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hörner. Dieſe Familie wieder hat im Baue der Füße beſtimmte Eigenthümlichkeiten mit den Familien der Flußpferde, der Schweine, der Hirſche u.a. gemeinſam, und man faßt daher alle in die Ordnung der Paarigzehigen zuſammen. Die Paarigzehigen aber ernähren ihre Jungen, ſo wie dies Thiere aus anderen Ordnungen, z.B. die Wale, die Beutelthiere, die Raubthiere u.ſ.f. thun, mit Milch, die ſie in eigenen Organen, den Milchdrüſen erzeugen; alle Ordnungen bei denen dies der Fall iſt, bilden gemeinſchaftlich die Claſſe der Säugethiere. Nicht allein die Säugethiere aber, ſondern auch die Vögel, die Kriechthiere, die Lurche und die Fiſche beſitzen ein innerlich angebrachtes feſtes Gerüſte, das Skelet (Fig. 1), deſſen wichtigſter Theil ein aus ringförmigen, ſäulenartig übereinander angebrachten Körpern, den Wirbeln (Fig. 2), gebildetes Organ, die Wirbelſäule iſt, und ſie alle bilden zuſammen das Unterreich der Wirbelthiere. Ueberſichtlich zuſammengeſtellt erhalten wir:

Thierreich zerfallend in Beiſpiele:
Unterreiche, dieſe zerfallend in Wirbelthiere.
Claſſen, Säugethiere.
Ordnungen, Paarigzehige.
Familien, Hohlhörner.
Gattungen, Ziege.
Arten, Hausziege.

Um es den Naturkundigen aller Nationen möglich zu machen, ſich mit Leichtigkeit darüber zu verſtändigen, von welcher Art die Rede iſt, wählte man zur Bezeichnung der Arten in wiſſenſchaftlichen Werken die todte, allen Gebildeten zugängliche lateiniſche Sprache, und iſt überein gekommen die Namen der Thiere aus zwei Wörtern zuſammenzuſetzen, deren erſteres die Gattung, das andere die Art bezeichnet. Die Hausziege heißt z.B. Capra hircus L.

Sämmtliche Thiere laſſen ſich vorerſt in zwei Hauptabtheilungen bringen, in die eben erwähnten Wirbelthiere und in ſolche, welchen die Wirbelſäule fehlt, die wirbelloſen Thiere. Zu letzteren gehören beiſpielsweiſe die Malermuſchel, der Regenwurm, der Maikäfer u.v.a.

Wir haben bereits gelernt, daß die Hausziege einem Unterreiche angehört, welches wir die Wirbelthiere nannten, und erkennen in der erſten Hauptabtheilung des Thierreiches daher unſer I. Unterreich: Wirbelthiere. Die wirbelloſen Thiere aber ſind ſo formenreich, haben ſo wenig Gemeinſames, daß ſie erſt in Unterreiche zerfällt werden müſſen, und bedeutet der Ausdruck wirbelloſe Thiere alſo die Geſammtheit aller übrigen Unterreiche, das erſte ausgenommen.

I. Unterreich. Wirbelthiere.

Der Zweck des allen Wirbelthieren zukommenden inneren Gerüſtes iſt ein doppelter: erſtens Schutz für das in dem von der Wirbelsäule gebildeten Canale geborgene, wichtige Organ und zweitens der, den äußerlich um dieſes Gerüſte herum angebrachten Theilen eine Stütze und feſte Grundlage zu gewähren. Das Gerüſte, Skelet1 benannt, beſteht entweder aus Knochen, wie bei den meiſten


  1. skelos, Bein

Fig. 1

Skelet des Dromedars. (Camelus dromedarius, Erxl.) vt Halswirbel, vd Rückenwirbel, vl Lendenwirbel, vl Schwanzwirbel, vs Kreuzbein, o Schulterblatt, b Oberarm, fe Schenkelbein, cv Vorderarm, ti Unterſchenkel, ro Knieſcheibe, ca Handwurzel, ta Fußwurzel, me Mittelhand, mt Mittelfuß, ph Finger, v Rippen.

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Fig. 2

Der erſte Halswirbel des Menſchen, von oben geſehen.

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hörner. Dieſe Familie wieder hat im Baue der Füße beſtimmte
Eigenthümlichkeiten mit den Familien der Flußpferde, der Schweine, der
Hirſche u.a. gemeinſam, und man faßt daher alle in die Ordnung der
Paarigzehigen zuſammen. Die Paarigzehigen aber ernähren ihre Jungen, ſo
wie dies Thiere aus anderen Ordnungen, z.B. die Wale, die Beutelthiere,
die Raubthiere u.ſ.f. thun, mit Milch, die ſie in eigenen Organen, den
Milchdrüſen erzeugen; alle Ordnungen bei denen dies der Fall iſt, bilden
gemeinſchaftlich die Claſſe der Säugethiere. Nicht allein die
Säugethiere aber, ſondern auch die Vögel, die Kriechthiere, die Lurche
und die Fiſche beſitzen ein innerlich angebrachtes feſtes Gerüſte, das
Skelet (Fig. 1), deſſen wichtigſter Theil ein aus ringförmigen,
ſäulenartig übereinander angebrachten Körpern, den Wirbeln (Fig. 2),
gebildetes Organ, die Wirbelſäule iſt, und ſie alle bilden zuſammen das
Unterreich der Wirbelthiere. Ueberſichtlich zuſammengeſtellt erhalten
wir:

  Thierreich zerfallend in           Beiſpiele:
  ---------------------------------- ---------------
  Unterreiche, dieſe zerfallend in   Wirbelthiere.
  Claſſen,                           Säugethiere.
  Ordnungen,                         Paarigzehige.
  Familien,                          Hohlhörner.
  Gattungen,                         Ziege.
  Arten,                             Hausziege.

Um es den Naturkundigen aller Nationen möglich zu machen, ſich mit
Leichtigkeit darüber zu verſtändigen, von welcher Art die Rede iſt,
wählte man zur Bezeichnung der Arten in wiſſenſchaftlichen Werken die
todte, allen Gebildeten zugängliche lateiniſche Sprache, und iſt überein
gekommen die Namen der Thiere aus zwei Wörtern zuſammenzuſetzen, deren
erſteres die Gattung, das andere die Art bezeichnet. Die Hausziege heißt
z.B. Capra hircus L.

Sämmtliche Thiere laſſen ſich vorerſt in zwei Hauptabtheilungen bringen,
in die eben erwähnten Wirbelthiere und in ſolche, welchen die
Wirbelſäule fehlt, die wirbelloſen Thiere. Zu letzteren gehören
beiſpielsweiſe die Malermuſchel, der Regenwurm, der Maikäfer u.v.a.

Wir haben bereits gelernt, daß die Hausziege einem Unterreiche angehört,
welches wir die Wirbelthiere nannten, und erkennen in der erſten
Hauptabtheilung des Thierreiches daher unſer I.Unterreich: Wirbelthiere.
Die wirbelloſen Thiere aber ſind ſo formenreich, haben ſo wenig
Gemeinſames, daß ſie erſt in Unterreiche zerfällt werden müſſen, und
bedeutet der Ausdruck wirbelloſe Thiere alſo die Geſammtheit aller
übrigen Unterreiche, das erſte ausgenommen.

I. Unterreich. Wirbelthiere.
============================

Der Zweck des allen Wirbelthieren zukommenden inneren Gerüſtes iſt ein
doppelter: erſtens Schutz für das in dem von der Wirbelsäule gebildeten
Canale geborgene, wichtige Organ und zweitens der, den äußerlich um
dieſes Gerüſte herum angebrachten Theilen eine Stütze und feſte
Grundlage zu gewähren. Das Gerüſte, Skelet1 benannt, beſteht entweder
aus Knochen, wie bei den meiſten

* * * * *

1.  skelos, Bein↩

×
*hörner*. Dieſe Familie wieder hat im Baue der Füße beſtimmte
Eigenthümlichkeiten mit den Familien der Flußpferde, der Schweine, der
Hirſche u.a. gemeinſam, und man faßt daher alle in die *Ordnung der
Paarigzehigen* zuſammen. Die Paarigzehigen aber ernähren ihre Jungen, ſo
wie dies Thiere aus anderen Ordnungen, z.B. die Wale, die Beutelthiere,
die Raubthiere u.ſ.f. thun, mit Milch, die ſie in eigenen Organen, den
Milchdrüſen erzeugen; alle Ordnungen bei denen dies der Fall iſt,
bilden gemeinſchaftlich die *Claſſe der Säugethiere*. Nicht allein die
Säugethiere aber, ſondern auch die Vögel, die Kriechthiere, die Lurche
und die Fiſche beſitzen ein innerlich angebrachtes feſtes Gerüſte, das
Skelet (Fig. 1), deſſen wichtigſter Theil ein aus ringförmigen,
ſäulenartig übereinander angebrachten Körpern, den Wirbeln (Fig. 2),
gebildetes Organ, die Wirbelſäule iſt, und ſie alle bilden zuſammen das
*Unterreich der Wirbelthiere*. Ueberſichtlich zuſammengeſtellt erhalten
wir:

  *Thierreich* zerfallend in         Beiſpiele:
  ---------------------------------- ---------------
  Unterreiche, dieſe zerfallend in   Wirbelthiere.
  Claſſen,                           Säugethiere.
  Ordnungen,                         Paarigzehige.
  Familien,                          Hohlhörner.
  Gattungen,                         Ziege.
  Arten,                             Hausziege.

Um es den Naturkundigen aller Nationen möglich zu machen, ſich mit
Leichtigkeit darüber zu verſtändigen, von welcher Art die Rede iſt,
wählte man zur Bezeichnung der Arten in wiſſenſchaftlichen Werken die
todte, allen Gebildeten zugängliche lateiniſche Sprache, und iſt überein
gekommen die Namen der Thiere aus zwei Wörtern zuſammenzuſetzen, deren
erſteres die Gattung, das andere die Art bezeichnet. Die Hausziege heißt
z.B. **Capra hircus L.**

Sämmtliche Thiere laſſen ſich vorerſt in zwei Hauptabtheilungen bringen,
in die eben erwähnten *Wirbelthiere* und in ſolche, welchen die
Wirbelſäule fehlt, die *wirbelloſen Thiere*. Zu letzteren gehören
beiſpielsweiſe die Malermuſchel, der Regenwurm, der Maikäfer u.v.a.

Wir haben bereits gelernt, daß die Hausziege einem Unterreiche angehört, welches wir die Wirbelthiere nannten, und erkennen in der erſten Hauptabtheilung des Thierreiches daher unſer **I.***Unterreich:
Wirbelthiere*. Die wirbelloſen Thiere aber ſind ſo formenreich, haben ſo
wenig Gemeinſames, daß ſie erſt in Unterreiche zerfällt werden müſſen,
und bedeutet der Ausdruck *wirbelloſe* Thiere alſo die Geſammtheit aller übrigen Unterreiche, das erſte ausgenommen.

**I.** Unterreich. Wirbelthiere.
================================

Der Zweck des allen Wirbelthieren zukommenden inneren Gerüſtes iſt ein doppelter: erſtens Schutz für das in dem von der Wirbelsäule gebildeten Canale geborgene, wichtige Organ und zweitens der, den äußerlich um dieſes Gerüſte herum angebrachten Theilen eine Stütze und feſte Grundlage zu gewähren. Das Gerüſte, Skelet^[1](#fn1)^ benannt, beſteht entweder aus Knochen, wie bei den meiſten

* * * * *

1.  **skelos**, Bein[↩](#fnref1)
×
hörner. Diese Familie wieder hat im Baue der Füße bestimmte
Eigenthümlichkeiten mit den Familien der Flußpferde, der Schweine, der
Hirsche u.a. gemeinsam, und man faßt daher alle in die Ordnung der
Paarigzehigen zusammen. Die Paarigzehigen aber ernähren ihre Jungen, so
wie dies Thiere aus anderen Ordnungen, z.B. die Wale, die Beutelthiere,
die Raubthiere u.s.f. thun, mit Milch, die sie in eigenen Organen, den
Milchdrüsen erzeugen; alle Ordnungen bei denen dies der Fall ist, bilden
gemeinschaftlich die Classe der Säugethiere. Nicht allein die
Säugethiere aber, sondern auch die Vögel, die Kriechthiere, die Lurche
und die Fische besitzen ein innerlich angebrachtes festes Gerüste, das
Skelet (Fig. 1), dessen wichtigster Theil ein aus ringförmigen,
säulenartig übereinander angebrachten Körpern, den Wirbeln (Fig. 2),
gebildetes Organ, die Wirbelsäule ist, und sie alle bilden zusammen das
Unterreich der Wirbelthiere. Uebersichtlich zusammengestellt erhalten
wir:

  Thierreich zerfallend in           Beispiele:
  ---------------------------------- ---------------
  Unterreiche, diese zerfallend in   Wirbelthiere.
  Classen,                           Säugethiere.
  Ordnungen,                         Paarigzehige.
  Familien,                          Hohlhörner.
  Gattungen,                         Ziege.
  Arten,                             Hausziege.

Um es den Naturkundigen aller Nationen möglich zu machen, sich mit
Leichtigkeit darüber zu verständigen, von welcher Art die Rede ist,
wählte man zur Bezeichnung der Arten in wissenschaftlichen Werken die
todte, allen Gebildeten zugängliche lateinische Sprache, und ist überein
gekommen die Namen der Thiere aus zwei Wörtern zusammenzusetzen, deren
ersteres die Gattung, das andere die Art bezeichnet. Die Hausziege heißt
z.B. Capra hircus L.

Sämmtliche Thiere lassen sich vorerst in zwei Hauptabtheilungen bringen,
in die eben erwähnten Wirbelthiere und in solche, welchen die
Wirbelsäule fehlt, die wirbellosen Thiere. Zu letzteren gehören
beispielsweise die Malermuschel, der Regenwurm, der Maikäfer u.v.a.

Wir haben bereits gelernt, daß die Hausziege einem Unterreiche angehört,
welches wir die Wirbelthiere nannten, und erkennen in der ersten
Hauptabtheilung des Thierreiches daher unser I.Unterreich: Wirbelthiere.
Die wirbellosen Thiere aber sind so formenreich, haben so wenig
Gemeinsames, daß sie erst in Unterreiche zerfällt werden müssen, und
bedeutet der Ausdruck wirbellose Thiere also die Gesammtheit aller
übrigen Unterreiche, das erste ausgenommen.

I. Unterreich. Wirbelthiere.
============================

Der Zweck des allen Wirbelthieren zukommenden inneren Gerüstes ist ein
doppelter: erstens Schutz für das in dem von der Wirbelsäule gebildeten
Canale geborgene, wichtige Organ und zweitens der, den äußerlich um
dieses Gerüste herum angebrachten Theilen eine Stütze und feste
Grundlage zu gewähren. Das Gerüste, Skelet1 benannt, besteht entweder
aus Knochen, wie bei den meisten

* * * * *

1.  skelos, Bein↩

×
*hörner*. Diese Familie wieder hat im Baue der Füße bestimmte
Eigenthümlichkeiten mit den Familien der Flußpferde, der Schweine, der
Hirsche u.a. gemeinsam, und man faßt daher alle in die *Ordnung der
Paarigzehigen* zusammen. Die Paarigzehigen aber ernähren ihre Jungen, so
wie dies Thiere aus anderen Ordnungen, z.B. die Wale, die Beutelthiere,
die Raubthiere u.s.f. thun, mit Milch, die sie in eigenen Organen, den
Milchdrüsen erzeugen; alle Ordnungen bei denen dies der Fall ist,
bilden gemeinschaftlich die *Classe der Säugethiere*. Nicht allein die
Säugethiere aber, sondern auch die Vögel, die Kriechthiere, die Lurche
und die Fische besitzen ein innerlich angebrachtes festes Gerüste, das
Skelet (Fig. 1), dessen wichtigster Theil ein aus ringförmigen,
säulenartig übereinander angebrachten Körpern, den Wirbeln (Fig. 2),
gebildetes Organ, die Wirbelsäule ist, und sie alle bilden zusammen das
*Unterreich der Wirbelthiere*. Uebersichtlich zusammengestellt erhalten
wir:

  *Thierreich* zerfallend in         Beispiele:
  ---------------------------------- ---------------
  Unterreiche, diese zerfallend in   Wirbelthiere.
  Classen,                           Säugethiere.
  Ordnungen,                         Paarigzehige.
  Familien,                          Hohlhörner.
  Gattungen,                         Ziege.
  Arten,                             Hausziege.

Um es den Naturkundigen aller Nationen möglich zu machen, sich mit
Leichtigkeit darüber zu verständigen, von welcher Art die Rede ist,
wählte man zur Bezeichnung der Arten in wissenschaftlichen Werken die
todte, allen Gebildeten zugängliche lateinische Sprache, und ist überein
gekommen die Namen der Thiere aus zwei Wörtern zusammenzusetzen, deren
ersteres die Gattung, das andere die Art bezeichnet. Die Hausziege heißt
z.B. **Capra hircus L.**

Sämmtliche Thiere lassen sich vorerst in zwei Hauptabtheilungen bringen,
in die eben erwähnten *Wirbelthiere* und in solche, welchen die
Wirbelsäule fehlt, die *wirbellosen Thiere*. Zu letzteren gehören
beispielsweise die Malermuschel, der Regenwurm, der Maikäfer u.v.a.

Wir haben bereits gelernt, daß die Hausziege einem Unterreiche angehört, welches wir die Wirbelthiere nannten, und erkennen in der ersten Hauptabtheilung des Thierreiches daher unser **I.***Unterreich:
Wirbelthiere*. Die wirbellosen Thiere aber sind so formenreich, haben so
wenig Gemeinsames, daß sie erst in Unterreiche zerfällt werden müssen,
und bedeutet der Ausdruck *wirbellose* Thiere also die Gesammtheit aller übrigen Unterreiche, das erste ausgenommen.

**I.** Unterreich. Wirbelthiere.
================================

Der Zweck des allen Wirbelthieren zukommenden inneren Gerüstes ist ein doppelter: erstens Schutz für das in dem von der Wirbelsäule gebildeten Canale geborgene, wichtige Organ und zweitens der, den äußerlich um dieses Gerüste herum angebrachten Theilen eine Stütze und feste Grundlage zu gewähren. Das Gerüste, Skelet^[1](#fn1)^ benannt, besteht entweder aus Knochen, wie bei den meisten

* * * * *

1.  **skelos**, Bein[↩](#fnref1)
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