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Die Waldſpitzmaus (Sorex vulgaris, L.) (Fig. 25). Die Länge dieſer unſerer gemeinſten Spitzmaus beträgt ungefähr 10.5 Ctm. ſammt dem Schwanze, das ſammtweiche Fell iſt dunkelbraun, unten weißlichgrau. Sie iſt über ganz Mittel- und Nord-Europa verbreitet und ſteigt in den Alpen bis zur Krummholz-Region hinauf. Feuchte Waldungen liebt ſie beſonders, kommt aber des Winters bei Nahrungsmangel in offenen Gegenden bis in die Wohnungen der Menſchen. Ihre Unverträglichkeit läßt ſie nur kurze Zeit in Geſellſchaft des Weibchens leben, ſonſt jagt ſie ganz allein allen Thieren nach, die ſie nur bewältigen kann. Selbſt Ihresgleichen iſt vor ihr nicht ſicher; Mäuſe und Inſecten werden maſſenhaft aufgefreſſen. Dabei verläßt ſie ihre Röhren erſt zwei bis drei Stunden vor Sonnenuntergang und jagt die ganze Nacht über. Obgleich ſie von allen Raubthieren getödtet wird, ſreſſen ſie doch nur Raubvögel, Störche und Kreuzottern, während den mit feinerem Geruchſſinne verſehenen Feinden ihr Moſchusgeruch das Mahl verleidet. Zwiſchen Mai und Juli wirft ſie 5 bis 10 nackte und blinde Junge.

Zu erwähnen iſt noch als hieher gehörig das kleinſte aller Säugethiere, die mittelländiſche Spitzmaus (Crocidura suaveoleus, Keys. et Bl.) (Fig. 26) u.v. a.

3. Maulwürfe. (Talpina.)

Die Maulwürfe kennzeichnen die zu Grabfüßen umgestalteten Vordergliedmaßen, der in einen, durch einen beſonderen Knochen gestützten Rüſſel (Fig. 27) endigende ſpitze Kopf, an welchem äußerlich die Augen kaum oder gar nicht, die Ohren nie zu erkennen ſind, und die unterirdiſche Lebensweiſe.

Der gemeine Maulwurf (Talpa europea, L.) (Fig. 28) iſt über das ganze gemäßigte und nördliche Europa bis zum 62° N. Br. verbreitet; in Großbritannien geht er nur bis in das mittlere Schottland hinauf, und fehlt in Irland, auf den Orkney- und Shetlands-Infeln ganz. Sibirien bewohnt er bis zur Lena. Seine ſüdliche Verbreitungsgrenze, die jedenfalls über die Alpen hinausreicht, iſt noch nicht genau feſtgeſtellt· Er erreicht eine Länge von 16·5 Ctm. und iſt von einem ſammtartigen, meiſt grauſchwarzen Haarkleide bedeckt. Der Maulwurf führt eine ausſchließlich unterirdiſche Lebensweiſe. Sein gewöhnlicher Aufenthaltsort, das Lager, liegt in einer Tiefe von 30 bis 60 Ctm. unter dem Boden, meiſtens an einer von oben her geſchützten Stelle, und beſteht aus einer kugeligen, 8 Ctm. breiten Kammer und zwei kreisförmigen Gängen, von denen der größere in gleicher Höhe mit der Kammer, der kleinere parallel zu dem größeren, etwas höher angebracht iſt. Aus der Kammer führen drei Röhren in den oberen, von letzterem 5 bis 7 in den unteren kreisförmigen Gang, von dem aus ſtrahlenförmig nach allen Richtungen 8 bis 10 Röhren abgehen, um ſich, bogenförmig umbiegend, zur Laufröhre zu vereinigen, in welche auch die von dem Lager nach unten abzweigende Sicherheitsröhre mündet. Unter der Laufröhre verſteht man eine 32 bis 47 Meter lange, geräumige Röhre, deren Wände, gleich denen der Kammerröhren, feſt und dicht ſind, indem die bei der Herſtellung derſelben gelockerte Erde nicht in Haufen an die Oberfläche geſchafft, ſondern ſeitlich feſt angedrückt wird. Sie hat einzig den Zweck, den Maulwurf raſch in ſeine Jagdreviere gelangen zu laſſen. Das Lager iſt mit weichen Pflanzentheilen ausgepolſtert, welche die

Fig. 25

Die Waldſpitzmaus (Sorex vulgaris, L.).

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Fig. 26

Die mittelländiſche Spitzmaus (Crocidura suaveolens, Keys. et Blas.) in natürlicher Größe.

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Fig. 27

Gebiß des Maulwurfes. i die drei Schneidezähne jederſeits, o der Eckzahn, p 1 2 3 4 die Lückenzähne, m 1 2 3 Mahlzähne, n Rüſſelknochen.

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Fig. 28

Der gemeine Maulwurf (Talpa europaea, L.) und ſein Bau.

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Die Waldſpitzmaus (Sorex vulgaris, L.) (Fig. 25). Die Länge dieſer
unſerer gemeinſten Spitzmaus beträgt ungefähr 10.5 Ctm. ſammt dem
Schwanze, das ſammtweiche Fell iſt dunkelbraun, unten weißlichgrau. Sie
iſt über ganz Mittel- und Nord-Europa verbreitet und ſteigt in den Alpen
bis zur Krummholz-Region hinauf. Feuchte Waldungen liebt ſie beſonders,
kommt aber des Winters bei Nahrungsmangel in offenen Gegenden bis in die
Wohnungen der Menſchen. Ihre Unverträglichkeit läßt ſie nur kurze Zeit
in Geſellſchaft des Weibchens leben, ſonſt jagt ſie ganz allein allen
Thieren nach, die ſie nur bewältigen kann. Selbſt Ihresgleichen iſt vor
ihr nicht ſicher; Mäuſe und Inſecten werden maſſenhaft aufgefreſſen.
Dabei verläßt ſie ihre Röhren erſt zwei bis drei Stunden vor
Sonnenuntergang und jagt die ganze Nacht über. Obgleich ſie von allen
Raubthieren getödtet wird, ſreſſen ſie doch nur Raubvögel, Störche und
Kreuzottern, während den mit feinerem Geruchſſinne verſehenen Feinden
ihr Moſchusgeruch das Mahl verleidet. Zwiſchen Mai und Juli wirft ſie 5
bis 10 nackte und blinde Junge.

Zu erwähnen iſt noch als hieher gehörig das kleinſte aller Säugethiere,
die mittelländiſche Spitzmaus (Crocidura suaveoleus, Keys. et Bl.) (Fig.
26) u.v. a.

3. Maulwürfe. (Talpina.)

Die Maulwürfe kennzeichnen die zu Grabfüßen umgestalteten
Vordergliedmaßen, der in einen, durch einen beſonderen Knochen
gestützten Rüſſel (Fig. 27) endigende ſpitze Kopf, an welchem äußerlich
die Augen kaum oder gar nicht, die Ohren nie zu erkennen ſind, und die
unterirdiſche Lebensweiſe.

Der gemeine Maulwurf (Talpa europea, L.) (Fig. 28) iſt über das ganze
gemäßigte und nördliche Europa bis zum 62° N. Br. verbreitet; in
Großbritannien geht er nur bis in das mittlere Schottland hinauf, und
fehlt in Irland, auf den Orkney- und Shetlands-Infeln ganz. Sibirien
bewohnt er bis zur Lena. Seine ſüdliche Verbreitungsgrenze, die
jedenfalls über die Alpen hinausreicht, iſt noch nicht genau
feſtgeſtellt· Er erreicht eine Länge von 16·5 Ctm. und iſt von einem
ſammtartigen, meiſt grauſchwarzen Haarkleide bedeckt. Der Maulwurf führt
eine ausſchließlich unterirdiſche Lebensweiſe. Sein gewöhnlicher
Aufenthaltsort, das Lager, liegt in einer Tiefe von 30 bis 60 Ctm. unter
dem Boden, meiſtens an einer von oben her geſchützten Stelle, und
beſteht aus einer kugeligen, 8 Ctm. breiten Kammer und zwei
kreisförmigen Gängen, von denen der größere in gleicher Höhe mit der
Kammer, der kleinere parallel zu dem größeren, etwas höher angebracht
iſt. Aus der Kammer führen drei Röhren in den oberen, von letzterem 5
bis 7 in den unteren kreisförmigen Gang, von dem aus ſtrahlenförmig nach
allen Richtungen 8 bis 10 Röhren abgehen, um ſich, bogenförmig
umbiegend, zur Laufröhre zu vereinigen, in welche auch die von dem Lager
nach unten abzweigende Sicherheitsröhre mündet. Unter der Laufröhre
verſteht man eine 32 bis 47 Meter lange, geräumige Röhre, deren Wände,
gleich denen der Kammerröhren, feſt und dicht ſind, indem die bei der
Herſtellung derſelben gelockerte Erde nicht in Haufen an die Oberfläche
geſchafft, ſondern ſeitlich feſt angedrückt wird. Sie hat einzig den
Zweck, den Maulwurf raſch in ſeine Jagdreviere gelangen zu laſſen. Das
Lager iſt mit weichen Pflanzentheilen ausgepolſtert, welche die
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_Die Waldſpitzmaus_ __(Sorex vulgaris, L.)__ (Fig. 25). Die Länge dieſer unſerer gemeinſten Spitzmaus beträgt ungefähr 10.5 Ctm. ſammt dem Schwanze, das ſammtweiche Fell iſt dunkelbraun, unten weißlichgrau. Sie iſt über ganz Mittel- und Nord-Europa verbreitet und ſteigt in den Alpen bis zur Krummholz-Region hinauf. Feuchte Waldungen liebt ſie beſonders, kommt aber des Winters bei Nahrungsmangel in offenen Gegenden bis in die Wohnungen der Menſchen. Ihre Unverträglichkeit läßt ſie nur kurze Zeit in Geſellſchaft des Weibchens leben, ſonſt jagt ſie ganz allein allen Thieren nach, die ſie nur bewältigen kann. Selbſt Ihresgleichen iſt vor ihr nicht ſicher; Mäuſe und Inſecten werden maſſenhaft aufgefreſſen. Dabei verläßt ſie ihre Röhren erſt zwei bis drei Stunden vor Sonnenuntergang und jagt die ganze Nacht über. Obgleich ſie von allen Raubthieren getödtet wird, ſreſſen ſie doch nur Raubvögel, Störche und Kreuzottern, während den mit feinerem Geruchſſinne verſehenen Feinden ihr Moſchusgeruch das Mahl verleidet. Zwiſchen Mai und Juli wirft ſie 5 bis 10 nackte und blinde Junge.

Zu erwähnen iſt noch als hieher gehörig das kleinſte aller Säugethiere, die _mittelländiſche Spitzmaus_ __(Crocidura suaveoleus, Keys. et Bl.)__ (Fig. 26) u.v. a.

#### 3. Maulwürfe. __(Talpina.)__

Die Maulwürfe kennzeichnen die zu Grabfüßen umgestalteten Vordergliedmaßen, der in einen, durch einen beſonderen Knochen gestützten Rüſſel (Fig. 27) endigende ſpitze Kopf, an welchem äußerlich die Augen kaum oder gar nicht, die Ohren nie zu erkennen ſind, und die unterirdiſche Lebensweiſe.

_Der gemeine Maulwurf_ __(Talpa europea, L.)__ (Fig. 28) iſt über das ganze gemäßigte und nördliche Europa bis zum 62° N. Br.  verbreitet; in Großbritannien geht er nur bis in das mittlere Schottland hinauf, und fehlt in Irland, auf den Orkney- und Shetlands-Infeln ganz. Sibirien bewohnt er bis zur Lena. Seine ſüdliche Verbreitungsgrenze, die jedenfalls über die Alpen hinausreicht, iſt noch nicht genau feſtgeſtellt· Er erreicht eine Länge von 16·5 Ctm. und iſt von einem ſammtartigen, meiſt grauſchwarzen Haarkleide bedeckt. Der Maulwurf führt eine ausſchließlich unterirdiſche Lebensweiſe. Sein gewöhnlicher Aufenthaltsort, das Lager, liegt in einer Tiefe von 30 bis 60 Ctm. unter dem Boden, meiſtens an einer von oben her geſchützten Stelle, und beſteht aus einer kugeligen, 8 Ctm. breiten Kammer und zwei kreisförmigen Gängen, von denen der größere in gleicher Höhe mit der Kammer, der kleinere parallel zu dem größeren, etwas höher angebracht iſt. Aus der Kammer führen drei Röhren in den oberen, von letzterem 5 bis 7 in den unteren kreisförmigen Gang, von dem aus ſtrahlenförmig nach allen Richtungen 8 bis 10 Röhren abgehen, um ſich, bogenförmig umbiegend, zur Laufröhre zu vereinigen, in welche auch die von dem Lager nach unten abzweigende Sicherheitsröhre mündet.  Unter der Laufröhre verſteht man eine 32 bis 47 Meter lange, geräumige Röhre, deren Wände, gleich denen der Kammerröhren, feſt und dicht ſind, indem die bei der Herſtellung derſelben gelockerte Erde nicht in Haufen an die Oberfläche geſchafft, ſondern ſeitlich feſt angedrückt wird. Sie hat einzig den Zweck, den Maulwurf raſch in ſeine Jagdreviere gelangen zu laſſen. Das Lager iſt mit weichen Pflanzentheilen ausgepolſtert, welche die 
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Die Waldspitzmaus (Sorex vulgaris, L.) (Fig. 25). Die Länge dieser
unserer gemeinsten Spitzmaus beträgt ungefähr 10.5 Ctm. sammt dem
Schwanze, das sammtweiche Fell ist dunkelbraun, unten weißlichgrau. Sie
ist über ganz Mittel- und Nord-Europa verbreitet und steigt in den Alpen
bis zur Krummholz-Region hinauf. Feuchte Waldungen liebt sie besonders,
kommt aber des Winters bei Nahrungsmangel in offenen Gegenden bis in die
Wohnungen der Menschen. Ihre Unverträglichkeit läßt sie nur kurze Zeit
in Gesellschaft des Weibchens leben, sonst jagt sie ganz allein allen
Thieren nach, die sie nur bewältigen kann. Selbst Ihresgleichen ist vor
ihr nicht sicher; Mäuse und Insecten werden massenhaft aufgefressen.
Dabei verläßt sie ihre Röhren erst zwei bis drei Stunden vor
Sonnenuntergang und jagt die ganze Nacht über. Obgleich sie von allen
Raubthieren getödtet wird, sressen sie doch nur Raubvögel, Störche und
Kreuzottern, während den mit feinerem Geruchssinne versehenen Feinden
ihr Moschusgeruch das Mahl verleidet. Zwischen Mai und Juli wirft sie 5
bis 10 nackte und blinde Junge.

Zu erwähnen ist noch als hieher gehörig das kleinste aller Säugethiere,
die mittelländische Spitzmaus (Crocidura suaveoleus, Keys. et Bl.) (Fig.
26) u.v. a.

3. Maulwürfe. (Talpina.)

Die Maulwürfe kennzeichnen die zu Grabfüßen umgestalteten
Vordergliedmaßen, der in einen, durch einen besonderen Knochen
gestützten Rüssel (Fig. 27) endigende spitze Kopf, an welchem äußerlich
die Augen kaum oder gar nicht, die Ohren nie zu erkennen sind, und die
unterirdische Lebensweise.

Der gemeine Maulwurf (Talpa europea, L.) (Fig. 28) ist über das ganze
gemäßigte und nördliche Europa bis zum 62° N. Br. verbreitet; in
Großbritannien geht er nur bis in das mittlere Schottland hinauf, und
fehlt in Irland, auf den Orkney- und Shetlands-Infeln ganz. Sibirien
bewohnt er bis zur Lena. Seine südliche Verbreitungsgrenze, die
jedenfalls über die Alpen hinausreicht, ist noch nicht genau
festgestellt· Er erreicht eine Länge von 16·5 Ctm. und ist von einem
sammtartigen, meist grauschwarzen Haarkleide bedeckt. Der Maulwurf führt
eine ausschließlich unterirdische Lebensweise. Sein gewöhnlicher
Aufenthaltsort, das Lager, liegt in einer Tiefe von 30 bis 60 Ctm. unter
dem Boden, meistens an einer von oben her geschützten Stelle, und
besteht aus einer kugeligen, 8 Ctm. breiten Kammer und zwei
kreisförmigen Gängen, von denen der größere in gleicher Höhe mit der
Kammer, der kleinere parallel zu dem größeren, etwas höher angebracht
ist. Aus der Kammer führen drei Röhren in den oberen, von letzterem 5
bis 7 in den unteren kreisförmigen Gang, von dem aus strahlenförmig nach
allen Richtungen 8 bis 10 Röhren abgehen, um sich, bogenförmig
umbiegend, zur Laufröhre zu vereinigen, in welche auch die von dem Lager
nach unten abzweigende Sicherheitsröhre mündet. Unter der Laufröhre
versteht man eine 32 bis 47 Meter lange, geräumige Röhre, deren Wände,
gleich denen der Kammerröhren, fest und dicht sind, indem die bei der
Herstellung derselben gelockerte Erde nicht in Haufen an die Oberfläche
geschafft, sondern seitlich fest angedrückt wird. Sie hat einzig den
Zweck, den Maulwurf rasch in seine Jagdreviere gelangen zu lassen. Das
Lager ist mit weichen Pflanzentheilen ausgepolstert, welche die
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_Die Waldspitzmaus_ __(Sorex vulgaris, L.)__ (Fig. 25). Die Länge dieser unserer gemeinsten Spitzmaus beträgt ungefähr 10.5 Ctm. sammt dem Schwanze, das sammtweiche Fell ist dunkelbraun, unten weißlichgrau. Sie ist über ganz Mittel- und Nord-Europa verbreitet und steigt in den Alpen bis zur Krummholz-Region hinauf. Feuchte Waldungen liebt sie besonders, kommt aber des Winters bei Nahrungsmangel in offenen Gegenden bis in die Wohnungen der Menschen. Ihre Unverträglichkeit läßt sie nur kurze Zeit in Gesellschaft des Weibchens leben, sonst jagt sie ganz allein allen Thieren nach, die sie nur bewältigen kann. Selbst Ihresgleichen ist vor ihr nicht sicher; Mäuse und Insecten werden massenhaft aufgefressen. Dabei verläßt sie ihre Röhren erst zwei bis drei Stunden vor Sonnenuntergang und jagt die ganze Nacht über. Obgleich sie von allen Raubthieren getödtet wird, sressen sie doch nur Raubvögel, Störche und Kreuzottern, während den mit feinerem Geruchssinne versehenen Feinden ihr Moschusgeruch das Mahl verleidet. Zwischen Mai und Juli wirft sie 5 bis 10 nackte und blinde Junge.

Zu erwähnen ist noch als hieher gehörig das kleinste aller Säugethiere, die _mittelländische Spitzmaus_ __(Crocidura suaveoleus, Keys. et Bl.)__ (Fig. 26) u.v. a.

#### 3. Maulwürfe. __(Talpina.)__

Die Maulwürfe kennzeichnen die zu Grabfüßen umgestalteten Vordergliedmaßen, der in einen, durch einen besonderen Knochen gestützten Rüssel (Fig. 27) endigende spitze Kopf, an welchem äußerlich die Augen kaum oder gar nicht, die Ohren nie zu erkennen sind, und die unterirdische Lebensweise.

_Der gemeine Maulwurf_ __(Talpa europea, L.)__ (Fig. 28) ist über das ganze gemäßigte und nördliche Europa bis zum 62° N. Br.  verbreitet; in Großbritannien geht er nur bis in das mittlere Schottland hinauf, und fehlt in Irland, auf den Orkney- und Shetlands-Infeln ganz. Sibirien bewohnt er bis zur Lena. Seine südliche Verbreitungsgrenze, die jedenfalls über die Alpen hinausreicht, ist noch nicht genau festgestellt· Er erreicht eine Länge von 16·5 Ctm. und ist von einem sammtartigen, meist grauschwarzen Haarkleide bedeckt. Der Maulwurf führt eine ausschließlich unterirdische Lebensweise. Sein gewöhnlicher Aufenthaltsort, das Lager, liegt in einer Tiefe von 30 bis 60 Ctm. unter dem Boden, meistens an einer von oben her geschützten Stelle, und besteht aus einer kugeligen, 8 Ctm. breiten Kammer und zwei kreisförmigen Gängen, von denen der größere in gleicher Höhe mit der Kammer, der kleinere parallel zu dem größeren, etwas höher angebracht ist. Aus der Kammer führen drei Röhren in den oberen, von letzterem 5 bis 7 in den unteren kreisförmigen Gang, von dem aus strahlenförmig nach allen Richtungen 8 bis 10 Röhren abgehen, um sich, bogenförmig umbiegend, zur Laufröhre zu vereinigen, in welche auch die von dem Lager nach unten abzweigende Sicherheitsröhre mündet.  Unter der Laufröhre versteht man eine 32 bis 47 Meter lange, geräumige Röhre, deren Wände, gleich denen der Kammerröhren, fest und dicht sind, indem die bei der Herstellung derselben gelockerte Erde nicht in Haufen an die Oberfläche geschafft, sondern seitlich fest angedrückt wird. Sie hat einzig den Zweck, den Maulwurf rasch in seine Jagdreviere gelangen zu lassen. Das Lager ist mit weichen Pflanzentheilen ausgepolstert, welche die 
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