Der gemeine Kukuk (Cuculus canorus L.) (Fig. 130) wird 37 Ctmr. lang, das Gefieder iſt bläulich aſchgrau, die Unterſeite weiß, ſchwärzlich gewellt, ſo daß er in der Färbung dem Sperber ähnlich wird. Sehr häufig gewährt die Natur hilfloſen Geſchöpfen eine gewiſſe Aehnlichkeit mit gefürchteten Thieren, um ſie dadurch vor Angriffen anderer zu ſchützen, wie dies bei dem Kukuk der Fall iſt. Man trifft den Kukuk beinahe überall in Europa, Aſien und Afrika an, doch pflanzt er ſich nur in nördlichen Gegenden fort und iſt deshalb in Europa in Scandinavien am häufigſten zu treffen. Seine Eier legt er in die Neſter von Singvögeln, beſonders Grasmücken, Bachſtelzen und Piepern; das Kukuksei iſt in der Färbung den Neſteiern ſtets ähnlich. Wenn die Localität ein Aufſitzen des Kuluksweibchens nicht geſtattet, legt dasſelbe ſein Ei auf die Erde und ſchafft es mit dem Schnabel in das fremde Neſt. Bei uns erſcheint der Kukuk Mitte April und Verläßt uns im September.
3. Pisangfresser. (Musophagidae.)
Die Piſangfreſſer beſitzen einen harten, kurzen, an der Spitze gekrümmten Schnabel mit gezähneltem Rande, ziemlich kurze Flügel, einen langen, breiten Schwach und hohe, kräftige Beine, welche drei Zehen nach vorne und eine nach hinten gerichtet haben. Sie bewohnen die dichteſten Wälder Mittel- und Südafrikas, in kleinen Geſellſchaften Von 3 bis 15 Thieren zuſammenhaltend. Ihre Nahrung beſteht aus Früchten; die in Baumhöhlen gelegten Eier ſind, ſo weit die Beobachtungen reichen, weiß. Das Gefieder der Piſangfreſſer iſt meiſt prächtig gefärbt.
Der weißſchopfige Helmvogel (Turacus leucolophus, Heugl.) (Fig. 131) bewohnt die Länder am oberen Nil. Er erreicht Taubengröße; der Rüccken, der Schweif und die Schenkel sind ſchiefergrau, die Bruſt und der Nacken grün, der Kopf mit Ausnahme der blaugrauen Stirne iſt weiß und trägt ſeinen reinweißen