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eine Nickhaut, die äußere Ohröffnung iſt verſchließbar und iſt nur ſelten von einer Ohrmuſchel umgeben; die Naſenlöcher ſind geſchloffen, und können nur durch Muſkelthätigkeit geöffnet werden. Die Floſſenfüßler können ſich nur ausnahmsweiſe auf feſtem Boden bewegen; ſie bewohnen alle Meere, doch weniger häufig die tropiſchen. Einzelne Arten kommen auch im kaſpiſchen Meere und im Baikalsee vor.

l. Walroſſe. (Trichechina.)

Der obere Eckzahn iſt bei den Walroſſ en ungewöhnlich ſtark entwickelt (Fig. 65) und ohne Wurzel. Die Zahnformel iſt eigentlich i$\frac{3}{3}$, c$\frac{1}{1}$, m$\frac{5}{4}$, da jedoch mit zunehmendem Alter mehrere Zähne ausfallen, ſo geſtaltet ſie ſich bei dem erwachſenen Thiere wie folgt: i$\frac{1}{0}$, c$\frac{1}{1}$, m$\frac{2}{3}$. Die Zehen, von denen an den Hinterfüßen die innere und äußerſte die längſten ſind, tragen Hautlappen.

Die einzige Art dieſer Familie, das Walroß (Trichechus rosmarus, L.) (Fig. 66) erreicht eine Länge von 3 bis 4 Meter und einen Umfang von 2,5 Meter. Die runzelige Haut iſt nur bei jungen Thieren mit Grannenhaaren bedeckt, bei alten faſt nackt, bei erſteren ſchwarz und wird immer lichter, bis ſie bei letzteren faſt weiß erſcheint. Die nördlichen Polarmeere ſind die Heimath des Walroſſes, welches ſich im kälteſten Waſſer am liebſten aufhält und warme Meeresſtrömungen meidet. Es lebt geſellig, oft zu Heerden von 200 Stücken vereinigt und bringt nur die Zeit der Ruhe auf dem Lande oder Eiſe zu, wo es ſich namentlich mit Hülfe der großen Hauer fortbewegt. Seine Laute beſtehen in einem gewaltigen Brüllen, ſeine Nahrung in kleineren Seethieren, wie Krebſe, Muſcheln u. dgl. Im Mai wird ein Junges geworfen und gegen Feinde wüthend vertheidigt, wobei alle in der Nähe befindlichen Walroſſe zur Hülfe herbeieilen. Wegen des großen Nutzens, den die Haut, die Sehnen, beſonders aber die theuer bezahlten Eckzähne bringen, wird das Thier eifrig gejagt und iſt ſchon ſeltener geworden.

Fig. 65

Kopfſkelet des Walroſſes

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Fig. 66

Das Walroß. (Trichechus rosmarus, L.)

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eine Nickhaut, die äußere Ohröffnung iſt verſchließbar und iſt nur
ſelten von einer Ohrmuſchel umgeben; die Naſenlöcher ſind geſchloffen,
und können nur durch Muſkelthätigkeit geöffnet werden. Die Floſſenfüßler
können ſich nur ausnahmsweiſe auf feſtem Boden bewegen; ſie bewohnen
alle Meere, doch weniger häufig die tropiſchen. Einzelne Arten kommen
auch im kaſpiſchen Meere und im Baikalsee vor.

l. Walroſſe. (Trichechina.)

Der obere Eckzahn iſt bei den Walroſſ en ungewöhnlich ſtark entwickelt
(Fig. 65) und ohne Wurzel. Die Zahnformel iſt eigentlich i\frac{3}{3},
c\frac{1}{1}, m\frac{5}{4}, da jedoch mit zunehmendem Alter mehrere
Zähne ausfallen, ſo geſtaltet ſie ſich bei dem erwachſenen Thiere wie
folgt: i\frac{1}{0}, c\frac{1}{1}, m\frac{2}{3}. Die Zehen, von denen an
den Hinterfüßen die innere und äußerſte die längſten ſind, tragen
Hautlappen.

Die einzige Art dieſer Familie, das Walroß (Trichechus rosmarus, L.)
(Fig. 66) erreicht eine Länge von 3 bis 4 Meter und einen Umfang von 2,5
Meter. Die runzelige Haut iſt nur bei jungen Thieren mit Grannenhaaren
bedeckt, bei alten faſt nackt, bei erſteren ſchwarz und wird immer
lichter, bis ſie bei letzteren faſt weiß erſcheint. Die nördlichen
Polarmeere ſind die Heimath des Walroſſes, welches ſich im kälteſten
Waſſer am liebſten aufhält und warme Meeresſtrömungen meidet. Es lebt
geſellig, oft zu Heerden von 200 Stücken vereinigt und bringt nur die
Zeit der Ruhe auf dem Lande oder Eiſe zu, wo es ſich namentlich mit
Hülfe der großen Hauer fortbewegt. Seine Laute beſtehen in einem
gewaltigen Brüllen, ſeine Nahrung in kleineren Seethieren, wie Krebſe,
Muſcheln u. dgl. Im Mai wird ein Junges geworfen und gegen Feinde
wüthend vertheidigt, wobei alle in der Nähe befindlichen Walroſſe zur
Hülfe herbeieilen. Wegen des großen Nutzens, den die Haut, die Sehnen,
beſonders aber die theuer bezahlten Eckzähne bringen, wird das Thier
eifrig gejagt und iſt ſchon ſeltener geworden.
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eine Nickhaut, die äußere Ohröffnung iſt verſchließbar und iſt nur ſelten von einer Ohrmuſchel umgeben; die Naſenlöcher ſind geſchloffen, und können nur durch Muſkelthätigkeit geöffnet werden. Die Floſſenfüßler können ſich nur ausnahmsweiſe auf feſtem Boden bewegen; ſie bewohnen alle Meere, doch weniger häufig die tropiſchen. Einzelne Arten kommen auch im kaſpiſchen Meere und im Baikalsee vor.

#### l. Walroſſe. __(Trichechina.)__

Der obere Eckzahn iſt bei den Walroſſ en ungewöhnlich ſtark entwickelt (Fig. 65) und ohne Wurzel. Die Zahnformel iſt eigentlich __i__$\frac{3}{3}$, __c__$\frac{1}{1}$, __m__$\frac{5}{4}$, da jedoch mit zunehmendem Alter mehrere Zähne ausfallen, ſo geſtaltet ſie ſich bei dem erwachſenen Thiere wie folgt: __i__$\frac{1}{0}$, __c__$\frac{1}{1}$, __m__$\frac{2}{3}$. Die Zehen, von denen an den Hinterfüßen die innere und äußerſte die längſten ſind, tragen Hautlappen.

Die einzige Art dieſer Familie, das _Walroß_ __(Trichechus rosmarus, L.)__ (Fig. 66) erreicht eine Länge von 3 bis 4 Meter und einen Umfang von 2,5 Meter. Die runzelige Haut iſt nur bei jungen Thieren mit Grannenhaaren bedeckt, bei alten faſt nackt, bei erſteren ſchwarz und wird immer lichter, bis ſie bei letzteren faſt weiß erſcheint. Die nördlichen Polarmeere ſind die Heimath des Walroſſes, welches ſich im kälteſten Waſſer am liebſten aufhält und warme Meeresſtrömungen meidet. Es lebt geſellig, oft zu Heerden von 200 Stücken vereinigt und bringt nur die Zeit der Ruhe auf dem Lande oder Eiſe zu, wo es ſich namentlich mit Hülfe der großen Hauer fortbewegt. Seine Laute beſtehen in einem gewaltigen Brüllen, ſeine Nahrung in kleineren Seethieren, wie Krebſe, Muſcheln u. dgl. Im Mai wird ein Junges geworfen und gegen Feinde wüthend vertheidigt, wobei alle in der Nähe befindlichen Walroſſe zur Hülfe herbeieilen.  Wegen des großen Nutzens, den die Haut, die Sehnen, beſonders aber die theuer bezahlten Eckzähne bringen, wird das Thier eifrig gejagt und iſt ſchon ſeltener geworden.  

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eine Nickhaut, die äußere Ohröffnung ist verschließbar und ist nur
selten von einer Ohrmuschel umgeben; die Nasenlöcher sind geschloffen,
und können nur durch Muskelthätigkeit geöffnet werden. Die Flossenfüßler
können sich nur ausnahmsweise auf festem Boden bewegen; sie bewohnen
alle Meere, doch weniger häufig die tropischen. Einzelne Arten kommen
auch im kaspischen Meere und im Baikalsee vor.

l. Walrosse. (Trichechina.)

Der obere Eckzahn ist bei den Walross en ungewöhnlich stark entwickelt
(Fig. 65) und ohne Wurzel. Die Zahnformel ist eigentlich i\frac{3}{3},
c\frac{1}{1}, m\frac{5}{4}, da jedoch mit zunehmendem Alter mehrere
Zähne ausfallen, so gestaltet sie sich bei dem erwachsenen Thiere wie
folgt: i\frac{1}{0}, c\frac{1}{1}, m\frac{2}{3}. Die Zehen, von denen an
den Hinterfüßen die innere und äußerste die längsten sind, tragen
Hautlappen.

Die einzige Art dieser Familie, das Walroß (Trichechus rosmarus, L.)
(Fig. 66) erreicht eine Länge von 3 bis 4 Meter und einen Umfang von 2,5
Meter. Die runzelige Haut ist nur bei jungen Thieren mit Grannenhaaren
bedeckt, bei alten fast nackt, bei ersteren schwarz und wird immer
lichter, bis sie bei letzteren fast weiß erscheint. Die nördlichen
Polarmeere sind die Heimath des Walrosses, welches sich im kältesten
Wasser am liebsten aufhält und warme Meeresströmungen meidet. Es lebt
gesellig, oft zu Heerden von 200 Stücken vereinigt und bringt nur die
Zeit der Ruhe auf dem Lande oder Eise zu, wo es sich namentlich mit
Hülfe der großen Hauer fortbewegt. Seine Laute bestehen in einem
gewaltigen Brüllen, seine Nahrung in kleineren Seethieren, wie Krebse,
Muscheln u. dgl. Im Mai wird ein Junges geworfen und gegen Feinde
wüthend vertheidigt, wobei alle in der Nähe befindlichen Walrosse zur
Hülfe herbeieilen. Wegen des großen Nutzens, den die Haut, die Sehnen,
besonders aber die theuer bezahlten Eckzähne bringen, wird das Thier
eifrig gejagt und ist schon seltener geworden.
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eine Nickhaut, die äußere Ohröffnung ist verschließbar und ist nur selten von einer Ohrmuschel umgeben; die Nasenlöcher sind geschloffen, und können nur durch Muskelthätigkeit geöffnet werden. Die Flossenfüßler können sich nur ausnahmsweise auf festem Boden bewegen; sie bewohnen alle Meere, doch weniger häufig die tropischen. Einzelne Arten kommen auch im kaspischen Meere und im Baikalsee vor.

#### l. Walrosse. __(Trichechina.)__

Der obere Eckzahn ist bei den Walross en ungewöhnlich stark entwickelt (Fig. 65) und ohne Wurzel. Die Zahnformel ist eigentlich __i__$\frac{3}{3}$, __c__$\frac{1}{1}$, __m__$\frac{5}{4}$, da jedoch mit zunehmendem Alter mehrere Zähne ausfallen, so gestaltet sie sich bei dem erwachsenen Thiere wie folgt: __i__$\frac{1}{0}$, __c__$\frac{1}{1}$, __m__$\frac{2}{3}$. Die Zehen, von denen an den Hinterfüßen die innere und äußerste die längsten sind, tragen Hautlappen.

Die einzige Art dieser Familie, das _Walroß_ __(Trichechus rosmarus, L.)__ (Fig. 66) erreicht eine Länge von 3 bis 4 Meter und einen Umfang von 2,5 Meter. Die runzelige Haut ist nur bei jungen Thieren mit Grannenhaaren bedeckt, bei alten fast nackt, bei ersteren schwarz und wird immer lichter, bis sie bei letzteren fast weiß erscheint. Die nördlichen Polarmeere sind die Heimath des Walrosses, welches sich im kältesten Wasser am liebsten aufhält und warme Meeresströmungen meidet. Es lebt gesellig, oft zu Heerden von 200 Stücken vereinigt und bringt nur die Zeit der Ruhe auf dem Lande oder Eise zu, wo es sich namentlich mit Hülfe der großen Hauer fortbewegt. Seine Laute bestehen in einem gewaltigen Brüllen, seine Nahrung in kleineren Seethieren, wie Krebse, Muscheln u. dgl. Im Mai wird ein Junges geworfen und gegen Feinde wüthend vertheidigt, wobei alle in der Nähe befindlichen Walrosse zur Hülfe herbeieilen.  Wegen des großen Nutzens, den die Haut, die Sehnen, besonders aber die theuer bezahlten Eckzähne bringen, wird das Thier eifrig gejagt und ist schon seltener geworden.  

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