In Nord- und Südamerika gibt es noch einige ähnliche Beutelratten, von welchen die Aeneas-Ratte (Didelphys dorsigera, L.) (Fig. 123) in Surinam einen ſo unentwickelten Brutbeutel beſitzt, daß die Jungen, wenn ſie einmal die Zitzen der Mutter verlaſſen haben, ſich an deren Rücken anzuklammern und mit ihren Schwänken am Schwanze der Mutter feſtzuhalten gezwungen ſind.
Hieher gehört auch das größte raubthierähnliche Beutelthier, der auf Vandiemensland heimiſche Beutelwolf (Thylacinus cyrnaocrephalus, A. Wagn.), der 142 Ctmr. Länge erreicht und ſelbſt größeren Säugethieren nachſtellt, und viele andere.
XVI. Ordnung. Kloakenthiere. (Monotremata.)
Die Thiere dieſer Ordnung verdanken ihren Namen dem Umſtande, daß bei ihnen, ſo wie bei den Vögeln, der Harn Und der Koth durch eine gemeinſchaſtliche Oeffnung, die ſogenannte Kloake, entleert wird. So wie die Beutelthiere, beſitzen auch ſie Beutelknochen, jedoch fehlt ihnen der Beutel. Der Bau des Schultergürtels und das Vorhandensein eines entenartigen Schnabels bei einer Art, ſtellen ebenfalls einen Uebergang zur Claſſe der Vögel her.
Nur zwei Gattungen repräsentiren dieſe Ordnung.
Das Schnabelthier (Ornithorhynchus paradoxus, Blumenb.) (Fig. 124) bewohnt ſtehende Gewäſſer und langsam ſtrömende Flüſſe von Neusüdwales und Vandiemensland. Es wird höchſtens 71 Ctmr. lang und iſt durch den grauſchwarzen, licht punktirten Entenſchnabel ausgezeichnet, der im Ganzen acht (vier oben, vier unten) zahnähnliche Gebilde trägt.