4. Zibethkatzen. (Viverrida.)
Eigentlich iſt das Gebiß von der Formel i$\frac{3}{3}$, c$\frac{1}{1}$, p$\frac{3}{4}$, s$\frac{2}{1}$, m$\frac{2}{1}$ das einzige durchgreifende Merkmal dieſer Familie, welche die verſchiedenartigſten Thierformen umfaßt. Meiſtens jedoch haben die Zibethkatzen einen ſchmächtigen Körper, der auf kurzen Beinen ruht, einen langgeſtreckten Schädel und ſind durch den Beſitz geräumiger, in der Aftergegend liegender Drüsen ausgezeichnet. Mit Ausnahme einer einzigen in Mexiko lebenden Art, bewohnen ſie die öſtliche Halbkugel.
Die Ginſterkatze (Viverra genetta, L.) (Fig. 56) erreicht die Länge von 53 Ctm., und hat einen weiß geringelten, 42 Ctm. langen Schweif. Der Körper iſt graugelb, mit Längsreihen ſchwarzer Flecken. Sie bewohnt Nordafrika, Südfrankreich und Spanien, des Tages verſteckt und ſchlafend, des Nachts auf Raub ausziehend, der aus Vögeln, deren Eiern, oder auch Reptilien Und Inſecten beſteht. Die Ginſterkatze läßt ſich zähmen und wird in Nordafrika gleich unſerer Hauskatze zum Ausrotten der Ratten und Mäuſe in den Häuſern verwendet.
Einen bei den Orientalen geſchätzten Stoff, den Zibeth, liefert die afrikaniſche Zibethkatze (Viverra civetta, Schreb.), einen noch koſtbareren die echte Zibethkatze (Viverra Zibetha, L.) aus Oſtindien. Es iſt dies eine weißliche, ſpäter braun werdende Abſonderung der Afterdrüſen.
Hieher gehört auch die den alten Egyptern heilige Pharaonsratte (Herpestes ichneumon, Wagn.), welche jedoch weder dem Krokodile in den Rachen kriecht, noch deſſen Eiern beſonders nachſtellt, wie oft gefabelt wird.