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Hieher gehört das ebenfalls die Weſtabhänge der Anden bewohnende Huanaco (Auchenia huanaco, H. Sm.) und das von demſelben abſtammende, gezüchtete Lama (Auchenia lama, Desm.). Die mit Buckeln verſehenen Schwielensohler der alten Welt ſind das vom weſtlichen Aſien bis über einen großen Theil Afrikas als Hauſthier verbreitete Dromedar (Camelus dromedarius, Erxl.) (Fig. 97) mit nur einem Fetthöcker, und das in Centralaſien heimiſche Trampelthier (Camelus bactrianus, Erxl.), das deren zwei beſitzt.

XII. Ordnung Unpaarigzehige. (Perissodactyla.)

Die Thiere dieſer Ordnung beſitzen, wenigſtens an den Hinterbeinen, eine, drei oder fünf entwickelte Zehen mit Hufen; an den Vorderbeinen können auch vier Zehen entwickelt ſein, ſind jedoch in dieſem Falle nicht paarig geſtellt. Schneidezähne kommen in beiden Kiefern vor, der Magen iſt einfach. Kommen Hörner zur Entwickelung, ſo ſtehen ſie in der Mittellinie des Kopfes, eines hinter dem anderen.

1. Pferde (Equidæ.)

Die Füße der Pferde haben eine einzige entwickelte Zehe. Das Gebiß folgt der Formel i$\frac{3}{3}$, c$\frac{1}{1}$, m$\frac{6}{6}$. (Fig. 98) Die Schneidezähne beſitzen auf der Kaufläche eine quere Grube, die Bohne (Fig. 99), die Eckzähne ſind klein, die Backenzähne beſitzen ſehr lange Kronen und auf der Kaufläche vier gewundene Schmelzfalten, den Nacken ziert eine Mähne.

Das Quagga (Equus quagga, Gmel.) erhielt ſeinen Namen von dem eigenthümlichen, zwiſchen dem Wiehern des Roſſes und dem Eselsgeſchrei die Mitte haltenden Laute, der den Silben Oa oder Quaha nahe kommt. Es bewohnt in Heerden bis zu 30 Stück vereinigt die Ebenen Südafrikas. Der Kopf iſt dunkler, der Rücken, das Kreuz und die Seiten ſind lichtbraun, der Bauch und der Schwanz ſind weiß. Kopf, Hals und Schultern ſind mit röthlichgrauen Streifen verziert. Die Hengſte, größer als die Stuten, werden mit dem Schwanze 270 Ctmr. lang und 120 Ctmr. an der Schulter hoch. Die Quaggas leben gerne in Geſellſchaft der Strauße, indem ſie von der ungewöhnlichen Wachsamkeit dieſer Vögel Nutzen ziehen. Sobald dieſe unruhig

Fig. 97

Das Dromedar. (Camelus dromedarius, Erxl.)

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Fig. 98

Kopfſkelet des Roſſes. c Eckzahn, i Schneidezähne.

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Fig. 99

Durchſchnitt durch den Schneidezahn des Roſſes. c' durch Umſtülpung entſtandene Schmelzfalte, s Bohne, c Schmelz, e Zahnbein, d Cement.

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Hieher gehört das ebenfalls die Weſtabhänge der Anden bewohnende
_Huanaco_ (AUCHENIA HUANACO, H. SM.) und das von demſelben abſtammende,
gezüchtete _Lama_ (AUCHENIA LAMA, DESM.). Die mit Buckeln verſehenen
Schwielensohler der alten Welt ſind das vom weſtlichen Aſien bis über
einen großen Theil Afrikas als Hauſthier verbreitete _Dromedar_ (CAMELUS
DROMEDARIUS, ERXL.) (Fig. 97) mit nur einem Fetthöcker, und das in
Centralaſien heimiſche _Trampelthier_ (CAMELUS BACTRIANUS, ERXL.), das
deren zwei beſitzt.

XII. Ordnung Unpaarigzehige. (PERISSODACTYLA.)

Die Thiere dieſer Ordnung beſitzen, wenigſtens an den Hinterbeinen,
eine, drei oder fünf entwickelte Zehen mit Hufen; an den Vorderbeinen
können auch vier Zehen entwickelt ſein, ſind jedoch in dieſem Falle
nicht paarig geſtellt. Schneidezähne kommen in beiden Kiefern vor, der
Magen iſt einfach. Kommen Hörner zur Entwickelung, ſo ſtehen ſie in der
Mittellinie des Kopfes, eines hinter dem anderen.

1. Pferde (EQUIDÆ.)

Die Füße der Pferde haben eine einzige entwickelte Zehe. Das Gebiß folgt
der Formel I$\frac{3}{3}$, C$\frac{1}{1}$, M$\frac{6}{6}$. (Fig. 98) Die
Schneidezähne beſitzen auf der Kaufläche eine quere Grube, die Bohne
(Fig. 99), die Eckzähne ſind klein, die Backenzähne beſitzen ſehr lange
Kronen und auf der Kaufläche vier gewundene Schmelzfalten, den Nacken
ziert eine Mähne.

Das _Quagga_ (EQUUS QUAGGA, GMEL.) erhielt ſeinen Namen von dem
eigenthümlichen, zwiſchen dem Wiehern des Roſſes und dem Eselsgeſchrei
die Mitte haltenden Laute, der den Silben Oa oder Quaha nahe kommt. Es
bewohnt in Heerden bis zu 30 Stück vereinigt die Ebenen Südafrikas. Der
Kopf iſt dunkler, der Rücken, das Kreuz und die Seiten ſind lichtbraun,
der Bauch und der Schwanz ſind weiß. Kopf, Hals und Schultern ſind mit
röthlichgrauen Streifen verziert. Die Hengſte, größer als die Stuten,
werden mit dem Schwanze 270 Ctmr. lang und 120 Ctmr. an der Schulter
hoch. Die Quaggas leben gerne in Geſellſchaft der Strauße, indem ſie von
der ungewöhnlichen Wachsamkeit dieſer Vögel Nutzen ziehen. Sobald dieſe
unruhig
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Hieher gehört das ebenfalls die Weſtabhänge der Anden bewohnende _Huanaco_ __(Auchenia huanaco, H. Sm.)__ und das von demſelben abſtammende, gezüchtete _Lama_ __(Auchenia lama, Desm.)__. Die mit Buckeln verſehenen Schwielensohler der alten Welt ſind das vom weſtlichen Aſien bis über einen großen Theil Afrikas als Hauſthier verbreitete _Dromedar_ __(Camelus dromedarius, Erxl.)__ (Fig. 97) mit nur einem Fetthöcker, und das in Centralaſien heimiſche _Trampelthier_ __(Camelus bactrianus, Erxl.)__, das deren zwei beſitzt.

### __XII.__ Ordnung Unpaarigzehige. __(Perissodactyla.)__

Die Thiere dieſer Ordnung beſitzen, wenigſtens an den Hinterbeinen, eine, drei oder fünf entwickelte Zehen mit Hufen; an den Vorderbeinen können auch vier Zehen entwickelt ſein, ſind jedoch in dieſem Falle nicht paarig geſtellt. Schneidezähne kommen in beiden Kiefern vor, der Magen iſt einfach. Kommen Hörner zur Entwickelung, ſo ſtehen ſie in der Mittellinie des Kopfes, eines hinter
dem anderen.

#### 1. Pferde __(Equidæ.)__

Die Füße der Pferde haben eine einzige entwickelte Zehe. Das Gebiß folgt der Formel __i__$\frac{3}{3}$, __c__$\frac{1}{1}$, __m__$\frac{6}{6}$. (Fig. 98) Die Schneidezähne beſitzen auf der Kaufläche eine quere Grube, die Bohne (Fig. 99), die Eckzähne ſind klein, die Backenzähne beſitzen ſehr lange Kronen und auf der Kaufläche vier gewundene Schmelzfalten, den Nacken ziert eine Mähne.

Das _Quagga_ __(Equus quagga, Gmel.)__ erhielt ſeinen Namen von dem eigenthümlichen, zwiſchen dem Wiehern des Roſſes und dem Eselsgeſchrei die Mitte haltenden Laute, der den Silben Oa oder Quaha nahe kommt. Es bewohnt in Heerden bis zu 30 Stück vereinigt die Ebenen Südafrikas. Der Kopf iſt dunkler, der Rücken, das Kreuz und die Seiten ſind lichtbraun, der Bauch und der Schwanz ſind weiß. Kopf, Hals und Schultern ſind mit röthlichgrauen Streifen verziert. Die Hengſte, größer als die Stuten, werden mit dem Schwanze 270 Ctmr. lang und 120 Ctmr. an der Schulter hoch. Die Quaggas leben gerne in Geſellſchaft der Strauße, indem ſie von der ungewöhnlichen Wachsamkeit dieſer Vögel Nutzen ziehen. Sobald dieſe unruhig
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Hieher gehört das ebenfalls die Westabhänge der Anden bewohnende
_Huanaco_ (AUCHENIA HUANACO, H. SM.) und das von demselben abstammende,
gezüchtete _Lama_ (AUCHENIA LAMA, DESM.). Die mit Buckeln versehenen
Schwielensohler der alten Welt sind das vom westlichen Asien bis über
einen großen Theil Afrikas als Hausthier verbreitete _Dromedar_ (CAMELUS
DROMEDARIUS, ERXL.) (Fig. 97) mit nur einem Fetthöcker, und das in
Centralasien heimische _Trampelthier_ (CAMELUS BACTRIANUS, ERXL.), das
deren zwei besitzt.

XII. Ordnung Unpaarigzehige. (PERISSODACTYLA.)

Die Thiere dieser Ordnung besitzen, wenigstens an den Hinterbeinen,
eine, drei oder fünf entwickelte Zehen mit Hufen; an den Vorderbeinen
können auch vier Zehen entwickelt sein, sind jedoch in diesem Falle
nicht paarig gestellt. Schneidezähne kommen in beiden Kiefern vor, der
Magen ist einfach. Kommen Hörner zur Entwickelung, so stehen sie in der
Mittellinie des Kopfes, eines hinter dem anderen.

1. Pferde (EQUIDÆ.)

Die Füße der Pferde haben eine einzige entwickelte Zehe. Das Gebiß folgt
der Formel I$\frac{3}{3}$, C$\frac{1}{1}$, M$\frac{6}{6}$. (Fig. 98) Die
Schneidezähne besitzen auf der Kaufläche eine quere Grube, die Bohne
(Fig. 99), die Eckzähne sind klein, die Backenzähne besitzen sehr lange
Kronen und auf der Kaufläche vier gewundene Schmelzfalten, den Nacken
ziert eine Mähne.

Das _Quagga_ (EQUUS QUAGGA, GMEL.) erhielt seinen Namen von dem
eigenthümlichen, zwischen dem Wiehern des Rosses und dem Eselsgeschrei
die Mitte haltenden Laute, der den Silben Oa oder Quaha nahe kommt. Es
bewohnt in Heerden bis zu 30 Stück vereinigt die Ebenen Südafrikas. Der
Kopf ist dunkler, der Rücken, das Kreuz und die Seiten sind lichtbraun,
der Bauch und der Schwanz sind weiß. Kopf, Hals und Schultern sind mit
röthlichgrauen Streifen verziert. Die Hengste, größer als die Stuten,
werden mit dem Schwanze 270 Ctmr. lang und 120 Ctmr. an der Schulter
hoch. Die Quaggas leben gerne in Gesellschaft der Strauße, indem sie von
der ungewöhnlichen Wachsamkeit dieser Vögel Nutzen ziehen. Sobald diese
unruhig
×
Hieher gehört das ebenfalls die Westabhänge der Anden bewohnende _Huanaco_ __(Auchenia huanaco, H. Sm.)__ und das von demselben abstammende, gezüchtete _Lama_ __(Auchenia lama, Desm.)__. Die mit Buckeln versehenen Schwielensohler der alten Welt sind das vom westlichen Asien bis über einen großen Theil Afrikas als Hausthier verbreitete _Dromedar_ __(Camelus dromedarius, Erxl.)__ (Fig. 97) mit nur einem Fetthöcker, und das in Centralasien heimische _Trampelthier_ __(Camelus bactrianus, Erxl.)__, das deren zwei besitzt.

### __XII.__ Ordnung Unpaarigzehige. __(Perissodactyla.)__

Die Thiere dieser Ordnung besitzen, wenigstens an den Hinterbeinen, eine, drei oder fünf entwickelte Zehen mit Hufen; an den Vorderbeinen können auch vier Zehen entwickelt sein, sind jedoch in diesem Falle nicht paarig gestellt. Schneidezähne kommen in beiden Kiefern vor, der Magen ist einfach. Kommen Hörner zur Entwickelung, so stehen sie in der Mittellinie des Kopfes, eines hinter
dem anderen.

#### 1. Pferde __(Equidæ.)__

Die Füße der Pferde haben eine einzige entwickelte Zehe. Das Gebiß folgt der Formel __i__$\frac{3}{3}$, __c__$\frac{1}{1}$, __m__$\frac{6}{6}$. (Fig. 98) Die Schneidezähne besitzen auf der Kaufläche eine quere Grube, die Bohne (Fig. 99), die Eckzähne sind klein, die Backenzähne besitzen sehr lange Kronen und auf der Kaufläche vier gewundene Schmelzfalten, den Nacken ziert eine Mähne.

Das _Quagga_ __(Equus quagga, Gmel.)__ erhielt seinen Namen von dem eigenthümlichen, zwischen dem Wiehern des Rosses und dem Eselsgeschrei die Mitte haltenden Laute, der den Silben Oa oder Quaha nahe kommt. Es bewohnt in Heerden bis zu 30 Stück vereinigt die Ebenen Südafrikas. Der Kopf ist dunkler, der Rücken, das Kreuz und die Seiten sind lichtbraun, der Bauch und der Schwanz sind weiß. Kopf, Hals und Schultern sind mit röthlichgrauen Streifen verziert. Die Hengste, größer als die Stuten, werden mit dem Schwanze 270 Ctmr. lang und 120 Ctmr. an der Schulter hoch. Die Quaggas leben gerne in Gesellschaft der Strauße, indem sie von der ungewöhnlichen Wachsamkeit dieser Vögel Nutzen ziehen. Sobald diese unruhig
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