Hieher gehört auch die kleine Hufeiſennafe (Rhinolophus hippocrepis, Bonap.), die kleinſte unſerer Fledermäuſe, und andere. Wenn ſchon unſere Hufeiſennaſen von dem Verdachte nicht gänzlich freigeſprochen werden, gelegentlich anderen Fledermäuſen und Tauben etwas Blut abzuzapfen, ſo finden wir die eigentlichen Blutsauger doch nur in Amerika, von denen wir über den Vampyr (Vampyrus spectrum, Geoffr.) das Wichtigſte zuſammenfaſſen wollen. Der Vampyr iſt die größte aller blutſaugenden Fledermäuſe, indem er eine Länge von 14,5 Ctm., und eine Flugweite von 39,5 Ctm. erreicht. Die Färbung iſt dunkelkastanienbraun. Er bewohnt die Wälder Guyanas und Central-Amerikas, und nährt ſich hauptſächlich von Insecten. Nur zur Regenzeit, wenn dieſe ſeltener werden, befällt er ſchlafende Säugethiere oder auch größere Vögel und ſaugt etwas Blut. Nur wiederholte Angriffe mehrerer Vampyre vermögen die Thiere einigermaßen zu ſchwächen, gewöhnlich gehen die Biſſe ohne alle üble Folgen vorüber. Daß der Vampyr Adern öffne, ſowie daß er den befallenen Thieren während des Saugens Kühlung zufächle, gehört in das Gebiet der Unwahrheiten. Alles über das Blutſaugen Geſagte gilt ebenſo von allen übrigen blutſaugenden Fledermäuſen. Weit artenreicher ſind bei uns diejenigen Fledermäuſe vertreten, welche keinen Naſenaufſatz beſitzen. Wohl die häufigſte derſelben iſt die langohrige Fledermaus (Plecotus auritus, Keys. et Bl.) (Fig. 23). Sie erreicht eine Länge von 8.4 Ctm. und eine Flugweite von 23.7 Ctm.; die Färbung iſt braungrau. Auch dieſe Fledermaus iſt gegen die Witterung ziemlich empfindlich und lebt erſt ſpät im Frühjahre aus ihrem Winterſchlafe auf, wie ſie auch erſt ſpät des Abends ihren Flug beginnt. Mit Bäumen bewachſene Stellen ſind ihr liebſtes Jagdrevier. Im ſchlafenden Zuſtande pflegt ſie die großen Ohren unter die Arme zurückgeſchlagen zu tragen, ſo daß nur die langen Ohrdeckel hervorragen. (Fig. 24.)
Zu erwähnen ſind noch die winzige Zwergfledermaus (Vesperugo pipistrellus, Keys. et Bl.), die Bartfledermaus (Vespertilio mystacinus, Leisl.__) als der geſchickteſte Flieger, und viele andere.
IV. Ordnung. Inſectenfreſſer. (Insectivora.)
Meiſtens kleine und in ſelbſtgegrabenen Höhlen lebende Säugethiere, welche im Gebiſſe viel Aehnlichkeit mit der vorigen Ordnung haben. Alle treten mit der ganzen Sohle auf und beſitzen vollſtändige Schlüſſelbeine.