Zoologie.
Man kennt gegenwärtig beiläufig 250.000 Arten von Thieren, welche noch leben, ohne jene, welche in früheren Zeitepochen die Erde belebten und jetzt ausgeſtorben ſind, zu rechnen. Kein Menſch wäre im Stande ſich von dem Baue und der Lebensweiſe aller dieſer Geſchöpfe einen richtigen Begriff zu machen, wenn er nicht einander ähnliche oder wie man ſich ausdrückt verwandte Thierformen zu Gruppen und dieſe Gruppen wieder in größere Abtheilungen vereinigte u.ſ.f., deren letzte ſodann das Thierreich bildet.
Ein ſolcher Eintheilungsplan führt den Namen Syſtem und iſt nichts von der Natur im Vorhinein Gegebenes, ſondern etwas von dem Menſchen ausſchließlich zur Ermöglichung des Studiums Gemachtes, daher es uns nicht wundern darf, daß es sehr viele Syſteme gibt, von denen man jedoch nur ſolchen einen Werth beimeſſen kann, welche den Zweck, uns ein Verſtändniß der Thierwelt zu ermöglichen, erfüllen. Den Ausgangspunkt des Syſtemes bildet alſo die Art, species, d.h. die Geſammtheit aller Thiere, die ſich von einander höchſtens durch ſo unwichtige Verſchiedenheiten auszeichnen, wie ſolche zwiſchen einem Elternpaare und deſſen Jungen auch vorkommen können.
Solche Arten, die geringere Eigenthümlichkeiten ihres Baues mit einander gemein haben, faßt man in eine Gattung, genus, zuſammen.
So bilden alle Hausziegen, gleichgiltig ob größer oder kleiner, langhaarig oder kurzhaarig, ſchwarz, grau oder weiß, lauter Merkmale, die ſich bei ihren eigenen Jungen oft wieder verändern können, die Art Hausziege; die Hausziege aber, zuſammen mit dem Steinbock, der Bezoarziege und anderen Arten mit demſelben Baue der Hörner, der Schnauze und des Schwanzes, die Gattung Ziege. Die Gattungen Ziege, Schaf, Rind u.ſ.w. mit allen ihren Arten, welche den Zahnbau, die hohlen Hörner etc. gemeinſchaftlich haben, bilden die Familie der Hohl