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1. Unterordnung. Pflanzenfreſſende Wale. (Sirenia.)

Die pflanzenfreſſenden Wale haben einen deutlich vom Rumpfe abgeſetzten Kopf, tragen die Naſenlöcher an der Schnauzenſpitze und beſitzen Backenzähne mit breiten Kauflächen.

Der breitſchnauzige Lamantin (Manatus senegalensis, Desm.) (Fig. 104) wird 3 M. lang und 450 Klgr. ſchwer und hat eine bläulichgraue Färbung. Die ſonſt völlig nackte Haut iſt in Zwiſchenräumen von circa 18 Mm. durch gelbliche Borſten geziert. Die ſehr bewegliche Oberlippe trägt Schnurrborſten, die Schwanzfloſſe iſt abgerundet. In der Jugend befindet ſich im Oberkiefer jederseits je ein Schneidezahn, der bald ausfällt, Eckzähne fehlen ſtets, die niemals gewechſelten Backenzähne kommen zu acht bis zehn jederſeits in beiden Kiefern vor. Unser Lamantin bewohnt die Weſtküſte des tropiſchen Afrikas, und bewohnt mit Vorliebe die Mündungen der großen Ströme, wo er ſich, ohne jemals das flüſſige Element zu verlaſſen, von Waſſerpflanzen nährt. Ueber die Lebensweiſe iſt noch wenig bekannt; wegen des beliebten, dem Schweinefleiſch ähnlich ſchmeckenden Fleiſches, des vortrefflichen Thranes und der Haut wird das Thier eifrig gejagt.

Der ſchmalſchnauzige Lamantin (Manatus americanus, Desm.) lebt an der amerikaniſchen Oſtküſte, von Florida bis zum Amazonenſtrome; der Dugong (Halicore dugong, Quoy et Gaim.) im indiſchen Ocean. Im Jahre 1768 erlag das letzte Exemplar der an der Nordküſte Sibiriens und um Kamtſchatka heimiſchen Steller’ſchen Seekuh (Rhytina Stelleri, Cuv.) der rückſichtsloſen Verfolgung

2. Unterordnung. Fleiſchfreſſende Wale (Cete.)

Die fleiſchfreſſenden Wale haben ihren meiſt riesigen Kopf vom Rumpfe nicht abgeſetzt und tragen ihre Naſenlöcher an der oberen Kopffläche; die Zähne ſind gleichartig kegelförmig, oder werden durch Barten ersetzt. Die Naſenlöcher führen bei den Thieren dieſer Unterordnung den Namen Spritzlöcher, weil man früher die irrige Anſicht hatte, ſie könnten durch dieſelben einen Waſſerſtrahl ausſpritzen; allerdings erzeugt die feuchte, warme Ausathmungsluſt, namentlich in kalten Gegenden, eine waſſerſtrahlähnliche Dampfwolke. Die Naſenlöcher führen ſenkrecht in die Naſenhöhle herab auf den Kehlkopf, welcher der Art in die Rachenhöhle hinaufragt, daß die Speiſen zu beiden Seiten desſelben vorüber-, nicht wie bei anderen Thieren über denſelben hinweggleiten. (Fig. 105.)

1. Zahnwale. (Denticete.)

Die Zahnwale kennzeichnet der Beſitz von Zähnen, die nicht gewechselt werden, in einem oder in beiden Kiefern vorkommen können und bei manchen Arten bald ausfallen. (Fig. 106.)

Fig. 104

Der breitſchnauzige Lamantin. (Manatus senegalensis, Desm.)

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Fig. 105

Senkrechter Durchſchnitt durch den Kopf des Tümmlers (Phocaena communis, Less.). I Geſichtsknochen, III Unterkieferhälfte, IV Schädelhöhle, A Hinterer Theil des Schlundkopfes und Anfang der Speiſeröhre, B Vorderer Theil des Schlundkopfes, C der Kehlkopf in Umriſſen, D Kehldeckel, B der weiche Gaumen, F der knöcherne Gaumen, K Zunge, L Naſencanal, M Spritzloch.

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Fig. 106

Kopfſkelet eines Potwales. (Physeter tursio, Gray.)

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1. Unterordnung. Pflanzenfreſſende Wale. (SIRENIA.)

Die pflanzenfreſſenden Wale haben einen deutlich vom Rumpfe abgeſetzten
Kopf, tragen die Naſenlöcher an der Schnauzenſpitze und beſitzen
Backenzähne mit breiten Kauflächen.

Der _breitſchnauzige Lamantin_ (MANATUS SENEGALENSIS, DESM.) (Fig. 104)
wird 3 M. lang und 450 Klgr. ſchwer und hat eine bläulichgraue Färbung.
Die ſonſt völlig nackte Haut iſt in Zwiſchenräumen von circa 18 Mm.
durch gelbliche Borſten geziert. Die ſehr bewegliche Oberlippe trägt
Schnurrborſten, die Schwanzfloſſe iſt abgerundet. In der Jugend befindet
ſich im Oberkiefer jederseits je ein Schneidezahn, der bald ausfällt,
Eckzähne fehlen ſtets, die niemals gewechſelten Backenzähne kommen zu
acht bis zehn jederſeits in beiden Kiefern vor. Unser Lamantin bewohnt
die Weſtküſte des tropiſchen Afrikas, und bewohnt mit Vorliebe die
Mündungen der großen Ströme, wo er ſich, ohne jemals das flüſſige
Element zu verlaſſen, von Waſſerpflanzen nährt. Ueber die Lebensweiſe
iſt noch wenig bekannt; wegen des beliebten, dem Schweinefleiſch ähnlich
ſchmeckenden Fleiſches, des vortrefflichen Thranes und der Haut wird das
Thier eifrig gejagt.

Der _ſchmalſchnauzige Lamantin_ (MANATUS AMERICANUS, DESM.) lebt an der
amerikaniſchen Oſtküſte, von Florida bis zum Amazonenſtrome; der
_Dugong_ (HALICORE DUGONG, QUOY ET GAIM.) im indiſchen Ocean. Im Jahre
1768 erlag das letzte Exemplar der an der Nordküſte Sibiriens und um
Kamtſchatka heimiſchen _Steller’ſchen Seekuh_ (RHYTINA STELLERI, CUV.)
der rückſichtsloſen Verfolgung

2. Unterordnung. Fleiſchfreſſende Wale (CETE.)

Die fleiſchfreſſenden Wale haben ihren meiſt riesigen Kopf vom Rumpfe
nicht abgeſetzt und tragen ihre Naſenlöcher an der oberen Kopffläche;
die Zähne ſind gleichartig kegelförmig, oder werden durch Barten
ersetzt. Die Naſenlöcher führen bei den Thieren dieſer Unterordnung den
Namen _Spritzlöcher_, weil man früher die irrige Anſicht hatte, ſie
könnten durch dieſelben einen Waſſerſtrahl ausſpritzen; allerdings
erzeugt die feuchte, warme Ausathmungsluſt, namentlich in kalten
Gegenden, eine waſſerſtrahlähnliche Dampfwolke. Die Naſenlöcher führen
ſenkrecht in die Naſenhöhle herab auf den Kehlkopf, welcher der Art in
die Rachenhöhle hinaufragt, daß die Speiſen zu beiden Seiten desſelben
vorüber-, nicht wie bei anderen Thieren über denſelben hinweggleiten.
(Fig. 105.)

1. Zahnwale. (DENTICETE.)

Die Zahnwale kennzeichnet der Beſitz von Zähnen, die nicht gewechselt
werden, in einem oder in beiden Kiefern vorkommen können und bei manchen
Arten bald ausfallen. (Fig. 106.)
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#### 1. Unterordnung. Pflanzenfreſſende Wale. __(Sirenia.)__

Die pflanzenfreſſenden Wale haben einen deutlich vom Rumpfe abgeſetzten Kopf, tragen die Naſenlöcher an der Schnauzenſpitze und beſitzen Backenzähne mit breiten Kauflächen.

Der _breitſchnauzige Lamantin_ __(Manatus senegalensis, Desm.)__ (Fig. 104) wird 3 M. lang und 450 Klgr. ſchwer und hat eine bläulichgraue Färbung. Die ſonſt völlig nackte Haut iſt in Zwiſchenräumen von circa 18 Mm. durch gelbliche Borſten geziert. Die ſehr bewegliche Oberlippe trägt Schnurrborſten, die Schwanzfloſſe iſt abgerundet. In der Jugend befindet ſich im Oberkiefer jederseits je ein Schneidezahn, der bald ausfällt, Eckzähne fehlen ſtets, die niemals gewechſelten Backenzähne kommen zu acht bis zehn jederſeits in beiden Kiefern vor.  Unser Lamantin bewohnt die Weſtküſte des tropiſchen Afrikas, und bewohnt mit Vorliebe die Mündungen der großen Ströme, wo er ſich, ohne jemals das flüſſige Element zu verlaſſen, von Waſſerpflanzen nährt. Ueber die Lebensweiſe iſt noch wenig bekannt; wegen des beliebten, dem Schweinefleiſch ähnlich ſchmeckenden Fleiſches, des vortrefflichen Thranes und der Haut wird das Thier eifrig gejagt.

Der _ſchmalſchnauzige Lamantin_ __(Manatus americanus, Desm.)__ lebt an der amerikaniſchen Oſtküſte, von Florida bis zum Amazonenſtrome; der _Dugong_ __(Halicore dugong, Quoy et Gaim.)__ im indiſchen Ocean. Im Jahre 1768 erlag das letzte Exemplar der an der Nordküſte Sibiriens und um Kamtſchatka heimiſchen _Steller’ſchen Seekuh_ __(Rhytina Stelleri, Cuv.)__ der rückſichtsloſen Verfolgung

#### 2. Unterordnung. Fleiſchfreſſende Wale __(Cete.)__

Die fleiſchfreſſenden Wale haben ihren meiſt riesigen Kopf vom Rumpfe nicht abgeſetzt und tragen ihre Naſenlöcher an der oberen Kopffläche; die Zähne ſind gleichartig kegelförmig, oder werden durch Barten ersetzt. Die Naſenlöcher führen bei den Thieren dieſer Unterordnung den Namen _Spritzlöcher_, weil man früher die irrige Anſicht hatte, ſie könnten durch dieſelben einen Waſſerſtrahl ausſpritzen; allerdings erzeugt die feuchte, warme Ausathmungsluſt, namentlich in kalten Gegenden, eine waſſerſtrahlähnliche Dampfwolke. Die Naſenlöcher führen ſenkrecht in die Naſenhöhle herab auf den Kehlkopf, welcher der Art in die Rachenhöhle hinaufragt, daß die Speiſen zu beiden Seiten desſelben vorüber-, nicht wie bei anderen Thieren über denſelben hinweggleiten. (Fig. 105.)

##### 1. Zahnwale. __(Denticete.)__

Die Zahnwale kennzeichnet der Beſitz von Zähnen, die nicht gewechselt werden, in einem oder in beiden Kiefern vorkommen können und bei manchen Arten bald ausfallen. (Fig. 106.)

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1. Unterordnung. Pflanzenfressende Wale. (SIRENIA.)

Die pflanzenfressenden Wale haben einen deutlich vom Rumpfe abgesetzten
Kopf, tragen die Nasenlöcher an der Schnauzenspitze und besitzen
Backenzähne mit breiten Kauflächen.

Der _breitschnauzige Lamantin_ (MANATUS SENEGALENSIS, DESM.) (Fig. 104)
wird 3 M. lang und 450 Klgr. schwer und hat eine bläulichgraue Färbung.
Die sonst völlig nackte Haut ist in Zwischenräumen von circa 18 Mm.
durch gelbliche Borsten geziert. Die sehr bewegliche Oberlippe trägt
Schnurrborsten, die Schwanzflosse ist abgerundet. In der Jugend befindet
sich im Oberkiefer jederseits je ein Schneidezahn, der bald ausfällt,
Eckzähne fehlen stets, die niemals gewechselten Backenzähne kommen zu
acht bis zehn jederseits in beiden Kiefern vor. Unser Lamantin bewohnt
die Westküste des tropischen Afrikas, und bewohnt mit Vorliebe die
Mündungen der großen Ströme, wo er sich, ohne jemals das flüssige
Element zu verlassen, von Wasserpflanzen nährt. Ueber die Lebensweise
ist noch wenig bekannt; wegen des beliebten, dem Schweinefleisch ähnlich
schmeckenden Fleisches, des vortrefflichen Thranes und der Haut wird das
Thier eifrig gejagt.

Der _schmalschnauzige Lamantin_ (MANATUS AMERICANUS, DESM.) lebt an der
amerikanischen Ostküste, von Florida bis zum Amazonenstrome; der
_Dugong_ (HALICORE DUGONG, QUOY ET GAIM.) im indischen Ocean. Im Jahre
1768 erlag das letzte Exemplar der an der Nordküste Sibiriens und um
Kamtschatka heimischen _Steller’schen Seekuh_ (RHYTINA STELLERI, CUV.)
der rücksichtslosen Verfolgung

2. Unterordnung. Fleischfressende Wale (CETE.)

Die fleischfressenden Wale haben ihren meist riesigen Kopf vom Rumpfe
nicht abgesetzt und tragen ihre Nasenlöcher an der oberen Kopffläche;
die Zähne sind gleichartig kegelförmig, oder werden durch Barten
ersetzt. Die Nasenlöcher führen bei den Thieren dieser Unterordnung den
Namen _Spritzlöcher_, weil man früher die irrige Ansicht hatte, sie
könnten durch dieselben einen Wasserstrahl ausspritzen; allerdings
erzeugt die feuchte, warme Ausathmungslust, namentlich in kalten
Gegenden, eine wasserstrahlähnliche Dampfwolke. Die Nasenlöcher führen
senkrecht in die Nasenhöhle herab auf den Kehlkopf, welcher der Art in
die Rachenhöhle hinaufragt, daß die Speisen zu beiden Seiten desselben
vorüber-, nicht wie bei anderen Thieren über denselben hinweggleiten.
(Fig. 105.)

1. Zahnwale. (DENTICETE.)

Die Zahnwale kennzeichnet der Besitz von Zähnen, die nicht gewechselt
werden, in einem oder in beiden Kiefern vorkommen können und bei manchen
Arten bald ausfallen. (Fig. 106.)
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#### 1. Unterordnung. Pflanzenfressende Wale. __(Sirenia.)__

Die pflanzenfressenden Wale haben einen deutlich vom Rumpfe abgesetzten Kopf, tragen die Nasenlöcher an der Schnauzenspitze und besitzen Backenzähne mit breiten Kauflächen.

Der _breitschnauzige Lamantin_ __(Manatus senegalensis, Desm.)__ (Fig. 104) wird 3 M. lang und 450 Klgr. schwer und hat eine bläulichgraue Färbung. Die sonst völlig nackte Haut ist in Zwischenräumen von circa 18 Mm. durch gelbliche Borsten geziert. Die sehr bewegliche Oberlippe trägt Schnurrborsten, die Schwanzflosse ist abgerundet. In der Jugend befindet sich im Oberkiefer jederseits je ein Schneidezahn, der bald ausfällt, Eckzähne fehlen stets, die niemals gewechselten Backenzähne kommen zu acht bis zehn jederseits in beiden Kiefern vor.  Unser Lamantin bewohnt die Westküste des tropischen Afrikas, und bewohnt mit Vorliebe die Mündungen der großen Ströme, wo er sich, ohne jemals das flüssige Element zu verlassen, von Wasserpflanzen nährt. Ueber die Lebensweise ist noch wenig bekannt; wegen des beliebten, dem Schweinefleisch ähnlich schmeckenden Fleisches, des vortrefflichen Thranes und der Haut wird das Thier eifrig gejagt.

Der _schmalschnauzige Lamantin_ __(Manatus americanus, Desm.)__ lebt an der amerikanischen Ostküste, von Florida bis zum Amazonenstrome; der _Dugong_ __(Halicore dugong, Quoy et Gaim.)__ im indischen Ocean. Im Jahre 1768 erlag das letzte Exemplar der an der Nordküste Sibiriens und um Kamtschatka heimischen _Steller’schen Seekuh_ __(Rhytina Stelleri, Cuv.)__ der rücksichtslosen Verfolgung

#### 2. Unterordnung. Fleischfressende Wale __(Cete.)__

Die fleischfressenden Wale haben ihren meist riesigen Kopf vom Rumpfe nicht abgesetzt und tragen ihre Nasenlöcher an der oberen Kopffläche; die Zähne sind gleichartig kegelförmig, oder werden durch Barten ersetzt. Die Nasenlöcher führen bei den Thieren dieser Unterordnung den Namen _Spritzlöcher_, weil man früher die irrige Ansicht hatte, sie könnten durch dieselben einen Wasserstrahl ausspritzen; allerdings erzeugt die feuchte, warme Ausathmungslust, namentlich in kalten Gegenden, eine wasserstrahlähnliche Dampfwolke. Die Nasenlöcher führen senkrecht in die Nasenhöhle herab auf den Kehlkopf, welcher der Art in die Rachenhöhle hinaufragt, daß die Speisen zu beiden Seiten desselben vorüber-, nicht wie bei anderen Thieren über denselben hinweggleiten. (Fig. 105.)

##### 1. Zahnwale. __(Denticete.)__

Die Zahnwale kennzeichnet der Besitz von Zähnen, die nicht gewechselt werden, in einem oder in beiden Kiefern vorkommen können und bei manchen Arten bald ausfallen. (Fig. 106.)

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