3 M. ausmacht und die Beckenhöhe noch bedeutend dagegen zurückbleibt. Das Fell iſt fahlgelb, mit großen lichtroſtbraunen Flecken. Die Giraffen bewohnen die trockenen Ebenen Afrikas, von der Südgrenze der Sahara bis zum Oranjefluſſe, zu Geſellſchaften von 6 bis 8 Stücken vereinigt. Ihre Hauptnahrung bilden Mimosenblätter, welche ſie mit der langen Zunge abpflücken. Ihre Bewegungen ſind der Paßgang und ein unendlich plumper Galopp. Außerordentlich ſriedliebend, weiß ſich die Giraſſe doch durch heftiges Ausſchlagen genügend zu vertheidigen. Im Mai oder Juni wird ein Junges geboren, um das ſich die Mutter verhältnißmäßig wenig bekümmert.
4. Moſchuſthiere (Moſchidæ.)
Die Moſchuſthiere haben nicht nur kein Geweih, ſondern ſelbſt keine Stirnzapfen. Sie ſind die allerkleinſten Wiederkäuer, indem es ſolche gibt, die nur Haſengröße erreichen. Das Gebiß hat die Formel i$\frac{0}{3}$, c$\frac{1}{1}$, m$\frac{6}{6}$. Die oberen Eckzähne der Männchen ragen in Geſtalt von Hauern hervor. Der Magen iſt 3- bis 4theilig.
Daſ echte Moſchuſthier (Moſchus moschiferus, L.) (Fig. 95) hat beiläufig die Geſtalt und Größe eines Rehes und eine rothbraune Färbung. Sein Verbreitungsbezirk erſtreckt ſich von Tibet und China bis nach Sibirien, doch iſt es an den tibetaniſchen Abhängen des Himalaya und in den mongoliſchen Gebirgen am häufigſten. Es bewohnt die obere Waldgrenze in der Höhe Von 1000 bis 2200 M., des Tages verſteckt, des Nachts auf Nahrung ausgehend, welche im Winter aus Flechten, im Sommer aus Alpenkräutern beſteht. In der Sicherheit des Laufens und Springens auf dem ſchwierigſten Terrain wird es ſelbſt von der Gemse nicht übertroffen. Das Männchen hat hinter dem Nabel einen flachen, Moſchus abſondernden Beutel. Da der Moſchus als Heilmittel ſehr geſchätzt wird, bildet er einen koſtbaren Handelsartikel, von dem ſammt den Beuteln das Gramm beiläufig 1 fl. koſtet.
Die unechten Moſchuſthiere liefern keinen Moſchus und haben alle einen dreitheiligen Magen. Sie bewohnen die ſüdaſiatiſchen Inseln und eine Art Weſtafrika.
5. Schwielensohler (Tylopoda.)
Auch die Schwielensohler tragen keinerlei Hauptſchmuck. Ihre Fuße treten mit einer ſchwieligen, alle drei Zehenglieder bedeckenden Sohle