1. Unter-Ordnung. Nicht-Wiederkäuer. (Non ruminantia.)
Die hiehergehörigen Paarigzehigen beſitzen alle drei Zahnarten, eine unbehaarte oder mit Borſten bedeckte Haut; der Magen, wenn auch nicht zum Wiederkäuen eingerichtet, zerfällt doch in Abtheilungen. Kein Hauptſchmuck in Form von Hörnern oder Geweihen vorhanden.
1. Fluſſpferde. (Obesa.)
Die Familie der Flußpferde umfaßt gegenwärtig eine einzige Art, das Flußpferd (Hippopotamus amphibius, L.) (Fig. 76), ein plumpes, riesiges Thier von 3,5 Meter Länge, mit ſtumpfer Schnauze, niedrigen Beinen, deren 4 Zehen alle nach vorne gerichtet ſind, und beinahe gänzlich nackter, ungemein dicker Haut. Das Gebiß hat die Formel i$\frac{2}{2}$, c$\frac{1}{1}$, m$\frac{7}{7}$, die unteren, mittleren Schneidezähne ſind zugeſpitzt und liegen horizontal, die unteren Eckzähne sind ſehr ſtark und gebogen. (Fig. 77.) Die Kaufläche der Mahlzähne zeigt keeblattähnliche Schmelzzeichnungen. Die Heimath des Flußpferdes iſt Afrika, von Abyſſinien und Senegambien bis zum Cap. Es bewohnt daſelbſt Flüſſe und Seen und verläßt das Waſſer ſelten bei Tage, häufiger des Nachts, wenn ihm nicht genug Waſſerpflanzen zur Verfügung ſtehen und es genöthigt iſt, seine Pflanzennahrung am Lande aufzuſuchen. Bei ſolchen Gelegenheiten verwüſtet das Thier, meiſt zu kleineren Geſellſchaſten von 4 bis 6 Individuen vereinigt, oft in einer Nacht ganze Felder gründlich; nur durch große Feuer läßt es ſich abhalten. Es wird wegen ſeiner leichten Reizbarkeit mit Recht allgemein gefürchtet; gewöhnliche Schießwaffen bieten keinen genügenden Schutz gegen das Thier, welches oft ohne Veranlaſſung nicht nur Menſchen, ſondern ſelbſt Rinder anfällt und zerſtampft. Die allgemeine Färbung iſt ein dunkles Kupferbraun; zur Regenzeit wird ein Junges geworfen und ſorgfältig bewacht.