zierlich angelegt, und in dieſelben zwei weiße, verhältnißmäßig rieſengroße Eier abgelegt, welche von den Eltern mit ausopferndem Muthe vertheidigt werden. Das Gefieder iſt in den meiſten Fällen prachtvoll gefärbt, und iſt die Urſache der in neuerer Zeit ſehr überhandnehmenden Verfolgung dieſer Thierchen, welche als Aufputz der Frauenhüte ſehr geſucht ſind. Die Größe der Kolibris ſchwankt von 20 Ctm. Länge, wie wir ſie bei dem Rieſenkolibri (Patagona gigas, Gray.) antreffen, bis zu 35 mm., ſo daß der Vogel kaum größer als eine Hummel erſcheint. Die Stimme iſt ein leiſes Zwitſchern.
Unser Bild zeigt die Thalurania bifurcata. Gray. (Fig. 144), einen Kolibri aus der Gruppe der Waldnymphen, aus Brasilien.
V. Ordnung. Sperlingsvögel. (Passerinae.)
Die Sperlingsvögel beſitzen niemals eine Wachshaut auf dem Schnabel, der Lauf iſt ſtets mit größeren Tafeln auf der Vorderſeite bekleidet, die Innenzehe iſt ſtets nach hinten gerichtet, die erſten Glieder der beiden äußeren Zehen ſind gegenſeitig verbunden. An der Stelle, an welcher die Luftröhre in ihre zwei Aeſte zerfällt, befindet ſich ein aus Knorpeln, Muſkeln und Häuten gebildeter Stimmapparat, der untere Kehlkopf oder Singmuſkelapparat. Sie ſind sämmtlich Neſthocker.
1. Unter-Ordnung. Schreivögel. (Clamatores.)
Die Unterſeite des Laufes, die Laufsohle, iſt nackt oder mit Körnern oder Schüppchen bedeckt, der Singmuſkelapparat wenig complicirt.
1. Glockenvögel (Cotingidae.)
Dieſe auf Südamerika beſchränkten Vögel beſitzen in der Schnabelgegend Hautwucherungen, welche verlängert und verkürzt werden können. Männchen und Weibchen ſind verſchieden gefärbt.
Der Schmied (Chasmarhynchus nudicollis, Temm.) (Fig. 145) erreicht die Größe einer Droſſel. Das Männchen iſt ſchneeweiß, mit nackter Kehle und nackten Zügeln, die zur Brutzeit lebhaft grün gefärbt ſind; das Weibchen iſt oben dunkelgrün, unten gelblich, ohne