Derſelbe iſt nahezu cylindriſch. Die Vorderbeine ſind, wenn nicht ſtärker, doch mindeſtens ebenso ſtark als die Hinterbeine, die Augen ſind klein, oft von der Haut überzogen, die Ohren und der Schwanz sind ſehr kurz. Sie führen eine nächtliche Lebensweiſe in unterirdiſchen, oft viel verzweigten Röhren und Höhlen und leben von Pflanzenſtoffen.
Unser Vaterland beherbergt nur eine einzige Art, die Blindmaus(Spalax typhlus, Pall.). (Fig. 39), welche in Ungarn und Galizien vorkommt, außerdem aber noch alle das ſchwarze Meer begrenzenden Länder bewohnt. Sie wird 16 Ctm. lang und hat einen kahl gelblichgrauen, ſehr feinen Pelz. Die mohnkorngroßen Augen ſind gänzlich von der Haut üeberzogen. Die Lebensweiſe iſt ganz die des Maulwurfes, wenn wir von der gänzlich verſchiedenen Koſt, die bei der Blindmaus nur aus Wurzeln beſteht, abſehen wollen. Wie der Maulwurf gräbt ſie ſich ausgedehnte Röhren, und wirft ebenſo Haufen auf. Das mit feinen Wurzeln ausgefütterte Neſt enthält im Sommer zwei bis vier Junge. Mit den Händen ergriffen ſetzt ſie ſich durch wüthendes Beißen zur Wehre. Von größeren, durch ſie veranlaßten Schäden verlautete bisher Nichts.
8. Stachelschweine. (Hystrichina.)
Die Stachelſchweine, obgleich unter einander ſehr verſchieden, ſind an ihrer Körperbedeckung, den Stacheln, doch ſofort zu erkennen. Dieſelben ſind, was Länge und Consiſtenz anbelangt, ſehr verſchieden, oft weit über das ſpärliche Haarkleid vorragend, oft gänzlich von den ſehr langen Contourhaaren verſteckt. Das Gebiß hat die Formel i$\frac{1}{1}$, c$\frac{1}{1}$, m$\frac{1}{1}$. Die Stachelſchweine bewohnen gemäßigte und warme Gegenden der alten und neuen Welt, und zwar die der alten Welt, welche nur einen kurzen Schweif haben, ſelbſtgegrabene Höhlen, die der neuen Welt, mit langem Greifſchwanze verſehen, Bäume. Sie ſind Pflanzenfreſſer und ſtumpfsinnige, harmloſe Geſchöpfe.
In Europa lebt nur das gemeine Stachelſchwein(Hyatrix cristata, L.), und zwar in der römiſchen Campagna, in Calabrien, Sicilien und Griechenland, beſonders häufig iſt es aber in Algerien, Tripolis und Tunis. Es erreicht 75 Ctm. Länge, erſcheint aber wegen des Stachelkleides viel größer als es wirklich iſt. Den größten Theil des Leibes bedecken die braunſchwarz und weiß geringelten Stacheln von verſchiedener Länge und Dicke , den Nacken ziert eine Mähne aus langen weißen oder grauen Borſten, den Hals umgiebt ein weißes Halsband, die Unterſeite iſt röthlich-braun, die Schnautze mit glänzend ſchwarzen Schnurborſten beſetzt. Durch einen beſonderen Hautmuſkel können die Stacheln aufgerichtet und niedergelegt werden; ſie fallen übrigens ſehr leicht aus, was zu der Fabel Veranlaſſung gegeben haben mag, es vermöge das Stachelſchwein dieſelben auf die Feinde abzuſchnellen. Den Schwanz bedecken 5 Ctm. lange, aber 5,5 mm. dicke, am Ende offene Stacheln, welche, auf ſchwanken Stielen ſitzend, von dem Thiere im Augenblicke der Erregung aneinandergeſchlagen, ein eigenthümliches Raſſeln veranlaſſen.
Bei Tage in ſeinen unbedeutenden Höhlen verſteckt, treibt ſich das Stachelſchwein des Nachts umher, um der aus Kräutern, namentlich Diſteln, Wurzeln, Früchten und Rinden beſtehenden Nahrung nachzugehen. Da es die Nähe des Menſchen flieht und möglichſt einsame Orte bewohnt, wird es nicht ſchädlich. Seine Stacheln laſſen ſich leicht vermeiden, und da es niemals beißt, kann es bei einiger Geſchicklichkeit ungeſtraft mit der Hand bei der Mähne erfaßt werden. Im Frühlinge werden zwei bis vier, bereits mit weichen Stacheln verſehene Junge geboren.
Der Cuandu(Cercolabes prehensilis, Brdt.) (Fig. 40) iſt ein Vertreter einer eigenen, durch einen Greifſchwanz zum Baumleben befähigten Gruppe, der Kletterſtachel-
Derſelbe iſt nahezu cylindriſch. Die Vorderbeine ſind, wenn nicht
ſtärker, doch mindeſtens ebenso ſtark als die Hinterbeine, die Augen
ſind klein, oft von der Haut überzogen, die Ohren und der Schwanz sind
ſehr kurz. Sie führen eine nächtliche Lebensweiſe in unterirdiſchen, oft
viel verzweigten Röhren und Höhlen und leben von Pflanzenſtoffen.
Unser Vaterland beherbergt nur eine einzige Art, die Blindmaus (Spalax
typhlus, Pall.). (Fig. 39), welche in Ungarn und Galizien vorkommt,
außerdem aber noch alle das ſchwarze Meer begrenzenden Länder bewohnt.
Sie wird 16 Ctm. lang und hat einen kahl gelblichgrauen, ſehr feinen
Pelz. Die mohnkorngroßen Augen ſind gänzlich von der Haut üeberzogen.
Die Lebensweiſe iſt ganz die des Maulwurfes, wenn wir von der gänzlich
verſchiedenen Koſt, die bei der Blindmaus nur aus Wurzeln beſteht,
abſehen wollen. Wie der Maulwurf gräbt ſie ſich ausgedehnte Röhren, und
wirft ebenſo Haufen auf. Das mit feinen Wurzeln ausgefütterte Neſt
enthält im Sommer zwei bis vier Junge. Mit den Händen ergriffen ſetzt
ſie ſich durch wüthendes Beißen zur Wehre. Von größeren, durch ſie
veranlaßten Schäden verlautete bisher Nichts.
8. Stachelschweine. (Hystrichina.)
Die Stachelſchweine, obgleich unter einander ſehr verſchieden, ſind an
ihrer Körperbedeckung, den Stacheln, doch ſofort zu erkennen. Dieſelben
ſind, was Länge und Consiſtenz anbelangt, ſehr verſchieden, oft weit
über das ſpärliche Haarkleid vorragend, oft gänzlich von den ſehr langen
Contourhaaren verſteckt. Das Gebiß hat die Formel i\frac{1}{1},
c\frac{1}{1}, m\frac{1}{1}. Die Stachelſchweine bewohnen gemäßigte und
warme Gegenden der alten und neuen Welt, und zwar die der alten Welt,
welche nur einen kurzen Schweif haben, ſelbſtgegrabene Höhlen, die der
neuen Welt, mit langem Greifſchwanze verſehen, Bäume. Sie ſind
Pflanzenfreſſer und ſtumpfsinnige, harmloſe Geſchöpfe.
In Europa lebt nur das gemeine Stachelſchwein (Hyatrix cristata, L.),
und zwar in der römiſchen Campagna, in Calabrien, Sicilien und
Griechenland, beſonders häufig iſt es aber in Algerien, Tripolis und
Tunis. Es erreicht 75 Ctm. Länge, erſcheint aber wegen des
Stachelkleides viel größer als es wirklich iſt. Den größten Theil des
Leibes bedecken die braunſchwarz und weiß geringelten Stacheln von
verſchiedener Länge und Dicke , den Nacken ziert eine Mähne aus langen
weißen oder grauen Borſten, den Hals umgiebt ein weißes Halsband, die
Unterſeite iſt röthlich-braun, die Schnautze mit glänzend ſchwarzen
Schnurborſten beſetzt. Durch einen beſonderen Hautmuſkel können die
Stacheln aufgerichtet und niedergelegt werden; ſie fallen übrigens ſehr
leicht aus, was zu der Fabel Veranlaſſung gegeben haben mag, es vermöge
das Stachelſchwein dieſelben auf die Feinde abzuſchnellen. Den Schwanz
bedecken 5 Ctm. lange, aber 5,5 mm. dicke, am Ende offene Stacheln,
welche, auf ſchwanken Stielen ſitzend, von dem Thiere im Augenblicke der
Erregung aneinandergeſchlagen, ein eigenthümliches Raſſeln veranlaſſen.
Bei Tage in ſeinen unbedeutenden Höhlen verſteckt, treibt ſich das
Stachelſchwein des Nachts umher, um der aus Kräutern, namentlich
Diſteln, Wurzeln, Früchten und Rinden beſtehenden Nahrung nachzugehen.
Da es die Nähe des Menſchen flieht und möglichſt einsame Orte bewohnt,
wird es nicht ſchädlich. Seine Stacheln laſſen ſich leicht vermeiden,
und da es niemals beißt, kann es bei einiger Geſchicklichkeit ungeſtraft
mit der Hand bei der Mähne erfaßt werden. Im Frühlinge werden zwei bis
vier, bereits mit weichen Stacheln verſehene Junge geboren.
Der Cuandu (Cercolabes prehensilis, Brdt.) (Fig. 40) iſt ein Vertreter
einer eigenen, durch einen Greifſchwanz zum Baumleben befähigten Gruppe,
der Kletterſtachel-
Derſelbe iſt nahezu cylindriſch. Die Vorderbeine ſind, wenn nicht ſtärker, doch mindeſtens ebenso ſtark als die Hinterbeine, die Augen ſind klein, oft von der Haut überzogen, die Ohren und der Schwanz sind ſehr kurz. Sie führen eine nächtliche Lebensweiſe in unterirdiſchen, oft viel verzweigten Röhren und Höhlen und leben von Pflanzenſtoffen.
Unser Vaterland beherbergt nur eine einzige Art, _die Blindmaus_ __(Spalax typhlus, Pall.)__. (Fig. 39), welche in Ungarn und Galizien vorkommt, außerdem aber noch alle das ſchwarze Meer begrenzenden Länder bewohnt. Sie wird 16 Ctm. lang und hat einen kahl gelblichgrauen, ſehr feinen Pelz. Die mohnkorngroßen Augen ſind gänzlich von der Haut üeberzogen. Die Lebensweiſe iſt ganz die des Maulwurfes, wenn wir von der gänzlich verſchiedenen Koſt, die bei der Blindmaus nur aus Wurzeln beſteht, abſehen wollen. Wie der Maulwurf gräbt ſie ſich ausgedehnte Röhren, und wirft ebenſo Haufen auf. Das mit feinen Wurzeln ausgefütterte Neſt enthält im Sommer zwei bis vier Junge. Mit den Händen ergriffen ſetzt ſie ſich durch wüthendes Beißen zur Wehre. Von größeren, durch ſie veranlaßten Schäden verlautete bisher Nichts.
#### 8. Stachelschweine. __(Hystrichina.)__
Die Stachelſchweine, obgleich unter einander ſehr verſchieden, ſind an ihrer Körperbedeckung, den Stacheln, doch ſofort zu erkennen. Dieſelben ſind, was Länge und Consiſtenz anbelangt, ſehr verſchieden, oft weit über das ſpärliche Haarkleid vorragend, oft gänzlich von den ſehr langen Contourhaaren verſteckt. Das Gebiß hat die Formel __i__$\frac{1}{1}$, __c__$\frac{1}{1}$, __m__$\frac{1}{1}$. Die Stachelſchweine bewohnen gemäßigte und warme Gegenden der alten und neuen Welt, und zwar die der alten Welt, welche nur einen kurzen Schweif haben, ſelbſtgegrabene Höhlen, die der neuen Welt, mit langem Greifſchwanze verſehen, Bäume. Sie ſind Pflanzenfreſſer und
ſtumpfsinnige, harmloſe Geſchöpfe.
In Europa lebt nur das _gemeine Stachelſchwein_ __(Hyatrix cristata, L.)__, und zwar in der römiſchen Campagna, in Calabrien, Sicilien und Griechenland, beſonders häufig iſt es aber in Algerien, Tripolis und Tunis. Es erreicht 75 Ctm. Länge, erſcheint aber wegen des Stachelkleides viel größer als es wirklich iſt. Den größten Theil des Leibes bedecken die braunſchwarz und weiß geringelten Stacheln von verſchiedener Länge und Dicke , den Nacken ziert eine Mähne aus langen weißen oder grauen Borſten, den Hals umgiebt ein weißes Halsband, die Unterſeite iſt röthlich-braun, die Schnautze mit glänzend ſchwarzen Schnurborſten beſetzt. Durch einen beſonderen Hautmuſkel können die Stacheln aufgerichtet und niedergelegt werden; ſie fallen übrigens ſehr leicht aus, was zu der Fabel Veranlaſſung gegeben haben mag, es vermöge das Stachelſchwein dieſelben auf die Feinde abzuſchnellen. Den Schwanz bedecken 5 Ctm. lange, aber 5,5 mm. dicke, am Ende offene Stacheln, welche, auf ſchwanken Stielen ſitzend, von dem Thiere im Augenblicke der Erregung aneinandergeſchlagen, ein eigenthümliches Raſſeln veranlaſſen.
Bei Tage in ſeinen unbedeutenden Höhlen verſteckt, treibt ſich das Stachelſchwein des Nachts umher, um der aus Kräutern, namentlich Diſteln, Wurzeln, Früchten und Rinden beſtehenden Nahrung nachzugehen. Da es die Nähe des Menſchen flieht und möglichſt einsame Orte bewohnt, wird es nicht ſchädlich. Seine Stacheln laſſen ſich leicht vermeiden, und da es niemals beißt, kann es bei einiger Geſchicklichkeit ungeſtraft mit der Hand bei der Mähne erfaßt werden. Im Frühlinge werden zwei bis vier, bereits mit weichen Stacheln verſehene Junge geboren.
Der _Cuandu_ __(Cercolabes prehensilis, Brdt.)__ (Fig. 40) iſt ein Vertreter einer eigenen, durch einen Greifſchwanz zum Baumleben befähigten Gruppe, der _Kletterſtachel-_
Derselbe ist nahezu cylindrisch. Die Vorderbeine sind, wenn nicht
stärker, doch mindestens ebenso stark als die Hinterbeine, die Augen
sind klein, oft von der Haut überzogen, die Ohren und der Schwanz sind
sehr kurz. Sie führen eine nächtliche Lebensweise in unterirdischen, oft
viel verzweigten Röhren und Höhlen und leben von Pflanzenstoffen.
Unser Vaterland beherbergt nur eine einzige Art, die Blindmaus (Spalax
typhlus, Pall.). (Fig. 39), welche in Ungarn und Galizien vorkommt,
außerdem aber noch alle das schwarze Meer begrenzenden Länder bewohnt.
Sie wird 16 Ctm. lang und hat einen kahl gelblichgrauen, sehr feinen
Pelz. Die mohnkorngroßen Augen sind gänzlich von der Haut üeberzogen.
Die Lebensweise ist ganz die des Maulwurfes, wenn wir von der gänzlich
verschiedenen Kost, die bei der Blindmaus nur aus Wurzeln besteht,
absehen wollen. Wie der Maulwurf gräbt sie sich ausgedehnte Röhren, und
wirft ebenso Haufen auf. Das mit feinen Wurzeln ausgefütterte Nest
enthält im Sommer zwei bis vier Junge. Mit den Händen ergriffen setzt
sie sich durch wüthendes Beißen zur Wehre. Von größeren, durch sie
veranlaßten Schäden verlautete bisher Nichts.
8. Stachelschweine. (Hystrichina.)
Die Stachelschweine, obgleich unter einander sehr verschieden, sind an
ihrer Körperbedeckung, den Stacheln, doch sofort zu erkennen. Dieselben
sind, was Länge und Consistenz anbelangt, sehr verschieden, oft weit
über das spärliche Haarkleid vorragend, oft gänzlich von den sehr langen
Contourhaaren versteckt. Das Gebiß hat die Formel i\frac{1}{1},
c\frac{1}{1}, m\frac{1}{1}. Die Stachelschweine bewohnen gemäßigte und
warme Gegenden der alten und neuen Welt, und zwar die der alten Welt,
welche nur einen kurzen Schweif haben, selbstgegrabene Höhlen, die der
neuen Welt, mit langem Greifschwanze versehen, Bäume. Sie sind
Pflanzenfresser und stumpfsinnige, harmlose Geschöpfe.
In Europa lebt nur das gemeine Stachelschwein (Hyatrix cristata, L.),
und zwar in der römischen Campagna, in Calabrien, Sicilien und
Griechenland, besonders häufig ist es aber in Algerien, Tripolis und
Tunis. Es erreicht 75 Ctm. Länge, erscheint aber wegen des
Stachelkleides viel größer als es wirklich ist. Den größten Theil des
Leibes bedecken die braunschwarz und weiß geringelten Stacheln von
verschiedener Länge und Dicke , den Nacken ziert eine Mähne aus langen
weißen oder grauen Borsten, den Hals umgiebt ein weißes Halsband, die
Unterseite ist röthlich-braun, die Schnautze mit glänzend schwarzen
Schnurborsten besetzt. Durch einen besonderen Hautmuskel können die
Stacheln aufgerichtet und niedergelegt werden; sie fallen übrigens sehr
leicht aus, was zu der Fabel Veranlassung gegeben haben mag, es vermöge
das Stachelschwein dieselben auf die Feinde abzuschnellen. Den Schwanz
bedecken 5 Ctm. lange, aber 5,5 mm. dicke, am Ende offene Stacheln,
welche, auf schwanken Stielen sitzend, von dem Thiere im Augenblicke der
Erregung aneinandergeschlagen, ein eigenthümliches Rasseln veranlassen.
Bei Tage in seinen unbedeutenden Höhlen versteckt, treibt sich das
Stachelschwein des Nachts umher, um der aus Kräutern, namentlich
Disteln, Wurzeln, Früchten und Rinden bestehenden Nahrung nachzugehen.
Da es die Nähe des Menschen flieht und möglichst einsame Orte bewohnt,
wird es nicht schädlich. Seine Stacheln lassen sich leicht vermeiden,
und da es niemals beißt, kann es bei einiger Geschicklichkeit ungestraft
mit der Hand bei der Mähne erfaßt werden. Im Frühlinge werden zwei bis
vier, bereits mit weichen Stacheln versehene Junge geboren.
Der Cuandu (Cercolabes prehensilis, Brdt.) (Fig. 40) ist ein Vertreter
einer eigenen, durch einen Greifschwanz zum Baumleben befähigten Gruppe,
der Kletterstachel-
Derselbe ist nahezu cylindrisch. Die Vorderbeine sind, wenn nicht stärker, doch mindestens ebenso stark als die Hinterbeine, die Augen sind klein, oft von der Haut überzogen, die Ohren und der Schwanz sind sehr kurz. Sie führen eine nächtliche Lebensweise in unterirdischen, oft viel verzweigten Röhren und Höhlen und leben von Pflanzenstoffen.
Unser Vaterland beherbergt nur eine einzige Art, _die Blindmaus_ __(Spalax typhlus, Pall.)__. (Fig. 39), welche in Ungarn und Galizien vorkommt, außerdem aber noch alle das schwarze Meer begrenzenden Länder bewohnt. Sie wird 16 Ctm. lang und hat einen kahl gelblichgrauen, sehr feinen Pelz. Die mohnkorngroßen Augen sind gänzlich von der Haut üeberzogen. Die Lebensweise ist ganz die des Maulwurfes, wenn wir von der gänzlich verschiedenen Kost, die bei der Blindmaus nur aus Wurzeln besteht, absehen wollen. Wie der Maulwurf gräbt sie sich ausgedehnte Röhren, und wirft ebenso Haufen auf. Das mit feinen Wurzeln ausgefütterte Nest enthält im Sommer zwei bis vier Junge. Mit den Händen ergriffen setzt sie sich durch wüthendes Beißen zur Wehre. Von größeren, durch sie veranlaßten Schäden verlautete bisher Nichts.
#### 8. Stachelschweine. __(Hystrichina.)__
Die Stachelschweine, obgleich unter einander sehr verschieden, sind an ihrer Körperbedeckung, den Stacheln, doch sofort zu erkennen. Dieselben sind, was Länge und Consistenz anbelangt, sehr verschieden, oft weit über das spärliche Haarkleid vorragend, oft gänzlich von den sehr langen Contourhaaren versteckt. Das Gebiß hat die Formel __i__$\frac{1}{1}$, __c__$\frac{1}{1}$, __m__$\frac{1}{1}$. Die Stachelschweine bewohnen gemäßigte und warme Gegenden der alten und neuen Welt, und zwar die der alten Welt, welche nur einen kurzen Schweif haben, selbstgegrabene Höhlen, die der neuen Welt, mit langem Greifschwanze versehen, Bäume. Sie sind Pflanzenfresser und
stumpfsinnige, harmlose Geschöpfe.
In Europa lebt nur das _gemeine Stachelschwein_ __(Hyatrix cristata, L.)__, und zwar in der römischen Campagna, in Calabrien, Sicilien und Griechenland, besonders häufig ist es aber in Algerien, Tripolis und Tunis. Es erreicht 75 Ctm. Länge, erscheint aber wegen des Stachelkleides viel größer als es wirklich ist. Den größten Theil des Leibes bedecken die braunschwarz und weiß geringelten Stacheln von verschiedener Länge und Dicke , den Nacken ziert eine Mähne aus langen weißen oder grauen Borsten, den Hals umgiebt ein weißes Halsband, die Unterseite ist röthlich-braun, die Schnautze mit glänzend schwarzen Schnurborsten besetzt. Durch einen besonderen Hautmuskel können die Stacheln aufgerichtet und niedergelegt werden; sie fallen übrigens sehr leicht aus, was zu der Fabel Veranlassung gegeben haben mag, es vermöge das Stachelschwein dieselben auf die Feinde abzuschnellen. Den Schwanz bedecken 5 Ctm. lange, aber 5,5 mm. dicke, am Ende offene Stacheln, welche, auf schwanken Stielen sitzend, von dem Thiere im Augenblicke der Erregung aneinandergeschlagen, ein eigenthümliches Rasseln veranlassen.
Bei Tage in seinen unbedeutenden Höhlen versteckt, treibt sich das Stachelschwein des Nachts umher, um der aus Kräutern, namentlich Disteln, Wurzeln, Früchten und Rinden bestehenden Nahrung nachzugehen. Da es die Nähe des Menschen flieht und möglichst einsame Orte bewohnt, wird es nicht schädlich. Seine Stacheln lassen sich leicht vermeiden, und da es niemals beißt, kann es bei einiger Geschicklichkeit ungestraft mit der Hand bei der Mähne erfaßt werden. Im Frühlinge werden zwei bis vier, bereits mit weichen Stacheln versehene Junge geboren.
Der _Cuandu_ __(Cercolabes prehensilis, Brdt.)__ (Fig. 40) ist ein Vertreter einer eigenen, durch einen Greifschwanz zum Baumleben befähigten Gruppe, der _Kletterstachel-_