ſie ſich der Verfolgung zu entziehen; nur in die Enge getrieben vertheidigen ſie ſich durch wüthendes Beißen, greifen jedoch niemals an. Sie erreichen eine Höhe von 1,3 Meter und werden in Schlingen gefangen, nicht ſelten gezähmt und abgerichtet, was aber nur bei jungen Exemplaren gelingt.
Dem Orang-utang durch den Mangel eines Schwanzes, der Geſäßſchwielen und Backentaſchen, alſo eine gewiſſe Menſchenähnlichkeit verwandt, ſind der größte, ſtärkſte und wildeſte aller Affen, der an der Westküſte Afrikas im Gebiete der Flüſſe Gabun und Danger vorkommende Gorilla (Gorilla gina, Is. Geoffr.), der Weſtafrika (Oſt- und Nord Guinea) bewohnende Chimpanze (Simia troglodytes, Blumenb.) und die in Oſtindien einheimiſchen Langarm-Affen (Hylobates, Illig.), welche ſich durch kleine Geſäßſchwielen unterſcheiden. Von den.geſchwänzten Schmalnaſen ſind die bekannteſten die in den Menagerien häufigen, in Afrika heimiſchen Meerkatzen (Cercopithecus, Erxl.), der in einzelnen Exemplaren auf den Felſen Gibraltars vorkommende, in Nordafrika aber häufige, faſt ſchwanzlofe Magot (Inuus ecaudatus, Geoffr.), und die widerwärtigen, gebirgige Felsgegenden Afrikas bewohnenden Paviane (Cynocephalus, Briſſ.).
2. Breitnasen. (Platyrrhini)
Affen mit vorne ſehr breiter Naſenſcheidewand, durch welche ihre Naſenlöcher nach ſeitwärts gedrängt werden. Sie haben einen Lückenzahn jederſeits in beiden Kiefern mehr als die Menſchen und die Schmalnaſen (i$\frac{2}{2}$, c$\frac{1}{1}$, p$\frac{3}{3}$, m$\frac{3}{3}$), doch ſo wie dieſe Hände und Füße mit Nägeln bewaffnet. Ihr Schwanz wird häufig zu einem Greifſchwanze, hingegen kommen Geſäßſchwielen und Backentaſchen nie vor. Sämmtlich bewohnen ſie Amerika zwiſchen den 29. Breitengraden.