nommen wird, zu verſehen. Die im Waſſer lebenden Wirbelthiere hingegen beſitzen meiſtens Kiemen, d.h. häutige Ausſtülpungen nach Außen zu, dazu beſtimmt, von dem Waſſer umſpült zu werden und die darin aufgelöſte Luft zu athmen.
Die Lungen der Wirbelthiere ſtehen mit dem Rohre, durch welches die Speiſen in das Innere des Körpers aufgenommen werden, und das man in ſeiner ganzen Ausdehnung vom Munde bis zum After als Darm bezeichnet, und zwar gleich mit deſſen Anfange durch ein aus Knorpelringen hergeſtelltes Rohr, die Luftröhre, in Verbindung. Dieſe letztere theilt ſich nämlich in zwei Aeſte, die Bronchien, und dieſe münden unmittelbar in die Lunge.
Wie wir bereits wiſſen, gehen die Gefäße der Wirbelthiere fast ausnahmslos von einem fleiſchigen Sacke, dem Herzen, ab. Was wir jedoch in der Umgangsſprache Fleiſch nennen, das führt in der Wiſſenſchaft den Namen Muſkel1 und beſteht aus zuſammenziehbaren Faſern, die bei näherer Unterſuchung in noch feinere Fäſerchen zerfallen. Indem die feinſten Nerven an dieſelben herantreten, unterliegen die Muſkeln zum größten Theile dem Einfluſſe des Willens. Vergegenwärtigen wir uns nun, daß die meiſten Muſkeln mit ihren Enden an verſchiedenen Theilen des Skeletes, an verſchiedenen Knochen befeſtigt ſind, ſo werden ſich die beiden betreffenden Theile bei Zuſammenziehung des Muſkels gegenſeitig nähern, und bei der Erſchlaffung von einander entfernen (Fig. 5) und es wird uns klar werden, was für eine wichtige Rolle dieſelben bei der Bewegung der Wirbelthiere ſpielen.
Der Herzſchlag beſteht in einer Zuſammenziehung der Herzmuſkeln, in Folge deren die Herzſpitze gegen die Leibeswand anſchlägt.
Da das Herz ein ſackförmiger, innen hohler Körper iſt, ſo wird bei jeder ſeiner Zuſammenziehungen das darin enthaltene Blut in die Adern getrieben und müßte bei jeder Erſchlaffung deſſelben wieder in daſſelbe zurücktreten. Ein complicirter Klappenapparat im Inneren des Herzens weiſt ihm jedoch beſtimmte Bahnen an, ſo daß es ſtets nur an einer beſtimmten Stelle austreten und an einer anderen beſtimmten Stelle wieder eintreten kann, wodurch es gezwungen iſt im Körper umherzukreiſen.
Der Körper der Wirbelthiere läßt eine maſſige Hauptpartie, den Rumpf, und als deſſen Anhänge einen Kopf, vordere und hintere Gliedmaßen und meiſtens noch einen Schwanz erkennen. Dieſelben Theile ſind auch an dem Skelete zu unterſcheiden· Nach dem Geſagten werden wir Wirbelthiere (Animalia vertebrata) diejenigen nennen, welche ein inneres Skelet mit einer Wirbelſäule, Gehirn und Rückenmark, und ein durchaus geſchlossenes Gefäßſyſtem beſitzen.
Bei den Wirbelthieren laſſen ſich mit Leichtigkeit zwei weſentliche Gegenſätze erkennen. Die einen von ihnen athmen zu keiner Zeit ihres Lebens durch Kiemen, ſtets durch Lungen, während die anderen immer, mindeſtens in einer beſtimmten Epoche ihres Lebens, durch Kiemen athmen. Erſtere ſcheidet man als höhere
musculus, ein Mäuſchen, dem der zuſammengezogene Muskel entfernt in der Form gleicht.↩