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1. Igel. (Erinacei.)

Die Igel kennzeichnen die Bedeckung des Rückens mit Stacheln oder mindeſtens ſtachelartigen Borſten, die kurzen, regelmäßig gebildeten Beine und der Wühlrüſſel.

Der gemeine Igel (Erinaceus europaeus, L.) iſt über ganz Europa und das weſtliche Aſien verbreitet. Er gräbt ſich ein höchſtens 30 Ctm. tiefes Lager in die Erde, immer an geſchützten Stellen unter Geſträuch oder Hecken, ja an beſonders paſſenden Orten gräbt er gar nicht und macht ſich blos eine Art Neſt. Immer hat ſein Lager zwei Ausgänge. Der immer einſam, oder höchſtens in Geſellſchaft des Weibchens lebende Igel verläßt ſeine Schlupfwinkel nur des Nachts, um ſeiner Nahrung, vor allem Inſecten, in zweiter Linie auch Mäuſen und kleineren Wirbelthieren nachzujagen, die er, von ſeinem höchſt ſcharfen Geruch geleitet, trotz ſeiner geringen Beweglichkeit zu erbeuten verſteht. Die Ebene iſt ſein Lieblings-Aufenthalt, obgleich er auch im Gebirge bis zu 1900 Meter Höhe angetroffen wird. Maſſenhaft kommt er nirgends vor, in den Karpathen fehlt er gänzlich. Vor ſeinen Feinden, unter denen Hunde, Füchse und Uhu’s die unerbittlichſten ſind, weiß er ſich nur durch Zuſammenrollen zu einer nach allen Seiten von Stacheln ſtarrenden Kugel zu ſchützen. Sehr kräftige Hautmuſkeln laſſen ihn dieſe Bewegung mit Leichtigkeit ausführen. Da er Obſt, Von welchem ihm ohnedies nur Weintrauben, Melonen und Erdbeeren zugänglich wären, ſelbſt in der Gefangenſchaft nur im äußerſten Nothfall frißt, ſo ſind die ihm in dieſer Beziehung zur Laſt gelegten Schäden jedenfalls anderen Thieren zuzuſchreiben und verdient der Igel als eifriger Vertilger von Inſecten, Schnecken etc. den kräftigſten Schutz. Noch Vollkommen unerklärt iſt ſeine merkwürdige Widerſtandskraft gegen die Biſſe der Giftſchlangen, welche ihm nicht im Geringſten ſchaden, ſo wie er auch ohne Nachtheil die giftigen ſpaniſchen Fliegen verzehrt. Im Juni ſetzt das Weibchen 3 bis 6 Junge, die kleine Stacheln mit auf die Welt bringen. Beim Eintritte des erſten Winterfroſtes ſucht der Igel ſein Lager auf und hält ungewöhnlich langen Winterſchlaf, aus welchem er erſt im März erwacht.

2. Spitzmäuſe. (Soricidea.)

Die Spitzmäuſe ſind Inſectenfreſſer, welche äußerlich ſehr viel Aehnlichkeit mit Mäuſen haben, von denen ſie aber durch ihr Gebiß und die ungewöhnlich ſpitze Schnauze, ſo wie durch eigenthümliche Drüſen an den Seiten des Leibes oder der Schwanzwurzel, die ein moſchusartig riechendes Secret abſondern, unterſchieden werden können. Obgleich ſelbſt kurze Röhren anfertigend, benützen ſie doch mit Vorliebe die Röhren von Maulwürfen und Mäuſen, ſuchen aber ihre Beute ober der Erde unter Inſecten und Würmern, ſeltener kleineren Säugethieren. Bei ihrer ungewöhnlichen Gefräſſigkeit werden ſie mit wenigen Ausnahmen ſehr nützlich. Die bei uns vorkommenden Arten halten nie Winterſchlaf.

1. Igel. (Erinacei.)

Die Igel kennzeichnen die Bedeckung des Rückens mit Stacheln oder
mindeſtens ſtachelartigen Borſten, die kurzen, regelmäßig gebildeten
Beine und der Wühlrüſſel.

Der gemeine Igel (Erinaceus europaeus, L.) iſt über ganz Europa und das
weſtliche Aſien verbreitet. Er gräbt ſich ein höchſtens 30 Ctm. tiefes
Lager in die Erde, immer an geſchützten Stellen unter Geſträuch oder
Hecken, ja an beſonders paſſenden Orten gräbt er gar nicht und macht
ſich blos eine Art Neſt. Immer hat ſein Lager zwei Ausgänge. Der immer
einſam, oder höchſtens in Geſellſchaft des Weibchens lebende Igel
verläßt ſeine Schlupfwinkel nur des Nachts, um ſeiner Nahrung, vor allem
Inſecten, in zweiter Linie auch Mäuſen und kleineren Wirbelthieren
nachzujagen, die er, von ſeinem höchſt ſcharfen Geruch geleitet, trotz
ſeiner geringen Beweglichkeit zu erbeuten verſteht. Die Ebene iſt ſein
Lieblings-Aufenthalt, obgleich er auch im Gebirge bis zu 1900 Meter Höhe
angetroffen wird. Maſſenhaft kommt er nirgends vor, in den Karpathen
fehlt er gänzlich. Vor ſeinen Feinden, unter denen Hunde, Füchse und
Uhu’s die unerbittlichſten ſind, weiß er ſich nur durch Zuſammenrollen
zu einer nach allen Seiten von Stacheln ſtarrenden Kugel zu ſchützen.
Sehr kräftige Hautmuſkeln laſſen ihn dieſe Bewegung mit Leichtigkeit
ausführen. Da er Obſt, Von welchem ihm ohnedies nur Weintrauben, Melonen
und Erdbeeren zugänglich wären, ſelbſt in der Gefangenſchaft nur im
äußerſten Nothfall frißt, ſo ſind die ihm in dieſer Beziehung zur Laſt
gelegten Schäden jedenfalls anderen Thieren zuzuſchreiben und verdient
der Igel als eifriger Vertilger von Inſecten, Schnecken etc. den
kräftigſten Schutz. Noch Vollkommen unerklärt iſt ſeine merkwürdige
Widerſtandskraft gegen die Biſſe der Giftſchlangen, welche ihm nicht im
Geringſten ſchaden, ſo wie er auch ohne Nachtheil die giftigen
ſpaniſchen Fliegen verzehrt. Im Juni ſetzt das Weibchen 3 bis 6 Junge,
die kleine Stacheln mit auf die Welt bringen. Beim Eintritte des erſten
Winterfroſtes ſucht der Igel ſein Lager auf und hält ungewöhnlich langen
Winterſchlaf, aus welchem er erſt im März erwacht.

2. Spitzmäuſe. (Soricidea.)

Die Spitzmäuſe ſind Inſectenfreſſer, welche äußerlich ſehr viel
Aehnlichkeit mit Mäuſen haben, von denen ſie aber durch ihr Gebiß und
die ungewöhnlich ſpitze Schnauze, ſo wie durch eigenthümliche Drüſen an
den Seiten des Leibes oder der Schwanzwurzel, die ein moſchusartig
riechendes Secret abſondern, unterſchieden werden können. Obgleich
ſelbſt kurze Röhren anfertigend, benützen ſie doch mit Vorliebe die
Röhren von Maulwürfen und Mäuſen, ſuchen aber ihre Beute ober der Erde
unter Inſecten und Würmern, ſeltener kleineren Säugethieren. Bei ihrer
ungewöhnlichen Gefräſſigkeit werden ſie mit wenigen Ausnahmen ſehr
nützlich. Die bei uns vorkommenden Arten halten nie Winterſchlaf.
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#### 1. Igel. __(Erinacei.)__

Die Igel kennzeichnen die Bedeckung des Rückens mit Stacheln oder mindeſtens ſtachelartigen Borſten, die kurzen, regelmäßig gebildeten Beine und der Wühlrüſſel.

Der _gemeine Igel_ __(Erinaceus europaeus, L.)__ iſt über ganz Europa und das weſtliche Aſien verbreitet. Er gräbt ſich ein höchſtens 30 Ctm. tiefes Lager in die Erde, immer an geſchützten Stellen unter Geſträuch oder Hecken, ja an beſonders paſſenden Orten gräbt er gar nicht und macht ſich blos eine Art Neſt. Immer hat ſein Lager zwei Ausgänge. Der immer einſam, oder höchſtens in Geſellſchaft des Weibchens lebende Igel verläßt ſeine Schlupfwinkel nur des Nachts, um ſeiner Nahrung, vor allem Inſecten, in zweiter Linie auch Mäuſen und kleineren Wirbelthieren nachzujagen, die er, von ſeinem höchſt ſcharfen Geruch geleitet, trotz ſeiner geringen Beweglichkeit zu erbeuten verſteht. Die Ebene iſt ſein Lieblings-Aufenthalt, obgleich er auch im Gebirge bis zu 1900 Meter Höhe angetroffen wird. Maſſenhaft kommt er nirgends vor, in den Karpathen fehlt er gänzlich. Vor ſeinen Feinden, unter denen Hunde, Füchse und Uhu’s die unerbittlichſten ſind, weiß er ſich nur durch Zuſammenrollen zu einer nach allen Seiten von Stacheln ſtarrenden Kugel zu ſchützen. Sehr kräftige Hautmuſkeln laſſen ihn dieſe Bewegung mit Leichtigkeit ausführen. Da er Obſt, Von welchem ihm ohnedies nur Weintrauben, Melonen und Erdbeeren zugänglich wären, ſelbſt in der Gefangenſchaft nur im äußerſten Nothfall frißt, ſo ſind die ihm in dieſer Beziehung zur Laſt gelegten Schäden jedenfalls anderen Thieren zuzuſchreiben und verdient der Igel als eifriger Vertilger von Inſecten, Schnecken etc. den kräftigſten Schutz. Noch Vollkommen unerklärt iſt ſeine merkwürdige Widerſtandskraft gegen die Biſſe der Giftſchlangen, welche ihm nicht im Geringſten ſchaden, ſo wie er auch ohne Nachtheil die giftigen ſpaniſchen Fliegen verzehrt. Im Juni ſetzt das Weibchen 3 bis 6 Junge, die kleine Stacheln mit auf die Welt bringen. Beim Eintritte des erſten Winterfroſtes ſucht der Igel ſein Lager auf und hält ungewöhnlich langen Winterſchlaf, aus welchem er erſt im März erwacht.

#### 2. Spitzmäuſe. __(Soricidea.)__

Die Spitzmäuſe ſind Inſectenfreſſer, welche äußerlich ſehr viel Aehnlichkeit mit Mäuſen haben, von denen ſie aber durch ihr Gebiß und die ungewöhnlich ſpitze Schnauze, ſo wie durch eigenthümliche Drüſen an den Seiten des Leibes oder der Schwanzwurzel, die ein moſchusartig riechendes Secret abſondern, unterſchieden werden können. Obgleich ſelbſt kurze Röhren anfertigend, benützen ſie doch mit Vorliebe die Röhren von Maulwürfen und Mäuſen, ſuchen aber ihre Beute _ober_ der Erde unter Inſecten und Würmern, ſeltener kleineren Säugethieren. Bei ihrer ungewöhnlichen Gefräſſigkeit werden ſie mit wenigen Ausnahmen ſehr nützlich. Die bei uns vorkommenden Arten halten nie Winterſchlaf.

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1. Igel. (Erinacei.)

Die Igel kennzeichnen die Bedeckung des Rückens mit Stacheln oder
mindestens stachelartigen Borsten, die kurzen, regelmäßig gebildeten
Beine und der Wühlrüssel.

Der gemeine Igel (Erinaceus europaeus, L.) ist über ganz Europa und das
westliche Asien verbreitet. Er gräbt sich ein höchstens 30 Ctm. tiefes
Lager in die Erde, immer an geschützten Stellen unter Gesträuch oder
Hecken, ja an besonders passenden Orten gräbt er gar nicht und macht
sich blos eine Art Nest. Immer hat sein Lager zwei Ausgänge. Der immer
einsam, oder höchstens in Gesellschaft des Weibchens lebende Igel
verläßt seine Schlupfwinkel nur des Nachts, um seiner Nahrung, vor allem
Insecten, in zweiter Linie auch Mäusen und kleineren Wirbelthieren
nachzujagen, die er, von seinem höchst scharfen Geruch geleitet, trotz
seiner geringen Beweglichkeit zu erbeuten versteht. Die Ebene ist sein
Lieblings-Aufenthalt, obgleich er auch im Gebirge bis zu 1900 Meter Höhe
angetroffen wird. Massenhaft kommt er nirgends vor, in den Karpathen
fehlt er gänzlich. Vor seinen Feinden, unter denen Hunde, Füchse und
Uhu’s die unerbittlichsten sind, weiß er sich nur durch Zusammenrollen
zu einer nach allen Seiten von Stacheln starrenden Kugel zu schützen.
Sehr kräftige Hautmuskeln lassen ihn diese Bewegung mit Leichtigkeit
ausführen. Da er Obst, Von welchem ihm ohnedies nur Weintrauben, Melonen
und Erdbeeren zugänglich wären, selbst in der Gefangenschaft nur im
äußersten Nothfall frißt, so sind die ihm in dieser Beziehung zur Last
gelegten Schäden jedenfalls anderen Thieren zuzuschreiben und verdient
der Igel als eifriger Vertilger von Insecten, Schnecken etc. den
kräftigsten Schutz. Noch Vollkommen unerklärt ist seine merkwürdige
Widerstandskraft gegen die Bisse der Giftschlangen, welche ihm nicht im
Geringsten schaden, so wie er auch ohne Nachtheil die giftigen
spanischen Fliegen verzehrt. Im Juni setzt das Weibchen 3 bis 6 Junge,
die kleine Stacheln mit auf die Welt bringen. Beim Eintritte des ersten
Winterfrostes sucht der Igel sein Lager auf und hält ungewöhnlich langen
Winterschlaf, aus welchem er erst im März erwacht.

2. Spitzmäuse. (Soricidea.)

Die Spitzmäuse sind Insectenfresser, welche äußerlich sehr viel
Aehnlichkeit mit Mäusen haben, von denen sie aber durch ihr Gebiß und
die ungewöhnlich spitze Schnauze, so wie durch eigenthümliche Drüsen an
den Seiten des Leibes oder der Schwanzwurzel, die ein moschusartig
riechendes Secret absondern, unterschieden werden können. Obgleich
selbst kurze Röhren anfertigend, benützen sie doch mit Vorliebe die
Röhren von Maulwürfen und Mäusen, suchen aber ihre Beute ober der Erde
unter Insecten und Würmern, seltener kleineren Säugethieren. Bei ihrer
ungewöhnlichen Gefrässigkeit werden sie mit wenigen Ausnahmen sehr
nützlich. Die bei uns vorkommenden Arten halten nie Winterschlaf.
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#### 1. Igel. __(Erinacei.)__

Die Igel kennzeichnen die Bedeckung des Rückens mit Stacheln oder mindestens stachelartigen Borsten, die kurzen, regelmäßig gebildeten Beine und der Wühlrüssel.

Der _gemeine Igel_ __(Erinaceus europaeus, L.)__ ist über ganz Europa und das westliche Asien verbreitet. Er gräbt sich ein höchstens 30 Ctm. tiefes Lager in die Erde, immer an geschützten Stellen unter Gesträuch oder Hecken, ja an besonders passenden Orten gräbt er gar nicht und macht sich blos eine Art Nest. Immer hat sein Lager zwei Ausgänge. Der immer einsam, oder höchstens in Gesellschaft des Weibchens lebende Igel verläßt seine Schlupfwinkel nur des Nachts, um seiner Nahrung, vor allem Insecten, in zweiter Linie auch Mäusen und kleineren Wirbelthieren nachzujagen, die er, von seinem höchst scharfen Geruch geleitet, trotz seiner geringen Beweglichkeit zu erbeuten versteht. Die Ebene ist sein Lieblings-Aufenthalt, obgleich er auch im Gebirge bis zu 1900 Meter Höhe angetroffen wird. Massenhaft kommt er nirgends vor, in den Karpathen fehlt er gänzlich. Vor seinen Feinden, unter denen Hunde, Füchse und Uhu’s die unerbittlichsten sind, weiß er sich nur durch Zusammenrollen zu einer nach allen Seiten von Stacheln starrenden Kugel zu schützen. Sehr kräftige Hautmuskeln lassen ihn diese Bewegung mit Leichtigkeit ausführen. Da er Obst, Von welchem ihm ohnedies nur Weintrauben, Melonen und Erdbeeren zugänglich wären, selbst in der Gefangenschaft nur im äußersten Nothfall frißt, so sind die ihm in dieser Beziehung zur Last gelegten Schäden jedenfalls anderen Thieren zuzuschreiben und verdient der Igel als eifriger Vertilger von Insecten, Schnecken etc. den kräftigsten Schutz. Noch Vollkommen unerklärt ist seine merkwürdige Widerstandskraft gegen die Bisse der Giftschlangen, welche ihm nicht im Geringsten schaden, so wie er auch ohne Nachtheil die giftigen spanischen Fliegen verzehrt. Im Juni setzt das Weibchen 3 bis 6 Junge, die kleine Stacheln mit auf die Welt bringen. Beim Eintritte des ersten Winterfrostes sucht der Igel sein Lager auf und hält ungewöhnlich langen Winterschlaf, aus welchem er erst im März erwacht.

#### 2. Spitzmäuse. __(Soricidea.)__

Die Spitzmäuse sind Insectenfresser, welche äußerlich sehr viel Aehnlichkeit mit Mäusen haben, von denen sie aber durch ihr Gebiß und die ungewöhnlich spitze Schnauze, so wie durch eigenthümliche Drüsen an den Seiten des Leibes oder der Schwanzwurzel, die ein moschusartig riechendes Secret absondern, unterschieden werden können. Obgleich selbst kurze Röhren anfertigend, benützen sie doch mit Vorliebe die Röhren von Maulwürfen und Mäusen, suchen aber ihre Beute _ober_ der Erde unter Insecten und Würmern, seltener kleineren Säugethieren. Bei ihrer ungewöhnlichen Gefrässigkeit werden sie mit wenigen Ausnahmen sehr nützlich. Die bei uns vorkommenden Arten halten nie Winterschlaf.

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