Pfeil links
— 46 —
Pfeil rechts
Alt: Text | Markdown
Bearbeiten
Neu: Text | Markdown

2. Ohrenrobben. (Arctocephalina.)

Die einzigen Thiere der ganzen Ordnung, welche eine, wenn auch kleine, doch deutliche Ohrmuſchel beſitzen. Von den Vorderzehen iſt die innerſte die längſte, alle Zehen werden von Hautlappen überragt.

Der Seebär (Arctocephalus cinerea, Pér.) bewohnt die ſüdlichen Meere, wo man ihn ſelten an den Küſten des Feſtlandes, häufiger auf Inſeln antrifft. Während der wärmeren Jahreszeit zieht er ſich gegen den Pol zurück. Die Männchen, welche größer werden als die Weibchen, erreichen gewöhnlich die Länge von 2 Mtr. Die Oberſeite iſt dunkelgrau, die Unterſeite gelblich gefärbt. Die Seebären ſind träge Thiere, welche in Geſellſchaften, von einem Männchen und etwa fünfzehn Weibchen gebildet, wochenlang an denſelben Plätzen umherliegen, kaum die nothwendigſte aus Fiſchen beſtehende Nahrung zu ſich nehmend. Dieſe Ruhe wird nur durch gelegentliche blutige Kämpfe, welche bis zur Erſchöpfung unter Gebrüll und bärenartigem Gebrumme geführt werden, unterbrochen. Die zwei Jungen werden, namentlich von dem Vater, grimmig vertheidigt. Die Seebären ſind in ihren Bewegungen zu Waſſer und zu Lande die gewandteſten aller Floſſenfüßler; des Fettes und des Felles wegen werden ſie ſo eifrig gejagt, daß ſie der Ausrottung nahe ſind.

Hieher zählt auch der in den antarktiſchen Meeren lebende Seelöwe (Otaria jubata, Desm.) (Fig. 67).

3. Seehunde. (Phocina.)

Die vollſtändig behaarten Sohlen. die normal entwickelten Eckzähne und der Mangel von Hautlappen an den Zehen kennzeichnen dieſe Familie.

Der See-Elephant (Cystophora proboscidea., Ni1ls.) (Fig. 68) iſt ein rieſiges Thier, das eine Länge von 9 Mtr. erreicht. Der Rüſſel, dem es den Namen verdankt, iſt nur dem Männchen eigenthümlich, bei dem er ſieh erſt im dritten Lebensjahre zu entwickeln beginnt und auch nur im Zuſtande der Erregung hervortritt. Die Färbung iſt beim Männchen blaugrau, unten heller, beim Weibchen dunkel olivenbraun, an den Seiten gelbbraun. Die See-Elephanten bewohnen die Meere zwiſchen dem 35. und 62.° S. Br., alljährlich im December ſich gegen Süden zurückziehend. Im Juni erſcheinen ſie wieder, in Familien von 2 bis 5 Individuen vereinigt, bald im Meere, bald im ſüßen Waſſer ſich herumtreibend, am liebſten im Schlamme wühlend. So geſchickt ſie im Waſſer ihrer aus Tintenſchnecken und Fiſchen beſtehenden Nahrung nachjagen, ſo unbeholfen ſind ſie am Lande, ſo daß es keine Gefahr mit ſich bringt, wenn man ſie daſelbſt jagt, was des vortrefflichen Thranes wegen, den ſie liefern, in ſo ausgedehntem Maßſtabe geſchieht, daß auch ihre Zahl sich ſchon bedeutend vermindert hat. Zwiſchen Juni und November werden die 1.5 Mtr. langen Jungen am Lande geworfen und 8 Wochen lang gesäugt, während welcher Zeit die Mutter hungert und daher ſehr abmagert.

Dieſer Familie gehören auch der gemeine Seehund (Phoca vitulina, L.), die Bartrobbe (Phoca barbata, Fabr.) (Fig. 69) und viele andere Thiere an.

IX. Ordnung. Klippſchliefer. (Lamnunguia.)

Dieſe Ordnung umfaßt eine einzige Thiergattung, welche lange Zeit bald den Nagern, bald den Unpaarigzehigen zugezählt wurde, bis man endlich einsah, daß ſie für ſich als Ordnung betrachtet werden müſſe. Das Gebiß hat die Formel i$\frac{1}{2}$, c$\frac{0}{0}$, p$\frac{4}{4}$, m$\frac{3}{3}$. Die oberen Schneidezähne ſind halbkreisförmig gebogene, drei-

Fig. 67

Der Seelöwe (Otaria jubata, Desm.) gehend.

×

Fig. 68

Der See-Elephant. (Cystophora proboscicdea, Nills.)

×

Fig. 69

Die Bartrobbe. (Phoca barbata, Fabr.)

×
2. Ohrenrobben. (Arctocephalina.)

Die einzigen Thiere der ganzen Ordnung, welche eine, wenn auch kleine,
doch deutliche Ohrmuſchel beſitzen. Von den Vorderzehen iſt die innerſte
die längſte, alle Zehen werden von Hautlappen überragt.

Der Seebär (Arctocephalus cinerea, Pér.) bewohnt die ſüdlichen Meere, wo
man ihn ſelten an den Küſten des Feſtlandes, häufiger auf Inſeln
antrifft. Während der wärmeren Jahreszeit zieht er ſich gegen den Pol
zurück. Die Männchen, welche größer werden als die Weibchen, erreichen
gewöhnlich die Länge von 2 Mtr. Die Oberſeite iſt dunkelgrau, die
Unterſeite gelblich gefärbt. Die Seebären ſind träge Thiere, welche in
Geſellſchaften, von einem Männchen und etwa fünfzehn Weibchen gebildet,
wochenlang an denſelben Plätzen umherliegen, kaum die nothwendigſte aus
Fiſchen beſtehende Nahrung zu ſich nehmend. Dieſe Ruhe wird nur durch
gelegentliche blutige Kämpfe, welche bis zur Erſchöpfung unter Gebrüll
und bärenartigem Gebrumme geführt werden, unterbrochen. Die zwei Jungen
werden, namentlich von dem Vater, grimmig vertheidigt. Die Seebären ſind
in ihren Bewegungen zu Waſſer und zu Lande die gewandteſten aller
Floſſenfüßler; des Fettes und des Felles wegen werden ſie ſo eifrig
gejagt, daß ſie der Ausrottung nahe ſind.

Hieher zählt auch der in den antarktiſchen Meeren lebende Seelöwe
(Otaria jubata, Desm.) (Fig. 67).

3. Seehunde. (Phocina.)

Die vollſtändig behaarten Sohlen. die normal entwickelten Eckzähne und
der Mangel von Hautlappen an den Zehen kennzeichnen dieſe Familie.

Der See-Elephant (Cystophora proboscidea., Ni1ls.) (Fig. 68) iſt ein
rieſiges Thier, das eine Länge von 9 Mtr. erreicht. Der Rüſſel, dem es
den Namen verdankt, iſt nur dem Männchen eigenthümlich, bei dem er ſieh
erſt im dritten Lebensjahre zu entwickeln beginnt und auch nur im
Zuſtande der Erregung hervortritt. Die Färbung iſt beim Männchen
blaugrau, unten heller, beim Weibchen dunkel olivenbraun, an den Seiten
gelbbraun. Die See-Elephanten bewohnen die Meere zwiſchen dem 35. und
62.° S. Br., alljährlich im December ſich gegen Süden zurückziehend. Im
Juni erſcheinen ſie wieder, in Familien von 2 bis 5 Individuen
vereinigt, bald im Meere, bald im ſüßen Waſſer ſich herumtreibend, am
liebſten im Schlamme wühlend. So geſchickt ſie im Waſſer ihrer aus
Tintenſchnecken und Fiſchen beſtehenden Nahrung nachjagen, ſo unbeholfen
ſind ſie am Lande, ſo daß es keine Gefahr mit ſich bringt, wenn man ſie
daſelbſt jagt, was des vortrefflichen Thranes wegen, den ſie liefern, in
ſo ausgedehntem Maßſtabe geſchieht, daß auch ihre Zahl sich ſchon
bedeutend vermindert hat. Zwiſchen Juni und November werden die 1.5 Mtr.
langen Jungen am Lande geworfen und 8 Wochen lang gesäugt, während
welcher Zeit die Mutter hungert und daher ſehr abmagert.

Dieſer Familie gehören auch der gemeine Seehund (Phoca vitulina, L.),
die Bartrobbe (Phoca barbata, Fabr.) (Fig. 69) und viele andere Thiere
an.

IX. Ordnung. Klippſchliefer. (Lamnunguia.)

Dieſe Ordnung umfaßt eine einzige Thiergattung, welche lange Zeit bald
den Nagern, bald den Unpaarigzehigen zugezählt wurde, bis man endlich
einsah, daß ſie für ſich als Ordnung betrachtet werden müſſe. Das Gebiß
hat die Formel i\frac{1}{2}, c\frac{0}{0}, p\frac{4}{4}, m\frac{3}{3}.
Die oberen Schneidezähne ſind halbkreisförmig gebogene, drei-
×
#### 2. Ohrenrobben. __(Arctocephalina.)__

Die einzigen Thiere der ganzen Ordnung, welche eine, wenn auch kleine, doch deutliche Ohrmuſchel beſitzen. Von den Vorderzehen iſt die innerſte die längſte, alle Zehen werden von Hautlappen überragt.

Der _Seebär_ __(Arctocephalus cinerea, Pér.)__ bewohnt die ſüdlichen Meere, wo man ihn ſelten an den Küſten des Feſtlandes, häufiger auf Inſeln antrifft. Während der wärmeren Jahreszeit zieht er ſich gegen den Pol zurück. Die Männchen, welche größer werden als die Weibchen, erreichen gewöhnlich die Länge von 2 Mtr. Die Oberſeite iſt dunkelgrau, die Unterſeite gelblich gefärbt. Die Seebären ſind träge Thiere, welche in Geſellſchaften, von einem Männchen und etwa fünfzehn Weibchen gebildet, wochenlang an denſelben Plätzen umherliegen, kaum die nothwendigſte aus Fiſchen beſtehende Nahrung zu ſich nehmend. Dieſe Ruhe wird nur durch gelegentliche blutige Kämpfe, welche bis zur Erſchöpfung unter Gebrüll und bärenartigem Gebrumme geführt werden, unterbrochen. Die zwei Jungen werden, namentlich von dem Vater, grimmig vertheidigt. Die Seebären ſind in ihren Bewegungen zu Waſſer und zu Lande die gewandteſten aller Floſſenfüßler; des Fettes und des Felles wegen werden ſie ſo eifrig gejagt, daß ſie der Ausrottung nahe ſind.

Hieher zählt auch der in den antarktiſchen Meeren lebende _Seelöwe_ __(Otaria jubata, Desm.)__ (Fig. 67).

#### 3. Seehunde. __(Phocina.)__

Die vollſtändig behaarten Sohlen. die normal entwickelten Eckzähne und der
Mangel von Hautlappen an den Zehen kennzeichnen dieſe Familie.

Der _See-Elephant_ __(Cystophora proboscidea., Ni1ls.)__ (Fig. 68) iſt ein rieſiges Thier, das eine Länge von 9 Mtr. erreicht. Der Rüſſel, dem es den Namen verdankt, iſt nur dem Männchen eigenthümlich, bei dem er ſieh erſt im dritten Lebensjahre zu entwickeln beginnt und auch nur im Zuſtande der Erregung hervortritt. Die Färbung iſt beim Männchen blaugrau, unten heller, beim Weibchen dunkel olivenbraun, an den Seiten gelbbraun. Die See-Elephanten bewohnen die Meere zwiſchen dem 35. und 62.° S. Br., alljährlich im December ſich gegen Süden zurückziehend. Im Juni erſcheinen ſie wieder, in Familien von 2 bis 5 Individuen vereinigt, bald im Meere, bald im ſüßen Waſſer ſich herumtreibend, am liebſten im Schlamme wühlend. So geſchickt ſie im Waſſer ihrer aus Tintenſchnecken und Fiſchen beſtehenden Nahrung nachjagen, ſo unbeholfen ſind ſie am Lande, ſo daß es keine Gefahr mit ſich bringt, wenn man ſie daſelbſt jagt, was des vortrefflichen Thranes wegen, den ſie liefern, in ſo ausgedehntem Maßſtabe geſchieht, daß auch ihre Zahl sich ſchon bedeutend vermindert hat. Zwiſchen Juni und November werden die 1.5 Mtr. langen Jungen am Lande geworfen und 8 Wochen lang gesäugt, während welcher Zeit die Mutter hungert und daher ſehr abmagert.

Dieſer Familie gehören auch der _gemeine Seehund_ __(Phoca vitulina, L.)__, die _Bartrobbe_ __(Phoca barbata, Fabr.)__ (Fig. 69) und viele andere Thiere an.

### __IX.__ Ordnung. Klippſchliefer. __(Lamnunguia.)__

Dieſe Ordnung umfaßt eine einzige Thiergattung, welche lange Zeit bald den Nagern, bald den Unpaarigzehigen zugezählt wurde, bis man endlich einsah, daß ſie für ſich als Ordnung betrachtet werden müſſe. Das Gebiß hat die Formel __i__$\frac{1}{2}$, __c__$\frac{0}{0}$, __p__$\frac{4}{4}$, __m__$\frac{3}{3}$. Die oberen Schneidezähne ſind halbkreisförmig gebogene, drei-
×
2. Ohrenrobben. (Arctocephalina.)

Die einzigen Thiere der ganzen Ordnung, welche eine, wenn auch kleine,
doch deutliche Ohrmuschel besitzen. Von den Vorderzehen ist die innerste
die längste, alle Zehen werden von Hautlappen überragt.

Der Seebär (Arctocephalus cinerea, Pér.) bewohnt die südlichen Meere, wo
man ihn selten an den Küsten des Festlandes, häufiger auf Inseln
antrifft. Während der wärmeren Jahreszeit zieht er sich gegen den Pol
zurück. Die Männchen, welche größer werden als die Weibchen, erreichen
gewöhnlich die Länge von 2 Mtr. Die Oberseite ist dunkelgrau, die
Unterseite gelblich gefärbt. Die Seebären sind träge Thiere, welche in
Gesellschaften, von einem Männchen und etwa fünfzehn Weibchen gebildet,
wochenlang an denselben Plätzen umherliegen, kaum die nothwendigste aus
Fischen bestehende Nahrung zu sich nehmend. Diese Ruhe wird nur durch
gelegentliche blutige Kämpfe, welche bis zur Erschöpfung unter Gebrüll
und bärenartigem Gebrumme geführt werden, unterbrochen. Die zwei Jungen
werden, namentlich von dem Vater, grimmig vertheidigt. Die Seebären sind
in ihren Bewegungen zu Wasser und zu Lande die gewandtesten aller
Flossenfüßler; des Fettes und des Felles wegen werden sie so eifrig
gejagt, daß sie der Ausrottung nahe sind.

Hieher zählt auch der in den antarktischen Meeren lebende Seelöwe
(Otaria jubata, Desm.) (Fig. 67).

3. Seehunde. (Phocina.)

Die vollständig behaarten Sohlen. die normal entwickelten Eckzähne und
der Mangel von Hautlappen an den Zehen kennzeichnen diese Familie.

Der See-Elephant (Cystophora proboscidea., Ni1ls.) (Fig. 68) ist ein
riesiges Thier, das eine Länge von 9 Mtr. erreicht. Der Rüssel, dem es
den Namen verdankt, ist nur dem Männchen eigenthümlich, bei dem er sieh
erst im dritten Lebensjahre zu entwickeln beginnt und auch nur im
Zustande der Erregung hervortritt. Die Färbung ist beim Männchen
blaugrau, unten heller, beim Weibchen dunkel olivenbraun, an den Seiten
gelbbraun. Die See-Elephanten bewohnen die Meere zwischen dem 35. und
62.° S. Br., alljährlich im December sich gegen Süden zurückziehend. Im
Juni erscheinen sie wieder, in Familien von 2 bis 5 Individuen
vereinigt, bald im Meere, bald im süßen Wasser sich herumtreibend, am
liebsten im Schlamme wühlend. So geschickt sie im Wasser ihrer aus
Tintenschnecken und Fischen bestehenden Nahrung nachjagen, so unbeholfen
sind sie am Lande, so daß es keine Gefahr mit sich bringt, wenn man sie
daselbst jagt, was des vortrefflichen Thranes wegen, den sie liefern, in
so ausgedehntem Maßstabe geschieht, daß auch ihre Zahl sich schon
bedeutend vermindert hat. Zwischen Juni und November werden die 1.5 Mtr.
langen Jungen am Lande geworfen und 8 Wochen lang gesäugt, während
welcher Zeit die Mutter hungert und daher sehr abmagert.

Dieser Familie gehören auch der gemeine Seehund (Phoca vitulina, L.),
die Bartrobbe (Phoca barbata, Fabr.) (Fig. 69) und viele andere Thiere
an.

IX. Ordnung. Klippschliefer. (Lamnunguia.)

Diese Ordnung umfaßt eine einzige Thiergattung, welche lange Zeit bald
den Nagern, bald den Unpaarigzehigen zugezählt wurde, bis man endlich
einsah, daß sie für sich als Ordnung betrachtet werden müsse. Das Gebiß
hat die Formel i\frac{1}{2}, c\frac{0}{0}, p\frac{4}{4}, m\frac{3}{3}.
Die oberen Schneidezähne sind halbkreisförmig gebogene, drei-
×
#### 2. Ohrenrobben. __(Arctocephalina.)__

Die einzigen Thiere der ganzen Ordnung, welche eine, wenn auch kleine, doch deutliche Ohrmuschel besitzen. Von den Vorderzehen ist die innerste die längste, alle Zehen werden von Hautlappen überragt.

Der _Seebär_ __(Arctocephalus cinerea, Pér.)__ bewohnt die südlichen Meere, wo man ihn selten an den Küsten des Festlandes, häufiger auf Inseln antrifft. Während der wärmeren Jahreszeit zieht er sich gegen den Pol zurück. Die Männchen, welche größer werden als die Weibchen, erreichen gewöhnlich die Länge von 2 Mtr. Die Oberseite ist dunkelgrau, die Unterseite gelblich gefärbt. Die Seebären sind träge Thiere, welche in Gesellschaften, von einem Männchen und etwa fünfzehn Weibchen gebildet, wochenlang an denselben Plätzen umherliegen, kaum die nothwendigste aus Fischen bestehende Nahrung zu sich nehmend. Diese Ruhe wird nur durch gelegentliche blutige Kämpfe, welche bis zur Erschöpfung unter Gebrüll und bärenartigem Gebrumme geführt werden, unterbrochen. Die zwei Jungen werden, namentlich von dem Vater, grimmig vertheidigt. Die Seebären sind in ihren Bewegungen zu Wasser und zu Lande die gewandtesten aller Flossenfüßler; des Fettes und des Felles wegen werden sie so eifrig gejagt, daß sie der Ausrottung nahe sind.

Hieher zählt auch der in den antarktischen Meeren lebende _Seelöwe_ __(Otaria jubata, Desm.)__ (Fig. 67).

#### 3. Seehunde. __(Phocina.)__

Die vollständig behaarten Sohlen. die normal entwickelten Eckzähne und der
Mangel von Hautlappen an den Zehen kennzeichnen diese Familie.

Der _See-Elephant_ __(Cystophora proboscidea., Ni1ls.)__ (Fig. 68) ist ein riesiges Thier, das eine Länge von 9 Mtr. erreicht. Der Rüssel, dem es den Namen verdankt, ist nur dem Männchen eigenthümlich, bei dem er sieh erst im dritten Lebensjahre zu entwickeln beginnt und auch nur im Zustande der Erregung hervortritt. Die Färbung ist beim Männchen blaugrau, unten heller, beim Weibchen dunkel olivenbraun, an den Seiten gelbbraun. Die See-Elephanten bewohnen die Meere zwischen dem 35. und 62.° S. Br., alljährlich im December sich gegen Süden zurückziehend. Im Juni erscheinen sie wieder, in Familien von 2 bis 5 Individuen vereinigt, bald im Meere, bald im süßen Wasser sich herumtreibend, am liebsten im Schlamme wühlend. So geschickt sie im Wasser ihrer aus Tintenschnecken und Fischen bestehenden Nahrung nachjagen, so unbeholfen sind sie am Lande, so daß es keine Gefahr mit sich bringt, wenn man sie daselbst jagt, was des vortrefflichen Thranes wegen, den sie liefern, in so ausgedehntem Maßstabe geschieht, daß auch ihre Zahl sich schon bedeutend vermindert hat. Zwischen Juni und November werden die 1.5 Mtr. langen Jungen am Lande geworfen und 8 Wochen lang gesäugt, während welcher Zeit die Mutter hungert und daher sehr abmagert.

Dieser Familie gehören auch der _gemeine Seehund_ __(Phoca vitulina, L.)__, die _Bartrobbe_ __(Phoca barbata, Fabr.)__ (Fig. 69) und viele andere Thiere an.

### __IX.__ Ordnung. Klippschliefer. __(Lamnunguia.)__

Diese Ordnung umfaßt eine einzige Thiergattung, welche lange Zeit bald den Nagern, bald den Unpaarigzehigen zugezählt wurde, bis man endlich einsah, daß sie für sich als Ordnung betrachtet werden müsse. Das Gebiß hat die Formel __i__$\frac{1}{2}$, __c__$\frac{0}{0}$, __p__$\frac{4}{4}$, __m__$\frac{3}{3}$. Die oberen Schneidezähne sind halbkreisförmig gebogene, drei-
×