auf, und die kleinen Hufe bedecken die Endglieder der Zehen nur obenhin. Das Gebiß beſteht aus i$\frac{1}{3}$, c$\frac{1}{1}$, m$\frac{6}{5}$ mit eckzahnähnlichem Schneidezahne im Oberkiefer. Die Oberlippe iſt behaart und durch eine Furche in zwei Hälften getheilt. Im Pansen befindliche Reihen von zellenartigen Vertiefungen gaben Veranlaſſung zur Fabel von den Waſſervorräthen im Magen der Kameele. Der Blättermagen fehlt.
Die die alte Welt bewohnenden Formen ſind durch den Beſitz von einem oder zwei Fetthöckern auf dem Rücken ausgezeichnet, welche Buckel den Schwielenſohlern der neuen Welt fehlen.
Der Alpaco (Auchenia pacos, Tschudi) (Fig. 96) iſt ein gezähmtes Thier, das vermuthlich von der Vicunna (Auchenia vicunna, Desm.) an der Weſtküſte Südamerikas abſtammt. Ebendaſelbſt wird er in großen Heerden gehalten, vornehmlich wegen der vortreffliche Gewebe liefernden, feinen, bis 25 Ctmr. langen Wollhaare des Vließes. Die Größe des Alpacos iſt die eines Schafes, die Färbung entweder ſchwarz oder weiß, ſelten ſcheckig. Er ſcheint ſich ſehr ſtark zu vermehren. Man hofft dieſes Gebirgſthier in den ſchottiſchen Bergen acclimatisiren zu können; in Auſtralien ſoll es gut gedeihen.
Das Stammthier, die Vicunna, iſt größer als der Alpaco, röthlichgelb gefärbt und bewohnt in Rudeln von 6 bis 15 Weibchen und einem Männchen zur Regenzeit die Raſenplätze der Cordilleren, die es während des Sommers, gezwungen durch das Ausdorren derſelben, mit den Thalgegenden vertauſcht. Wird das Männchen erlegt, ſo fliehen die Weibchen des Rudels nicht, ſondern laſſen ſich an Ort und Stelle erlegen oder fangen. Im Februar wird ein Junges geworfen.