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Die Blauracke (Coracias garrula, L.) (Fig.136) wird ohne Schwanz 32 Ctmr. lang, die Hauptfarbe iſt Spangrün mit zimmtfarbigem Rücken und Oberflügeln und mehreren Nuancen Blau auf den Schwingen und Steuerfedern. Sie kommt in ganz Europa und einem großen Theile Aſiens und Afrikas vor. Bei uns niſtet ſie in hohlen Bäumen.

III. Ordnung. Spechte. (Pici.)

Die Spechte beſitzen einen kegelförmigen, geraden Schnabel ohne Wachshaut, der meißelartig zugeſchärft und meiſt ſehr hart iſt. Die ſchmale, hornige Zunge iſt meiſt am Rande mit Widerhaken verſehen und kann aus einer muskulösen Scheide mehrere Zoll weit vorgeſchnellt werden, wobei ſich auch das Zungenbein durch Herabgleiten ſeiner bis auf die Oberfläche des Schädels zurückgebogenen Hörner vorwärts ſchiebt (Fig. 137). Die Mittelzehen ſind am Grunde verbunden, die äußere und innere ſind nach hinten gerichtet (Fig. 138). Die Jungen ſind vollkommen nackt und auch die Alten beſitzen nur ſelten Daunen. Die Schäfte der mittleren Steuerfedern ſind ſteif, endigen nackt und dienen dem Vogel zum Aufſtemmen des Körpers, während er an den Baumſtämmen nach Inſecten ſucht. Der Kropf fehlt, der Kaumagen iſt muskulös. Die Spechte legen ihre reinweißen, zartſchaligen Eier in Höhlen, welche ſie in kranken Bäumen ausmeißeln. Als eifrige Insectenvertilger, namentlich als natürliche Feinde des Borkenkäfers, ſind ſie von unſchätzbarem Nutzen. Außer in Auſtralien und Madagaskar gibt es allenthalben Spechte, einige ſind Kosmopoliten.

1. Wendehälse (Jyngidae.)

Die Wendehälse kennzeichnet der ausnahmsweiſe weiche, abgerundete Schwanz und der kurze Schnabel. Sie bewohnen nur die alte Welt.

Der gemeine Wendehals (Jynx torqui11a, L.) (Fig. 139) verdankt ſeinen Namen den ſchlangenartigen Wendungen und Bewegungen, die er mit ſeinem Halse ausführt, ſeine Feinde zu erſchrecken, was ihm gewöhnlich auch gelingt. Dieſer ohne den Schwanz mitzurechnen nur 18 Ctmr. Länge erreichende Vogel hat ein unſcheinbares Geſieder, das ihn nur ſchlecht von der Baumrinde oder dem Erdboden abſtechen läßt. Er bewohnt Europa, Nordaſien und

Fig. 137

Kopfſkelet und Zunge eines Spechtes. a mit Widerhaken beſetzte Zungenſpitze.

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Fig. 138

Fuß des Spechtes, sogenannter Kletterfuß.

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Fig. 139

Der gemeine Wendehals. (Jynx torquilla, L.)

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Die _Blauracke_ (CORACIAS GARRULA, L.) (Fig.136) wird ohne Schwanz 32
Ctmr. lang, die Hauptfarbe iſt Spangrün mit zimmtfarbigem Rücken und
Oberflügeln und mehreren Nuancen Blau auf den Schwingen und
Steuerfedern. Sie kommt in ganz Europa und einem großen Theile Aſiens
und Afrikas vor. Bei uns niſtet ſie in hohlen Bäumen.

III. Ordnung. Spechte. (PICI.)

Die Spechte beſitzen einen kegelförmigen, geraden Schnabel ohne
Wachshaut, der meißelartig zugeſchärft und meiſt ſehr hart iſt. Die
ſchmale, hornige Zunge iſt meiſt am Rande mit Widerhaken verſehen und
kann aus einer muskulösen Scheide mehrere Zoll weit vorgeſchnellt
werden, wobei ſich auch das Zungenbein durch Herabgleiten ſeiner bis auf
die Oberfläche des Schädels zurückgebogenen Hörner vorwärts ſchiebt
(Fig. 137). Die Mittelzehen ſind am Grunde verbunden, die äußere und
innere ſind nach hinten gerichtet (Fig. 138). Die Jungen ſind vollkommen
nackt und auch die Alten beſitzen nur ſelten Daunen. Die Schäfte der
mittleren Steuerfedern ſind ſteif, endigen nackt und dienen dem Vogel
zum Aufſtemmen des Körpers, während er an den Baumſtämmen nach Inſecten
ſucht. Der Kropf fehlt, der Kaumagen iſt muskulös. Die Spechte legen
ihre reinweißen, zartſchaligen Eier in Höhlen, welche ſie in kranken
Bäumen ausmeißeln. Als eifrige Insectenvertilger, namentlich als
natürliche Feinde des Borkenkäfers, ſind ſie von unſchätzbarem Nutzen.
Außer in Auſtralien und Madagaskar gibt es allenthalben Spechte, einige
ſind Kosmopoliten.

1. Wendehälse (JYNGIDAE.)

Die Wendehälse kennzeichnet der ausnahmsweiſe weiche, abgerundete
Schwanz und der kurze Schnabel. Sie bewohnen nur die alte Welt.

Der _gemeine Wendehals_ (JYNX TORQUI11A, L.) (Fig. 139) verdankt ſeinen
Namen den ſchlangenartigen Wendungen und Bewegungen, die er mit ſeinem
Halse ausführt, ſeine Feinde zu erſchrecken, was ihm gewöhnlich auch
gelingt. Dieſer ohne den Schwanz mitzurechnen nur 18 Ctmr. Länge
erreichende Vogel hat ein unſcheinbares Geſieder, das ihn nur ſchlecht
von der Baumrinde oder dem Erdboden abſtechen läßt. Er bewohnt Europa,
Nordaſien und
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Die _Blauracke_ __(Coracias garrula, L.)__ (Fig.136) wird ohne Schwanz 32 Ctmr. lang, die Hauptfarbe iſt Spangrün mit zimmtfarbigem Rücken und Oberflügeln und mehreren Nuancen Blau auf den Schwingen und Steuerfedern.  Sie kommt in ganz Europa und einem großen Theile Aſiens und Afrikas vor. Bei uns niſtet ſie in hohlen Bäumen.

### __III__. Ordnung. Spechte. __(Pici.)__

Die Spechte beſitzen einen kegelförmigen, geraden Schnabel ohne Wachshaut, der meißelartig zugeſchärft und meiſt ſehr hart iſt. Die ſchmale, hornige Zunge iſt meiſt am Rande mit Widerhaken verſehen und kann aus einer muskulösen Scheide mehrere Zoll weit vorgeſchnellt werden, wobei ſich auch das Zungenbein durch Herabgleiten ſeiner bis auf die Oberfläche des Schädels zurückgebogenen Hörner vorwärts ſchiebt (Fig. 137). Die Mittelzehen ſind am Grunde verbunden, die äußere und innere ſind nach hinten gerichtet (Fig. 138). Die Jungen ſind vollkommen nackt und auch die Alten beſitzen nur ſelten Daunen. Die Schäfte der mittleren Steuerfedern ſind ſteif, endigen nackt und dienen dem Vogel zum Aufſtemmen des Körpers, während er an den Baumſtämmen nach Inſecten ſucht. Der Kropf fehlt, der Kaumagen iſt muskulös. Die Spechte legen ihre reinweißen, zartſchaligen Eier in Höhlen, welche ſie in kranken Bäumen ausmeißeln. Als eifrige Insectenvertilger, namentlich als natürliche Feinde des Borkenkäfers, ſind ſie von unſchätzbarem Nutzen. Außer in Auſtralien und Madagaskar gibt es allenthalben Spechte, einige ſind Kosmopoliten.

#### 1. Wendehälse __(Jyngidae.)__

Die Wendehälse kennzeichnet der ausnahmsweiſe weiche, abgerundete Schwanz und der kurze Schnabel. Sie bewohnen nur die alte Welt.

Der _gemeine Wendehals_ __(Jynx torqui11a, L.)__ (Fig. 139) verdankt ſeinen Namen den ſchlangenartigen Wendungen und Bewegungen, die er mit ſeinem Halse ausführt, ſeine Feinde zu erſchrecken, was ihm gewöhnlich auch gelingt. Dieſer ohne den Schwanz mitzurechnen nur 18 Ctmr. Länge erreichende Vogel hat ein unſcheinbares Geſieder, das ihn nur ſchlecht von der Baumrinde oder dem Erdboden abſtechen läßt. Er bewohnt Europa, Nordaſien und 
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Die _Blauracke_ (CORACIAS GARRULA, L.) (Fig.136) wird ohne Schwanz 32
Ctmr. lang, die Hauptfarbe ist Spangrün mit zimmtfarbigem Rücken und
Oberflügeln und mehreren Nuancen Blau auf den Schwingen und
Steuerfedern. Sie kommt in ganz Europa und einem großen Theile Asiens
und Afrikas vor. Bei uns nistet sie in hohlen Bäumen.

III. Ordnung. Spechte. (PICI.)

Die Spechte besitzen einen kegelförmigen, geraden Schnabel ohne
Wachshaut, der meißelartig zugeschärft und meist sehr hart ist. Die
schmale, hornige Zunge ist meist am Rande mit Widerhaken versehen und
kann aus einer muskulösen Scheide mehrere Zoll weit vorgeschnellt
werden, wobei sich auch das Zungenbein durch Herabgleiten seiner bis auf
die Oberfläche des Schädels zurückgebogenen Hörner vorwärts schiebt
(Fig. 137). Die Mittelzehen sind am Grunde verbunden, die äußere und
innere sind nach hinten gerichtet (Fig. 138). Die Jungen sind vollkommen
nackt und auch die Alten besitzen nur selten Daunen. Die Schäfte der
mittleren Steuerfedern sind steif, endigen nackt und dienen dem Vogel
zum Aufstemmen des Körpers, während er an den Baumstämmen nach Insecten
sucht. Der Kropf fehlt, der Kaumagen ist muskulös. Die Spechte legen
ihre reinweißen, zartschaligen Eier in Höhlen, welche sie in kranken
Bäumen ausmeißeln. Als eifrige Insectenvertilger, namentlich als
natürliche Feinde des Borkenkäfers, sind sie von unschätzbarem Nutzen.
Außer in Australien und Madagaskar gibt es allenthalben Spechte, einige
sind Kosmopoliten.

1. Wendehälse (JYNGIDAE.)

Die Wendehälse kennzeichnet der ausnahmsweise weiche, abgerundete
Schwanz und der kurze Schnabel. Sie bewohnen nur die alte Welt.

Der _gemeine Wendehals_ (JYNX TORQUI11A, L.) (Fig. 139) verdankt seinen
Namen den schlangenartigen Wendungen und Bewegungen, die er mit seinem
Halse ausführt, seine Feinde zu erschrecken, was ihm gewöhnlich auch
gelingt. Dieser ohne den Schwanz mitzurechnen nur 18 Ctmr. Länge
erreichende Vogel hat ein unscheinbares Gesieder, das ihn nur schlecht
von der Baumrinde oder dem Erdboden abstechen läßt. Er bewohnt Europa,
Nordasien und
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Die _Blauracke_ __(Coracias garrula, L.)__ (Fig.136) wird ohne Schwanz 32 Ctmr. lang, die Hauptfarbe ist Spangrün mit zimmtfarbigem Rücken und Oberflügeln und mehreren Nuancen Blau auf den Schwingen und Steuerfedern.  Sie kommt in ganz Europa und einem großen Theile Asiens und Afrikas vor. Bei uns nistet sie in hohlen Bäumen.

### __III__. Ordnung. Spechte. __(Pici.)__

Die Spechte besitzen einen kegelförmigen, geraden Schnabel ohne Wachshaut, der meißelartig zugeschärft und meist sehr hart ist. Die schmale, hornige Zunge ist meist am Rande mit Widerhaken versehen und kann aus einer muskulösen Scheide mehrere Zoll weit vorgeschnellt werden, wobei sich auch das Zungenbein durch Herabgleiten seiner bis auf die Oberfläche des Schädels zurückgebogenen Hörner vorwärts schiebt (Fig. 137). Die Mittelzehen sind am Grunde verbunden, die äußere und innere sind nach hinten gerichtet (Fig. 138). Die Jungen sind vollkommen nackt und auch die Alten besitzen nur selten Daunen. Die Schäfte der mittleren Steuerfedern sind steif, endigen nackt und dienen dem Vogel zum Aufstemmen des Körpers, während er an den Baumstämmen nach Insecten sucht. Der Kropf fehlt, der Kaumagen ist muskulös. Die Spechte legen ihre reinweißen, zartschaligen Eier in Höhlen, welche sie in kranken Bäumen ausmeißeln. Als eifrige Insectenvertilger, namentlich als natürliche Feinde des Borkenkäfers, sind sie von unschätzbarem Nutzen. Außer in Australien und Madagaskar gibt es allenthalben Spechte, einige sind Kosmopoliten.

#### 1. Wendehälse __(Jyngidae.)__

Die Wendehälse kennzeichnet der ausnahmsweise weiche, abgerundete Schwanz und der kurze Schnabel. Sie bewohnen nur die alte Welt.

Der _gemeine Wendehals_ __(Jynx torqui11a, L.)__ (Fig. 139) verdankt seinen Namen den schlangenartigen Wendungen und Bewegungen, die er mit seinem Halse ausführt, seine Feinde zu erschrecken, was ihm gewöhnlich auch gelingt. Dieser ohne den Schwanz mitzurechnen nur 18 Ctmr. Länge erreichende Vogel hat ein unscheinbares Gesieder, das ihn nur schlecht von der Baumrinde oder dem Erdboden abstechen läßt. Er bewohnt Europa, Nordasien und 
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