. In Nordamerika bilden Magnolienwurzeln ihre Hauptnahrung. Die Biber ſind ausgezeichnete Schwimmer und legen die Vorderpfoten beim Schwimmen an den Hals, während ſie mit den Hinterbeinen kräftig rudern. Ihre Größe und ihr kräftiges Gebiß läßt ſie wenig Feinde fürchten, höchſtens dem blutgierigen Fiſchotter fallen junge Biber zur Beute. Im April oder Mai werden 2 bis 6 blinde Junge geboren, welche bis zum dritten Jahre die Alten begleiten. Der Biber wird von dem Menſchen allmählich ausgerottet, da ſein vortreffliches Fleiſch, vorzüglich das des Schwanzes, ſein Fell und der Bibergeil eifrig geſucht werden. Letzterer beſteht aus einer honigdicken, beim Aufbewahren feſt werdenden Maſſe von bitterem Geſchmacke und aromatiſchem Geruche, die in der Heilkunde Verwendung findet und die den Inhalt zweier am Bauche befindlicher Drüſen ausmacht. Der Bibergeil der amerikaniſchen Biber ſteht im Werthe weit hinter dem der aſiatiſchen und europäiſchen zurück, denn während 1 Gramm des letzteren circa 1 fl. koſtet, koſtet 1 Gramm des amerikaniſchen etwa 6 kr. Sein Fell wird in Rußland als Pelzwerk ſehr geſchätzt und kann, wenn es Von jungen, kaſtanienbraunen Thieren ſtammt, den Werth von 150 fl. erreichen. Bei uns wird es, von den Contourhaaren befreit, alſo nur als Wollhaar, getragen.
4. Springmäuse. (Dipodina.)
Nächtliche Thiere, welche die Wüſten und Steppen Afrikas, Aſiens, Südoſteuropas und Nordamerikas bewohnen. Ihre langen Hinterbeine und der lange Schwanz giebt ihnen im Vereine mit den verkürzten Vorderbeinen ein känguruartiges