2. Nashörner (Nasicornia.)
Die Nashörner haben an allen Füßen drei Zehen. Die Naſe und Stirn tragen ein einfaches, oder zwei aufeinanderfolgende, aus Hornsubſtanz beſtehende, maſſive Hörner, die keinem Knochenzapfen aufſitzen. Die Haut iſt ſehr dick, faſt brettartig und durch Falten in Felder abgetheilt. Gebiß: i$\frac{2}{2}$, c$\frac{0}{0}$, m$\frac{7}{7}$, die Schneidezähne fallen leicht aus oder brechen nicht durch das Zahnfleiſch. (Fig. 101.)
Das indiſche Nashorn (Rhinoceros indious, Cuv.) (Fig.102) iſt das größte vo nallen und wird bis 410 Ctmr. lang und 220 Ctmr. hoch, wenn auch die meiſten viel kleiner bleiben. Das einzige Horn erreicht eine Länge von 60 Ctmr. Die Färbung der dicken, doch für Flitenkugeln immerhin durchdringlichen, faſt nackten Haut iſt dunkelbraun, mit röthlichem oder bläulichem Anfluge. Die Heimath dieſes bösartigen Thieres iſt Vorder- und Hinterindien und das südliche China. Tags über ruht es, ja ſchläft es meiſt ſehr feſt, im Schatten, in der Nähe der Gewäſſer, die es nicht entbehren zu können ſcheint. Des Nachts ſucht es ſeine meiſtens aus dornigem Geſtrüppe beſtehende Nahrung auf. Dem Menſchen wird es durch Verwüſten der Anpflanzungen ſehr ſchädlich und durch unerwartete, blindwüthende Angriffe auch gefährlich. Seine Stimme iſt ein tiefes Grunzen.
In Afrika, von den Kaffernländern bis Abyſſinien lebt das zweihörnige afrikaniſche Nashorn (Rhinoceros africanus, Oamp.), andere Arten leben auf Java und Sumatra.
3. Tapire (Tapirina.)
Die Tapire kennzeichnet die zu einem kurzen Rüſſel umgeſtaltete Naſe. Die Vorderfüße haben vier, die Hinterfüße nur drei Zehen. Das Gebiß hat die Formel i$\frac{3}{3}$, c$\frac{1}{1}$, m$\frac{7}{6}$; ſie beſitzen ein kurzes, dichtes Haarkleid.
Der amerikaniſche Tapir (Tapirus americanus, L.) (Fig. 103) wird 200 Ctm. lang. Die Färbung iſt ſchwärzlich graubraun, eine kurze, ſteife Mähne ziert den Nacken. Seine Heimath ſind die Ebenen Südamerikas. Der Tapir iſt ein Nachtthier, das ſumpfige Wälder