Ausdruck, indem der Reißzahn bald mehr, bald weniger ſeine ſchneidenden Kanten verliert und ſich in ſeiner Geſtalt den Mahlzähnen nähert, welche ſtets in größerer Anzahl vorhanden ſind. Die Bären haben durchſchnittlich einen gedrungenen Körper und treten ſtets mit der ganzen, meiſt nackten Sohle auf. Die Zunge iſt glatt.
Der braune Bär (Ursus arctos, L.) (Fig. 62) iſt zu bekannt, um einer Beſchreibung zu bedürfen. Er bewohnt Mittel- und Nord-Europa, bis nach Mittelaſien und Sibirien hinein, iſt aber in Mittel- und Norddeutſchland und Frankreich bereits ausgerottet, und iſt in Großbritannien und Irland nie vorgekommen. Einſame Schlupfwinkel der Gebirge ſind ſeine Heimath, in der er in Felsklüften hauſt. Des Nachts allein ſucht er ſeine Nahrung aus, die bei jungen Thieren aus Getreide, Gras, Obſt, Honig u. dgl. beſteht, während ältere Fleiſchkoſt vorziehen, und namentlich den Schafheerden gefährlich werden; doch ſchreckt der Bär auch vor Hochwild, Rindern und Pferden nicht zurück. Dem Menſchen weicht er gerne aus und wird ihm nur ausnahmsweiſe gefährlich. Einen wahren Winterſchlaf hält unſer Bär nicht, ſondern ſchläft nur während der kalten Jahreszeit ſehr viel. Im erſten Frühling werden zwei blinde Junge geworfen.
Die bekannteſten Bären ſind der das nördliche Polarmeer bewohnende Eisbär (Ursus maritimis, Desm.) (Fig. 63) der grimmige und gefährliche Grizzly-Bär (Ursus cinereus, Desm.) und der Waschbär (Procyon lotor, Desm.), letzterer als Pelzthier die ſogenannten Schuppen liefernd, beide aus Nordamerika.