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sinnig und vermag Hunger und Mißhandlungen mit großer Zähigkeit zu überwinden. Die Stimme iſt ein kurzer, ſchneidender Ton, dem wiederholten I vergleichbar. Das einzige Junge klammert ſich feſt um den Hals der Mutter. Es giebt noch einige andere, ſämmtlich Südamerika bewohnende Faulthiere.

XV. Ordnung. Beutelthiere (Marsupialia.)

Die Beutelthiere bringen ihre Jungen in einem ſo unvollkommenen Zuſtande der Entwickelung zur Welt, daß dieſelben in einer die Zitzen beherbergenden Taſche des Mutterthieres, dem Beutel, noch längere Zeit vor den Einflüſſen der Atmosphäre Schutz finden müſſen, um nicht zu Grunde zu gehen. Da ſie noch zu ſchwach ſind, um ſelbſt die Muttermilch zu ſaugen, ſo iſt die Einrichtung getroffen, daß die Mutter mit Hilfe beſonderer Muſkeln dem Thierchen die Milch einſpritzt, wobei eine ähnliche Vorrichtung, wie wir ſie bei den Walen angetroffen haben, ermöglicht, daß die Milch zu beiden Seiten des Kehlkopfes vorüber und nicht über denſelben fließt, ſo daß das Junge ungehindert zu athmen vermag. Um ein Beiſpiel für die verhältnißmäßige Kleinheit der neugebornen Jungen zu geben, sei erwähnt, daß das Rieſenkänguru, deſſen Körper ohne Schwanz 1,6 Meter lang wird, Junge von nur 2,5 Ctm. Länge zur Welt bringt. Eigenthümliche, dem Becken anfſitzende, längs dem Bauche aufſteigende Knochen, die Beutelknochen (Fig. 119), welche auch das Männchen beſitzt, dienen bei dem Weibchen zur Stütze des Beutels. In den Beutelthieren, welche mit Ausnahme zweier in Amerika vorkommender Gattungen auf Auſtralien, Neu-Guinea und einige Molukken beſchränkt ſind, erblicken wir ohne Zweifel die älteſten Säugethiere, die auch vor Einführung unſerer Hauſthiere nach Auſtralien, mit den wenigen Arten der noch zu beſprechenden letzten Ordnung der Kloakenthiere, die einzigen Säugethiere

Fig. 119

Becken und Beutelknochen des Koala (Phascolarctus cinereus, Gray.). a Becken, m Beutelknochen, der der linken Seite abgelöſt.

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sinnig und vermag Hunger und Mißhandlungen mit großer Zähigkeit zu
überwinden. Die Stimme iſt ein kurzer, ſchneidender Ton, dem
wiederholten I vergleichbar. Das einzige Junge klammert ſich feſt um den
Hals der Mutter. Es giebt noch einige andere, ſämmtlich Südamerika
bewohnende Faulthiere.

XV. Ordnung. Beutelthiere (MARSUPIALIA.)

Die Beutelthiere bringen ihre Jungen in einem ſo unvollkommenen Zuſtande
der Entwickelung zur Welt, daß dieſelben in einer die Zitzen
beherbergenden Taſche des Mutterthieres, dem Beutel, noch längere Zeit
vor den Einflüſſen der Atmosphäre Schutz finden müſſen, um nicht zu
Grunde zu gehen. Da ſie noch zu ſchwach ſind, um ſelbſt die Muttermilch
zu ſaugen, ſo iſt die Einrichtung getroffen, daß die Mutter mit Hilfe
beſonderer Muſkeln dem Thierchen die Milch einſpritzt, wobei eine
ähnliche Vorrichtung, wie wir ſie bei den Walen angetroffen haben,
ermöglicht, daß die Milch zu beiden Seiten des Kehlkopfes vorüber und
nicht über denſelben fließt, ſo daß das Junge ungehindert zu athmen
vermag. Um ein Beiſpiel für die verhältnißmäßige Kleinheit der
neugebornen Jungen zu geben, sei erwähnt, daß das Rieſenkänguru, deſſen
Körper ohne Schwanz 1,6 Meter lang wird, Junge von nur 2,5 Ctm. Länge
zur Welt bringt. Eigenthümliche, dem Becken anfſitzende, längs dem
Bauche aufſteigende Knochen, die Beutelknochen (Fig. 119), welche auch
das Männchen beſitzt, dienen bei dem Weibchen zur Stütze des Beutels. In
den Beutelthieren, welche mit Ausnahme zweier in Amerika vorkommender
Gattungen auf Auſtralien, Neu-Guinea und einige Molukken beſchränkt
ſind, erblicken wir ohne Zweifel die älteſten Säugethiere, die auch vor
Einführung unſerer Hauſthiere nach Auſtralien, mit den wenigen Arten der
noch zu beſprechenden letzten Ordnung der Kloakenthiere, die einzigen
Säugethiere
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sinnig und vermag Hunger und Mißhandlungen mit großer Zähigkeit zu überwinden. Die Stimme iſt ein kurzer, ſchneidender Ton, dem wiederholten I vergleichbar. Das einzige Junge klammert ſich feſt um den Hals der Mutter. Es giebt noch einige andere, ſämmtlich Südamerika bewohnende
Faulthiere.

### __XV.__ Ordnung. Beutelthiere __(Marsupialia.)__

Die Beutelthiere bringen ihre Jungen in einem ſo unvollkommenen Zuſtande der Entwickelung zur Welt, daß dieſelben in einer die Zitzen beherbergenden Taſche des Mutterthieres, dem Beutel, noch längere Zeit vor den Einflüſſen der Atmosphäre Schutz finden müſſen, um nicht zu Grunde zu gehen. Da ſie noch zu ſchwach ſind, um ſelbſt die Muttermilch zu ſaugen, ſo iſt die Einrichtung getroffen, daß die Mutter mit Hilfe beſonderer Muſkeln dem Thierchen die Milch einſpritzt, wobei eine ähnliche Vorrichtung, wie wir ſie bei den Walen angetroffen haben, ermöglicht, daß die Milch zu beiden Seiten des Kehlkopfes vorüber und nicht über denſelben fließt, ſo daß das Junge ungehindert zu athmen vermag. Um ein Beiſpiel für die verhältnißmäßige Kleinheit der neugebornen Jungen zu geben, sei erwähnt, daß das Rieſenkänguru, deſſen Körper ohne Schwanz 1,6 Meter lang wird, Junge von nur 2,5 Ctm. Länge zur Welt bringt. Eigenthümliche, dem Becken anfſitzende, längs dem Bauche aufſteigende Knochen, die Beutelknochen (Fig. 119), welche auch das Männchen beſitzt, dienen bei dem Weibchen zur Stütze des Beutels. In den Beutelthieren, welche mit Ausnahme zweier in Amerika vorkommender Gattungen auf Auſtralien, Neu-Guinea und einige Molukken beſchränkt ſind, erblicken wir ohne Zweifel die älteſten Säugethiere, die auch vor Einführung unſerer Hauſthiere nach Auſtralien, mit den wenigen Arten der noch zu beſprechenden letzten Ordnung der Kloakenthiere, die einzigen Säugethiere 
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sinnig und vermag Hunger und Mißhandlungen mit großer Zähigkeit zu
überwinden. Die Stimme ist ein kurzer, schneidender Ton, dem
wiederholten I vergleichbar. Das einzige Junge klammert sich fest um den
Hals der Mutter. Es giebt noch einige andere, sämmtlich Südamerika
bewohnende Faulthiere.

XV. Ordnung. Beutelthiere (MARSUPIALIA.)

Die Beutelthiere bringen ihre Jungen in einem so unvollkommenen Zustande
der Entwickelung zur Welt, daß dieselben in einer die Zitzen
beherbergenden Tasche des Mutterthieres, dem Beutel, noch längere Zeit
vor den Einflüssen der Atmosphäre Schutz finden müssen, um nicht zu
Grunde zu gehen. Da sie noch zu schwach sind, um selbst die Muttermilch
zu saugen, so ist die Einrichtung getroffen, daß die Mutter mit Hilfe
besonderer Muskeln dem Thierchen die Milch einspritzt, wobei eine
ähnliche Vorrichtung, wie wir sie bei den Walen angetroffen haben,
ermöglicht, daß die Milch zu beiden Seiten des Kehlkopfes vorüber und
nicht über denselben fließt, so daß das Junge ungehindert zu athmen
vermag. Um ein Beispiel für die verhältnißmäßige Kleinheit der
neugebornen Jungen zu geben, sei erwähnt, daß das Riesenkänguru, dessen
Körper ohne Schwanz 1,6 Meter lang wird, Junge von nur 2,5 Ctm. Länge
zur Welt bringt. Eigenthümliche, dem Becken anfsitzende, längs dem
Bauche aufsteigende Knochen, die Beutelknochen (Fig. 119), welche auch
das Männchen besitzt, dienen bei dem Weibchen zur Stütze des Beutels. In
den Beutelthieren, welche mit Ausnahme zweier in Amerika vorkommender
Gattungen auf Australien, Neu-Guinea und einige Molukken beschränkt
sind, erblicken wir ohne Zweifel die ältesten Säugethiere, die auch vor
Einführung unserer Hausthiere nach Australien, mit den wenigen Arten der
noch zu besprechenden letzten Ordnung der Kloakenthiere, die einzigen
Säugethiere
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sinnig und vermag Hunger und Mißhandlungen mit großer Zähigkeit zu überwinden. Die Stimme ist ein kurzer, schneidender Ton, dem wiederholten I vergleichbar. Das einzige Junge klammert sich fest um den Hals der Mutter. Es giebt noch einige andere, sämmtlich Südamerika bewohnende
Faulthiere.

### __XV.__ Ordnung. Beutelthiere __(Marsupialia.)__

Die Beutelthiere bringen ihre Jungen in einem so unvollkommenen Zustande der Entwickelung zur Welt, daß dieselben in einer die Zitzen beherbergenden Tasche des Mutterthieres, dem Beutel, noch längere Zeit vor den Einflüssen der Atmosphäre Schutz finden müssen, um nicht zu Grunde zu gehen. Da sie noch zu schwach sind, um selbst die Muttermilch zu saugen, so ist die Einrichtung getroffen, daß die Mutter mit Hilfe besonderer Muskeln dem Thierchen die Milch einspritzt, wobei eine ähnliche Vorrichtung, wie wir sie bei den Walen angetroffen haben, ermöglicht, daß die Milch zu beiden Seiten des Kehlkopfes vorüber und nicht über denselben fließt, so daß das Junge ungehindert zu athmen vermag. Um ein Beispiel für die verhältnißmäßige Kleinheit der neugebornen Jungen zu geben, sei erwähnt, daß das Riesenkänguru, dessen Körper ohne Schwanz 1,6 Meter lang wird, Junge von nur 2,5 Ctm. Länge zur Welt bringt. Eigenthümliche, dem Becken anfsitzende, längs dem Bauche aufsteigende Knochen, die Beutelknochen (Fig. 119), welche auch das Männchen besitzt, dienen bei dem Weibchen zur Stütze des Beutels. In den Beutelthieren, welche mit Ausnahme zweier in Amerika vorkommender Gattungen auf Australien, Neu-Guinea und einige Molukken beschränkt sind, erblicken wir ohne Zweifel die ältesten Säugethiere, die auch vor Einführung unserer Hausthiere nach Australien, mit den wenigen Arten der noch zu besprechenden letzten Ordnung der Kloakenthiere, die einzigen Säugethiere 
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